Bajram, Denis – Universal War One 2: Die Frucht der Erkenntnis

Band 1: [„Genesis“ 3694

_Story_

Nachdem es dem geflüchteten Balti tatsächlich gelungen war, in die mysteriöse Mauer um den Saturn einzudringen, er aber dafür sein Leben lassen musste, ist die Stimmung in der Schwadron Purgatory sehr mies. Als ihnen dann auch noch der Vorwurf gemacht wird, ihren entflohenen Kollegen zu decken, fällt Kalish und seinen Männern nichts Besseres ein als bei der Rückkehr eine Schlägerei anzuzetteln, infolge derer die gesamte Einheit inhaftiert wird. Doch der Admiral weiß ganz genau, dass der begabte Physiker Kalish die einzige Person ist, die weiß, wie man einen Vortex in der Mauer öffnet. Er ist gezwungen, die Bedingungen des ehemaligen Verbrechers anzunehmen, ihn und die Staffel wieder freizulassen und schlussendlich auch noch das Kommando für die dritte Einheit an Kalish abzugeben.

Vereint versucht die Besatzung der |Dschingis Khan|, in die Mauer einzudringen und sie zu durchfliegen, doch kurz nach ihrem Start werden sie von feindlichen Schiffen angegriffen. Die Verluste des Kampfes sind verheerend, und zum Schluss bleibt nur noch die dritte Einheit als Überlebende übrig. Dennoch gelingt es einem erlesenen Team, durch die Mauer zu kommen und das Geheimnis, das sich dort verbirgt, zu erkunden. Allerdings ist der Preis, den Kalish und Co. dafür bezahlen müssen, hoch. Einer ihrer Piloten kommt bei der Expedition ums Leben.

_Meine Meinung_

Also, wenn man den Idealfall für den Verlauf einer Comicserie beschreiben müsste, könnte man auch genauso gut die bisherigen beiden Bände von „Universal War One“ vorzeigen. Nachdem der erste Band noch sehr ausführlich damit beschäftigt war, den Leser in die Situation einzuführen und die prägnanten Charaktere mit all ihren individuellen Eigenheiten zu beschreiben, geht es nun im zweiten Teil schon richtig rasant zur Sache.

Die spektakuläre Flucht Baltis und die damit verbundenen Reaktionen und Rückschlüsse auf die Eigenheiten der seltsamen Mauer spalten das Team der |Dschingis Khan|. Die von allen Seiten geächtete Schwadron |Purgatory| wird dafür verantwortlich macht, dass ihr ehemaliger Verbündeter bei seiner Flucht ein riesiges Debakel ausgelöst hat, wohingegen dessen Leiche und die Veränderungen, die während seines kurzen Aufenthalts in der Mauer stattgefunden haben, scheinbar wertlos sind.

Die Situation eskaliert, und der fiese Colonel entledigt sich der Schergen, indem er sie in den Knast stecken lässt. Doch Admiral Williamson kann sich diesen Skandal nicht leisten – ebenso wenig wie den Verzicht auf Kalishs Hilfe. Nur er hat eine Möglichkeit gefunden, die Mauer zu öffnen, und somit ist er der wertvollste Verbündete für den Admiral. Doch Kalish ist nicht sofort zur Mithilfe bereit: Er fordert die sofortige Freilassung seines Teams und einen besonderen Status auf dem Schiff. Der Admiral hat keine Wahl, zumal auch seine Tochter der Schwadron angehört und sie auch seit jeher anführt.

Und tatsächlich gelingt es dem verrückten Kalish, einen Weg durch die Mauer zu finden, den viele andere Piloten jedoch mit dem Leben bezahlen müssen. Weiterhin entdeckt er mysteriöse Veränderungen im Raum-Zeit-Gefüge und stößt am Ende des Gebildes plötzlich auf den Uranus. Erschreckender noch als die Tatsache, dass die Nähe des grünen Planeten zum Saturn unrealistisch erscheint, ist dabei der Fakt, dass der Uranus in der Mitte gespalten wurde. Es gilt zu handeln und die Mauer endgültig zu zerstören – doch damit beschwört Kalish eine Macht, von der bislang noch niemand etwas geahnt hatte. Ein feindliches Volk scheint zu erwachen – und ihre Instrumente zeugen von ungeheurer Kraft.

„Die Frucht der Erkenntnis“ ist eine in jeglicher Hinsicht überwältigender Graphic Novel. Der zweite Teil der auf insgesamt sechs Bände ausgelegten Serie besticht durch eine intelligente Storyline, umwerfende Figuren, eine temporeiche Erzählung, blitzartige Wendungen und dazu auch noch einige tiefgreifende Emotionen, die gerade in den kurzen, aber eben markanten Flashbacks ihre Wirkung entfalten. Die faszinierenden Bilder, aber auch die erschreckenden Ereignisse ziehen den Leser sofort in ihren Bann, besonders die fabelhafte Inszenierung der Zerstörung des Uranus.

Der packende Cliffhanger zum Schluss setzt schließlich das i-Tüpfelchen und gibt die Bestätigung dafür, dass Denis Bajram mit „Universal War One“ ein echtes Saison-Highlight geschrieben hat, dem man sich spätestens nach dieser zweiten Episode nicht mehr entziehen kann. Und glaubt man der indirekten Vorankündigung auf der letzten Seite, steht die eigentlich brisante Handlung ja erst noch bevor … Keine Frage, das hier ist illustrierte Science-Fiction vom Feinsten.

http://www.splitter-verlag.de/

Schreibe einen Kommentar