Alpert, Mark – Crash

_|David Swift|:_

Band 1: „Die Würfel Gottes“
Band 2: _“Crash“_

Das Universum ist ein einziges Computerprogramm, unglaublich kompliziert – aber mithilfe der Einheitlichen Feldtheorie zu manipulieren. Und diese sagenumwobene Feldtheorie hat Albert Einstein einst gefunden. Nur sein Ururenkel, der autistische Michael Gupta, kennt sie und bewahrt Stillschweigen, weil sein Adoptivvater David Swift ihm klargemacht hat, wie wichtig es ist, diese Formel niemandem zu verraten.

Doch eine fanatische Gruppe, die sich die „Wahren Gläubigen“ nennt, ist hinter der Formel her, um mit ihrer Hilfe den Urknall zu wiederholen. Bruder Cyrus, der Anführer der Sekte, möchte damit die Welt von all dem Bösen reinigen und einen Neustart hinlegen. Das Programm dazu hat er schon geschrieben, nur einige Lücken befinden sich noch darin, die mithilfe der Einheitlichen Feldtheorie zu füllen sind. Und so entführt er Michael Gupta kurzerhand und droht dem Jungen, ihn umzubringen, wenn er ihm die Formel nicht verrät. In die Enge getrieben, verrät Michael Gupta schließlich die fehlenden Bruchstücke der Formel, mit deren Hilfe Bruder Cyrus den Urknall wiederholen möchte.

Davids Adoptiveltern, der Wissenschaftshistoriker David Swift und die Physikerin Monique Reynolds, sind Bruder Cyrus stets auf den Fersen, um ihren Sohn und damit auch die Welt zu retten.

_Der drohende Weltuntergang_

„Crash“ ist bereits der zweite Wissenschaftsthriller aus der Feder des Astrophysikers Mark Alpert. Während jedoch sein Erstlingsroman „Die Würfel Gottes“ noch ziemlich spannend ausgefallen ist – wenn man denn hingenommen hat, dass Albert Einstein die immer noch gesuchte Einheitliche Feldgleichung gefunden hat und diese die Welt zerstören könnte -, übertreibt Mark Alpert es im zweiten Anlauf ziemlich. Zunächst beginnt das Buch noch recht spannend: Der 19-jährige Michael Gupta wird entführt, weil eine Gruppe Fundamentalisten weiß, dass er die Einheitliche Feldtheorie im Kopf hat. Da der geneigte Leser bereits aus Alperts Debütwerk weiß, dass diese Formel eine gewisse Brisanz besitzt, baut sich dadurch schon Spannung auf. Als sich dann auch noch Michaels Eltern auf die Suche nach ihrem Adoptivsohn machen, steigern sich Spannung und Tempo immer weiter.

Doch dann erklärt uns Mark Alpert recht bald den Plan der „Wahren Gläubigen“ – nämlich die Wiederholung des Urknalls. Theorie dahinter ist, dass die Welt ein einziges Computerprogramm ist, das man mit einer Flut von Daten zum Absturz bringen könne. Und hier kommt die Feldtheorie ins Spiel, die den fehlenden Baustein bietet, um diese Datenflut ins Rollen zu bringen und damit das Universum auszulöschen. Dazu hat Bruder Cyrus ein abstruses Programm geschrieben, dessen Lücken Michael Gupta nun füllen soll.

Aus meiner Sicht scheitert Alpert schon an dieser Idee hinter seinem Buch, denn selbst für Leser mit physikalischem Hintergrund dürfte dieser Ansatz zu abstrus sein, um wirklich die Spannung zu halten und die Leser weiter ans Buch zu fesseln.

Natürlich gibt es in Alperts Buch auch bereits einen schon funktionierenden Quantencomputer – wen wundert es? – der heutzutage noch reine Theorie ist. Zwar gibt es Lösungsansätze, die einmal zu seiner Realisierung führen könnten, doch alles nur im Labormaßstab und unter Laborbedingungen. Darüber hinaus bringt Mark Alpert das Excalibur-Programm ins Spiel: In den 80er-Jahren unterstützte Edward Teller ein Programm zur Raketenabwehr. Demzufolge sollten sowjetische Interkontinentalraketen mittels Hochenergie-Laserstrahlen abgeschossen werden, die von einer Nuklearexplosion im Weltraum angetrieben würden. Die Reste dieser Versuchsanlagen will sich die Gruppe der Wahren Gläubigen nun zunutze machen, um einen „Universums-Neustart“ zu erzeugen.

Echt abgefahren, einfach nur hanebüchen und definitiv zu viel des „Guten“.

_Abgestürzt_

Abgestürzt ist am Ende natürlich nicht das Universum – wie könnte es anders sein? – sondern Mark Alpert mit seinem zweiten Thriller. Nach halbwegs vielversprechendem Beginn bringt er Charaktere ins Spiel, die einfach nur eindimensional und klischeebesetzt sind und mit denen man wirklich nicht mitfiebert. Am abgefahrensten ist aber die Idee hinter dem Buch, nämlich die, dass das Universum ein riesiges Computerprogramm ist, das man einfach mal so zum Absturz bringen und damit das Tor zum Himmelreich öffnen könnte. Nein, das mag in irgendwelchen Theorien zwar möglich sein, ist aber so weit hergeholt, dass mich dieses Buch weder mitreißen noch interessieren konnte. Ich musste mich zum Weiterlesen zwingen und war echt enttäuscht, was Mark Alpert uns hier bietet. Bleibt zu hoffen, dass er in seinem nächsten Buch auf dem Teppich bleibt …

|Klappenbroschur: 448 Seiten
Originaltitel: The Omega Theory
ISBN-13: 978-3-442-20388-8|
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