Buchholz, Michael H. – Atlan – Acht Tage Ewigkeit (Rudyn-Trilogie 3)

Band 1: [„Die Psi-Kämpferin“ 4061
Band 2: [„Das Sphärenrad“ 4093

_Story_

Atlan, Trilith und der verfolgten Neife Varidis ist es mit letzter Kraft gelungen, sich an Bord eines Müllfrachters zu begeben und vom Sphärenrad ZUIM zu fliehen. Jedoch verläuft die weitere Reise alles andere als planmäßig; die Politikerin kommt mit einer giftigen Substanz in Verbindung und erleidet schwere Verletzungen. Atlan sieht sich gezwungen, die verborgene Stellung aufzugeben und Hilfe einzuholen, allerdings muss er hierzu zunächst das Vertrauen von Patty Ochomsova, der Pilotin des Frachters, gewinnen. Diese lässt sich auf einen Deal ein und bringt die Flüchtigen ins Holoi-Gebirge, einen seltsamen Ort, an dem der Arkonide und seine Gefolgsleute jedoch erst einmal sicher sein werden.

Unterdessen treibt der herrschsüchtige Kalfaktor Ponter Nastase seine gewaltigen Pläne für Rudyn und die gesamte Galaxis fort. Acht Tage noch muss er sich gedulden, bis der Zellaktivator und sein Organismus eins werden und sein Leben in die relative Unsterblichkeit übergeht. Mit rücksichtslosen Mitteln räumt er die verbliebenen politischen Gegner und Zweifler aus dem Weg und sichert sich damit eine Vormachtstellung, die ihm nur noch seine schärfste, mittlerweile totgeglaubte Konkurrentin Varidis streitig machen kann. Diese wiederum steht gemeinsam mit Atlan einen ganz anderen Konflikt beim Gebirgsvolk aus und erarbeitet gemeinsam mit dem Arkoniden und der unberechenbaren Trilith einen Plan zum Sturz bzw. zur endgültigen Vernichtung Nastases. Doch die Zeit verrinnt, ohne dass zählbare Ideen das Team voranbringen könnten. Nur noch ein Wunder kann jetzt verhindern, dass Nastase seine teuflischen Pläne in die Tat umsetzen wird.

_Persönlicher Eindruck_

Die „Rudyn“-Trilogie entwickelte sich bereits in den ersten beiden Romanen zu einem würdigen Vertreter der langen Geschichte Atlans und steigerte das Niveau der neuen Serie bei |FanPro| nach der eher mittelmäßigen „Lepso“-Trilogie wieder bis in die Spitzenklasse. Die Story war bislang vielseitig, die Charaktere sehr individuell ausgemalt und die Handlung von zahlreichen Überraschungen und sprunghaften Wendungen gezeichnet. Im Prinzip hatte Michael H. Buchholz, der Autor des letzten Bandes, also lediglich die Aufgabe, die Ernte einzuholen und die guten Voraussetzungen zu einem grandiosen Finale aufzuarbeiten. Nichts leichter als das – oder?

Nun, Buchholz hat bei der Fortentwicklung der Geschichte mitnichten den leichtesten Weg gewählt, wenngleich die Story in ihrem Verlauf keine größeren Überraschungen mehr birgt. Dafür jedoch gelingt es dem Autor über weite Strecken vorzüglich, den Rahmen des Plots weiter auszuschmücken und die Story mit einer ganzen Reihe neuer Personen und Szenarien auszustatten, von denen „Acht Tage Ewigkeit“ besonders zu Beginn mächtig profitiert. So liegt der Fokus im letzten Teil der Trilogie kaum noch auf den eigentlichen Protagonisten Trilith und Atlan, sondern vermehrt auf den Vertretern der feindlichen Parteien. Gerade Ponter Nastase bekommt noch einmal einige neue Helfer zur Seite gestellt, deren Existenz die Geschichte noch abwechslungsreicher macht, deren Handeln darüber hinaus auch noch das Potenzial für einen intensiveren Spannungsaufbau liefert. Dies nutzt Buchholz wiederum, um die Erzählung aus allerlei Perspektiven darzustellen und durch prägnante Cliffhanger an deren Tempo zu arbeiten. In immer kürzeren Abständen wird die Sicht der Dinge speziell auf die wachsende Teilnehmerzahl aufgeteilt und mit gezielten Sprüngen weiter verschärft, bis der Autor schließlich ein ziemlich umfassendes, neues Szenario gestaltet hat, auf Basis dessen schließlich ein spektakuläres, am Ende jedoch leider etwas rasch vorübergehendes Finale gewährleistet ist und wie erwartet auch vollzogen wird.

Lediglich die Beschreibungen und Analysen der ganz unterschiedlichen Charaktere ist in „Acht Tage Ewigkeit“ vergleichsweise weniger intensiv, wobei man hier berücksichtigen muss, dass gerade im ersten Band mit der regelrechten Demonstration der Wesenszüge Triliths Maßstäbe gesetzt wurden, an denen man später angesichts des bereits vorhandenen Wissens um die aggressive Kämpferin zwangsweise scheitern musste. Dennoch: Eine echte Schwäche kann man Buchholz diesbezüglich auch nicht attestieren, weil er Figuren und Story stets in Harmonie bringt und den Fortschritt beider äußerst professionell inszeniert.

Alles in allem ist der letzte Part der „Rudyn“-Trilogie ein weiteres Highlight dieses faszinierenden, sehr überzeugenden Dreiteilers und schlussendlich auch der Beweis dafür, dass die neue Romanserie um den berühmten Arkoniden durchaus in der Lage ist, mit dem Gottvater der Science-Fiction, Perry Rhodan, in den besten Momenten Schritt zu halten. Das perfekte Zusammenspiel von Emotionalität, unterkühlter Härte, Technik und Atmosphäre grenzt jedenfalls in dieser Mini-Serie schon an die Referenz der internationalen Science-Fiction und sollte daher auch in keiner gut sortierten Genre-Sammlung als Lücke klaffen.

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