Arleston, Christophe (Autor) / Alary, Pierre (Zeichner) – SinBad 2: In den Klauen des Djinns

_Reihentitel:_

Band 1: [SinBad 1: Der Kelch von Alexandria 6130
Band 2: SinBad 2: In den Klauen des Djinns

_Story:_

Nachdem Sinbad die Insel der Tubarah verlassen hat, setzt ihm die Zauberin mit allen magischen Mitteln nach. In der Sicherheit der Wüste trifft er schließlich auf Azna, den weißen Panther der mächtigen Magierin, und droht nun endgültig zerfleischt zu werden. Doch ein Kuss befreit Azna endgültig aus der Haut der Raubkatze und macht sie zu einem freien Gestaltenwandler, der sich nun Sinbad anvertraut.

Der jedoch nutzt das neue Vertrauen schamlos aus und konzentriert sich in erster Linie auf die Suche nach seinen Eltern. Doch Tubarah gibt keine Ruhe und entsendet einen Fluch, der Sinbad schwer zusetzt und ihn nur durch Aznas verzweifelte Unterstützung von der tödlichen Schippe springen lässt. Dennoch will der gewiefte Betrüger nicht erkennen, dass Azna Gefühle für ihn entwickelt hat. Spätestens jedoch, als der Kalif bei einem Wettbewerb seinen Flaschengeist zur Verfügung stellt und Sinbad feststellt, dass seine Gefährtin die besseren Voraussetzungen mitbringt, wird ihm bewusst, dass die blasse, dürre Gestaltenwandlerin mehr für ihn sein sollte, als er zulässt. Aber Sinbad folgt einmal mehr seiner Eigennützigkeit …

_Persönlicher Eindruck:_

Mit dem zweiten Band von Arlestons neuer Comic-Reihe „SinBad“ verschlägt es den Titelhelden endgültig in die typischen Gefilde aus 1001 Nacht. Sinbad kehrt nach seinem Abstecher auf der Insel der Magierin nach Bagdad zurück, versucht dort jedoch zunächst einmal dem Einfluss der hinterlistigen Zauberin zu entfliehen. Mit einer gemeinen List überwältigt er zuerst deren ausgesandte Pantherin, erschleicht sich schließlich das Vertrauen einiger einflussreicher Gestalten und überwindet eine fiese Krankheit, ohne den Einsatz zu schätzen, der hierfür notwendig gewesen ist.

Der Namensgeber entpuppt sich demnach schon nach wenigen Seiten wieder als hinterhältiger Stratege, der stets den Profit im Auge hat, seine Mitmenschen immer wieder übers Ohr haut und selbst enge Vertraute wie beispielsweise Azna gemein ausnutzt, um seine Ziele zu erreichen. Doch was an anderer Stelle Grund genug wäre, die Sympathien abzugeben, kommt in „SinBad“ überhaupt nicht infrage. Die Situationskomik ist hier die aussagekräftigste Präventivmaßnahme, die rasanten Szenenwechsel hingegen, in denen der Titelheld immer wieder seine heimliche Tollkühnheit unter Beweis stellen kann, sind schließlich erneut das Salz in der Suppe und lassen die Spannung trotz der inhaltlichen Fülle kaum abflauen.

Was Aleston im Übrigen gut hinbekommt, sind die Brücken zwischen den einzenen Zwischenepisoden. Auch „In den Klauen des Djinns“ ist in mehrere Unterkapitel gegliedert, die individuell für sich stehen könnten und abgeschlossene Mini-Geschichten erzählen, die schließlich immer weiter fortgeführt werden. Somit ist gewährleistet, das viel passiert und ein gewisser Überraschungseffekt erhalten bleibt, der Autor selber aber auch immer noch einen draufsetzen kann, wenn er den Spannungsbogen mal wieder weiter ausdehnt.

Zuletzt ist auch die Atmosphäre herrlich, einerseits vielleicht sogar wegen der breiten Ausstaffierung der Klischees, andererseits aber auch, weil sich der Autor sehr nah an den orientalischen Originalen orientiert und für deren faszinierende Welt ein echt tolles Gespür hat. Das gilt für die Charaktere, die Story und zuletzt auch für den gesamten Rahmen, in den Arleston seine eigenwillige Interpretation der Dinge aus 1001 Nacht packt.

Mit wenigen Worten: Band 2 hält das überzeugende Niveau seines Vorgängers und baut dessen gute Eigenschaften phasenweise sogar noch weiter aus. So schaut ein gelungener, märchenhafter Comic aus!

|Graphic Novel: 53 Seiten
ISBN-13: 978-3940864826|
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