Cornwell, Bernard – Sharpes Mission (Sharpe 7)

_|Sharpe|:_

01 [„Sharpes Feuerprobe“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=5208
02 [„Sharpes Sieg“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=5829
03 [„Sharpes Festung“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7099
04 [„Sharpes Trafalgar“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7111
05 [„Sharpes Beute“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7508
06 [„Sharpes Aufstieg“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7521
07 _“Sharpes Mission“_
08 „Sharpes Trophäe“
09 „Sharpes Gold“
10 „Sharpe’s Escape“ (noch ohne dt. Titel)
11 „Sharpe’s Fury“ (noch ohne dt. Titel)
12 „Sharpe’s Battle“ (noch ohne dt. Titel)
13 „Sharpes Rivalen“
14 „Sharpes Degen“
15 „Sharpe’s Skirmish“ (noch ohne dt. Titel)
16 „Sharpes Feind“
17 „Sharpes Ehre“
18 „Sharpes Geheimnis“
19 „Sharpe’s Christmas“ (noch ohne dt. Titel)
20 „Sharpes Triumph“
21 „Sharpes Rache“
22 „Sharpes Waterloo“
23 „Sharpe’s Ransom“ (noch ohne dt. Titel)
24 „Sharpe’s Devil“ (noch ohne dt. Titel)

_Richard Sharpe und seine Schützen_ tummeln sich in Portugal immer noch fernab der restlichen englischen Truppen. Der Pionier Major Hogan hat sie unter seine Fittiche genommen, damit sie ihn bei seinen Kartographie-Aufgaben unterstützen. Nun jedoch hat er eine andere Aufgabe für Sharpe: Er soll mit seiner Einheit eine junge Engländerin aus dem kleinen Dorf Vila Real de Zedes holen und sie mit ihrer Mutter wiedervereinen. Das junge Ding ist weggelaufen und naturgemäß macht sich die Mutter Sorgen – vor allem, da die Franzosen stetig vorrücken und die Lage für Engländer und Portugiesen zunehmend brenzlig wird.

In Vila Real de Zedes angekommen, wird bald klar, dass Kate Savage nicht nur ausgerissen, sondern gar durchgebrannt ist – nämlich mit dem wortgewandten (und ranghöheren) Colonel Christopher. Als Sharpe eintrifft, haben die beiden gerade heimlich geheiratet und so zerschlägt sich selbstverständlich der Plan, Kate wieder zu ihrer Mutter zurückzubringen. Christopher versorgt Sharpe jedoch mit einem neuen Befehl – nämlich auf Kates Gut zu bleiben und sie zu beschützen, während er selbst auf eine geheime Mission verschwindet. Als Diplomat will er mit den Portugiesen und Franzosen verhandeln, um den Krieg zu beenden und das Land zu befrieden. Das sagt er zumindest …

Mehr aus Langeweile und um seine Männer zu beschäftigen, befiehlt Sharpe, den Berg hinter Kates Anwesen zu befestigen und zu einer rudimentären Festung auszubauen. Schlussendlich soll das Sharpes Rettung sein, denn Christopher stellt sich als Verräter heraus, der mit den Franzosen gemeinsame Sache macht und als Zeichen des Goodwill Sharpe und seine Schützen an eine französische Einheit ausliefert. Diese können – trotz ihrer Überzahl – die Festung auf dem Berg jedoch nicht einnehmen und müssen schlussendlich geschlagen abziehen.

Und so können Sharpes Schützen nach dem Abzug der Franzosen endlich einen Versuch starten, zu den englischen Truppen zurückzufinden. Bisher wurde dieser Versuch von der Tatsache vereitelt, dass sie den Fluss Douro überqueren müssten, die Franzosen aber alle Boote zerstört haben. Zufällig finden sie in einem Dorf dann allerdings doch noch eine Fährmöglichkeit und so können sie sich bis zum französisch besetzten Oporto durchschlagen. Der französische General Soult wähnte den Sieg schon sicher, doch da den Engländern nun ein Weg über den Fluss zur Verfügung steht, können sie ein strategisch günstig gelegenes Priesterseminar besetzen und von dort aus Oporto zurückgewinnen. Soult muss in Schimpf und Schande abziehen.

