_Story_
|“Geschichten von zweierlei Interesse“|
Nachdem Bender den schlafenden Fry beim Pokern um das letzte Hemd gebracht hat, fordert Leele den dreisten Roboter auf, sich einmal mit seinesgleichen zu messen. Gesagt, getan: Verbotenerweise entwendet Bender vom Stapel des Professors die „Was wäre wenn?“-Maschine. Zwischendurch ist Fry wieder aufgewacht und kann gar nicht fassen, dass sich seine Jacke nicht mehr an seinem Körper befindet. Er erinnert sich an die Weihnachtsfeste in seiner Kindheit zurück, an denen er jedes Jahr ein Exemplar dieser Jacke geschenkt bekommen hat. Da mischt sich die Maschine ein und spielt mit Leela, Fry und Bender verschiedene Szenarien durch, lässt das ungleiche Gespann in einem imaginären Abenteuer gegen den Weihnachtsmann kämpfen und macht sie zu den Beteiligten einer vollkommen durchgedrehten Sitcom. Selbst Bender hat zum Ende hin die Nase von dieser Maschine gestrichen voll …
_Meine Meinung_
Endlich wieder „Futurama“! Weil die Comic-Serie im Gegensatz zu den „Simpsons Comics“ nur einmal pro Quartal erscheint und auch das Original aus dem TV hierzulande derzeit nicht ausgestrahlt wird, ist die Freude über ein neues Exemplar der „Futurama Comics“ jedes Mal wieder groß, besonders dann, wenn es sich um eine solch hervorragende Ausgabe wie die aktuelle handelt.
Der Plot „Geschichten von zweierlei Interesse“ ist mal wieder alles andere als logisch, zwischenzeitlich sogar vollkommen durchgeknallt, aber durchweg spritzig und aufgrund der unvorhersehbaren, drastischen Wendungen mal wieder voller Überraschungen. Ian Boothby, Autor der Geschichte, verarbeitet über den Umfang des gesamten Comics erneut einige wirre Ideen, macht dieses Mal recht viele Anspielungen gegenüber einst beliebten TV-Produktionen wie „Bezaubernde Jeannie“ und „Herzbube mit zwei Damen“ und zitiert mit ironischem Unterton Inhalte aus „Superman“ und „Men In Black“.
Verrückt ist das Ganze aber auch wegen der total seltsamen Entwicklung des Plots. Über eine lockere Pokerrunde, die Bender dazu nutzt, sich mit unlauten Mitteln zu profilieren, führt das Ganze über einige weitere Manipulationen zu einem von der „Was wäre wenn?“-Maschine erdachten Action-Abenteuer. Fry selber wirft die Frage auf, was wohl wäre, wenn jeden Tag Weihnachten wäre. Und dann nimmt der Irrsinn seinen Lauf … Und kurze Zeit später startet auch schon das nächste Szenario, als Fry fragt, was wäre, wenn sein Leben eine einzige Sitcom wäre. Die Maschine gibt ihm die Antwort, zitiert die oben genannten Comedy-Serien aus vergangenen Jahrzehnten und entwickelt erneut eine total überspitzte Darstellung, die sogar den naiven Fragestellern und dem schmierigen Bender derart auf den Keks gehen, dass sie dankbar darüber sind, dass der Selbstzerstörungsmechanismus (der über einen weiteren spektakulären Zufall entdeckt wird) die Maschine zerstört. Doch der Professor hat ja noch vergleichbare Modelle auf Halde …
„Futurama Comics 26“ bietet einmal mehr allerbeste Unterhaltung auf dem hohen Level der gleichnamigen TV-Serie von Matt Groening. Coole, flotte Gags, eine ziemlich bizarre Geschichte und die beliebten Helden in Bestform – hier stimmt diesmal wirklich alles. Als Bonus gibt es noch eine kurze Zeichenschule mit den elementaren Umrissen Benders. Fans der inoffiziellen Simpsons-Nachfolgeserie aus der Zukunft sollten sich das nicht entgehen lassen.
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