Covin, Alec – Rückkehr der Wölfe, Die

Fenryders Wölfe sind zurück. Die bösartige Geheimgesellschaft aus Alec Covins Debütroman „Die Augen der Angst“ treibt dieses Mal in New York ihr Unwesen und hofft, ihre Macht ausweiten zu können. Doch es gibt ein paar Leute, die vom Geheimnis der Wölfe wissen und vorhaben, sie zu zerstören …

Tim Molder, Privatdetektiv in New York, und seine Freunde, die durchsetzungsfreudige Sarah und der Künstler Forrest, wissen genau, dass Walter Skoll einer von Fenryders Wölfen ist. Er gibt sich großzügig als Kunstmäzen, aber in dem Gebäude, das er seine Stiftung nennt, scheint etwas Düsteres vorzugehen. Forrest wird dort hineingeschmuggelt. Als gefeierter Künstler soll er seine Werke ausstellen und zugleich hinter Walter Skoll herspionieren.

Gleichzeitig tritt Sarah mit Senator March in Kontakt, der den Ausschuss leitet, der sich mit Sekten beschäftigt und unter anderem auch Informationen über die Wölfe besitzt. Sie erfährt von ihm, dass momentan eine Operation geplant ist, deren eigentliches Ziel ungewiss ist. Sie soll an dem Tag ihren Höhepunkt finden, an dem Forrests Ausstellung eröffnet wird. Gemeinsam mit ihren Freunden und Jodie, einer Sekretärin der Stiftung, bereitet man sich gewissenhaft auf diesen Tag vor und rechnet mit dem Schlimmsten. Es scheint, als ob der mysteriöse Fenryder persönlich dafür sorgen möchte, dass die „Operation Dämon“ gelingt …

„Die Rückkehr der Wölfe“ möchte sich gern mit dem Attribut ’spannend‘ schmücken, aber so einfach ist das nicht, denn dieses Attribut muss man sich verdienen. Das gelingt Alec Covins Zweitling nur in Teilen. Der Aufbau der Geschichte ist recht flach und die Handlung wird dadurch, besonders am Anfang, seicht. Es fehlt an Spannung, fesselnden Ereignissen und überraschenden Wendungen. Die Geschichte plätschert vor sich hin und krankt manchmal an den absatzlangen Erklärungen zu historischen Details oder Erinnerungen. Diese sind nicht besonders geschickt eingefügt und ziehen das Buch unnötig in die Länge. Die wenigen Höhepunkte, welche die simpel gestrickte Geschichte zu bieten hat, finden sich am Ende, wo es dann tatsächlich spannend(er) wird. Es geschehen Dinge, die man so nicht erwartet hat, komplettiert durch ein Set an möglichen Verrätern, welche die Hauptfiguren – und auch den Leser im positiven Sinne – verwirren. Das finale Feuerwerk zündet zwar nicht wirklich, bringt das Buch aber zu einem versöhnlichen Ende.

Die Hauptfiguren der Geschichte entwickeln, ähnlich wie Handlung, zu wenig Tiefe, um mitreißend zu sein. Sie wirken eindimensional und ihre Gedanken und Gefühle hinterlassen wenig Eindruck. Sarah, Tim und Forrest sind noch nicht mal besonders trennscharf. Obwohl sich der Autor redlich bemüht, Tim als raubeinigen Außenseiter darzustellen, wirkt der Detektiv eher blass. Seine Charakterzüge kommen kaum zum Tragen, was letztendlich auch auf alle anderen Charaktere zutrifft.

Wenigstens der Schreibstil funktioniert bei Covin, der gern mit Stephen King verglichen wird. Locker, manchmal fast schon mit persönlicher Note und wortreich schildert er die Erlebnisse der drei Helden. Das Buch lässt sich schnell und flüssig lesen und hängt, im Gegensatz zur Handlung, nicht durch.

In der Summe ist „Die Rückkehr der Wölfe“ zwar nett geschrieben, hinterlässt aber trotzdem keinen bleibenden Eindruck. Dazu ist die Handlung zu flach, hat zu wenig spannende Momente und die Personen sind zu eindimensional.

|Originaltitel: États primitifs
Aus dem Französischen von Monika Buchgeister
477 Seiten, Taschenbuch
ISBN-13: 978-3-404-15933-8|
http://www.bastei-luebbe.de

_Alec Covin bei |Buchwurm.info|:_

[„Die Augen der Angst“ 4560

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