Doch was ist mit Colonel Christopher? Mit dem hat Sharpe schließlich noch ein Hühnchen zu rupfen und Richard Sharpe ist keiner, der eine Rechnung unbeglichen lässt …

_“Wahrscheinlich der Beste_ aller Sharpe-Romane“, wird der „Evening Standard“ auf dem Buchrücken zitiert. Nun ja, bei einer Romanreihe mit über zwanzig Einzelbänden ist der Beste sicherlich ohnehin schwer auszumachen. “Sharpes Mission” ordnet sich nahtlos ein, sticht allerdings kaum hervor – weder positiv noch negativ. Besonders im letzten Drittel zieht die Action ordentlich an und es kommt richtig Spannung auf: Die Eroberung von Oporto und schlussendliche Vertreibung der Franzosen aus Portugal schildert Cornwell mit dem ihm eigenen Detailreichtum und einem großzügigem Schuss Schlachtgetümmel. In der ersten Hälfte des Romans dagegen dümpelt die Handlung ein wenig dahin, was durchaus vom Autor so gewollt ist. Schließlich beschwert sich auch Sharpe darüber, dass er in Vila Real de Zedes praktisch festsitzt, währen der Bär ganz woanders steppt. Der Leser kann seinen Frust verstehen – Soldaten, die nichts zu tun haben, kommen offensichtlich zwangsläufig auf dumme Ideen.

Wieder einmal hat Cornwell jedoch mit Colonel Christopher einen würdigen Gegenspieler für seinen Helden Sharpe geschaffen. Christopher ist alles, was Sharpe nicht ist: Er ist redegewandt, wohlgeboren, vornehm. Und vor allem ist er intrigant! Eigentlich als Angestellter des Auswärtigen Amtes in Portugal, entpuppt er sich als Opportunist der schlimmsten Sorte, der sich bei allen Seiten anbiedert, um sie schlussendlich gegeneinander auszuspielen. Sein Plan: Sich bei den Siegern gut Freund machen und dadurch zu Reichtum und Macht zu kommen. So verfängt er sich in einem Netz aus Intrigen, Spionage und Gegenspionage und würde damit vermutlich sogar durchkommen – wenn da nicht Richard Sharpe wäre. Der will nicht nur das Fernrohr zurück, das Christopher ihm abgenommen hat, er will auch Rache für dessen Verrat von Vila Real de Zedes. Und wer die „Sharpe“-Romane kennt, weiß, dass der Protagonist der Bücher recht starrköpfig sein kann, wenn es um die Durchsetzung seiner Ziele geht.

Dieser jüngere Roman (erstveröffentlicht 2003) wurde wieder von Joachim Honnef übersetzt, daher sollte man auf einige Ungereimtheiten gefasst sein. So findet es Honnef offensichtlich nicht ungewöhnlich, dass sich Sharpe und sein Seargent Harper mal duzen und mal siezen – manchmal passiert dieser Umschwung sogar innerhalb eines Gesprächs. Während Sharpe ein Lieutenant ist, ist sein befreundeter portugiesischer Counterpart ein Leutnant – wohl um landestypisch zu bleiben. Dann sollten sich aber französische Offiziere aber wohl besser nicht mit „Sir“ ansprechen … Alles in allem ist die Übersetzung wieder so unausgegoren, wie man das von Joachim Honnef mittlerweile gewöhnt ist.

_Trotzdem kann man sich_ – wie immer – in Cornwells fähige Hände begeben, wenn man auf der Suche nach einem historischen Abenteuer ist. Und auf der Suche nach einem schneidigen Helden, der sich mit etwas Glück und Spucke noch aus jeder misslichen Lage befreien konnte.

|Taschenbuch: 400 Seiten
Originaltitel: Sharpe’s Havoc
ISBN-13: 978-3404160884|
[www.luebbe.de]http://www.luebbe.de

_Bernard Cornwell auf |Buchwurm.info|:_
[„Stonehenge“ 113
[„Die Galgenfrist“ 277
[„Der Bogenschütze“ (Auf der Suche nach dem Heiligen Gral 1) 3606
[„Der Wanderer“ (Auf der Suche nach dem Heiligen Gral 2)]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=3617
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[„Das Zeichen des Sieges“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6223
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[„Das Fort“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7602