Crown, Ellen B. – Top Secret 2: Diadem

[„Top Secret 1: Herz aus Eis“ 5294

_Besetzung_

Erzähler: Klaus Dieter Klebsch
Jade Morgrave: Christine Pappert
W. Ashton Rawleigh: Thomas Karallus
Pater Amorth: Christian Mey
Priester: Mogens von Gardow
Charles Desmond: Wolfgang Condrus
Mr. Barker Andreas Borcherding
Mönch: Helmut Krauß
Lucrezia di Tempesta: Joe Kern
Francesco Moravia: Crock Krumbiegel
Theresa Moravia: Daniela Hoffmann
Gaetano di Tempesta: Fritz von Hardenberg
Monica di Tempesta: Dagmar Dempe
Aurelio di Tempesta: Norbert Gastell
Notrufzentrale: Susanne Meikl
Dottore Stefani: Phillipp Brammer

Buch & Idee: Ellen B. Crown
Bearbeitung: Marc Chainiaux / Peter Brandt

_Story_

Als das junge Moravia-Ehepaar Francesco und Theresa sich während der Heimfahrt aus Eifersucht streitet, kommt es zu einem folgenschweren Unfall. Fahrer Francesco überrollt eine junge Ordensschwester namens Lucretia und muss sich anschließend den Konsequenzen stellen. Allerdings ist Lucretia nach dem rasanten Aufprall kaum verletzt; der vermeintliche Todesfall soll den Moravias allerdings noch zum Verhängnis werden. Lucretia entstammt nämlich der gefürchteten Mafia-Familie di Tempesta, deren Gefolge bereits Blutrache schwört.

Unterdessen sind sich die Moravias der nahenden Bedrohung nicht bewusst; lediglich Jade Morgrave und Ashton Rawleigh, die einmal mehr im Auftrag von Trinity agieren, ahnen, dass das Erbe der di Tempestas wieder auflebt. Als ihnen schließlich auch noch bewusst wird, dass die Mafiosi mit dem Teufel im Bunde sind und Lucretia aufgrund eines Diadems aus der Welt der Menschen ausgetreten ist, wird die Lage für die Ermittler, aber auch für die Unfallteilnehmer immer brisanter. Dass Jade und Ashton während der Spurensuche noch gefangen genommen werden, bringt das Fass schließlich zum Überlaufen.

_Persönlicher Eindruck_

In der zweiten Episode von „Top Secret“ gibt es überraschenderweise ein Wiedersehen mit den beiden Hauptakteuren Jade Morgrave und Ashton Rawleigh. Überraschend insofern als die letzte Geschichte – wenn auch nicht auf befriedigende Art und Weise – relativ straight abgeschlossen wurde und nicht die Hoffnung ließ, dass die Serie an festen Charakteren festhält und ein gewisses Stammpersonal etabliert. Umso angenehmer ist nun das Comeback der beiden widerspenstigen Agenten, deren ausführliche Einführung in Folge Nr. 1 nun auch etwas mehr Sinn ergibt. Wenngleich die Enttäuschung über das abrupte Ende von „Herz aus Eis“ immer noch nicht vergessen ist …

Wie auch immer: In „Diadem“ kombiniert Autorin Ellen B. Crown einmal mehr phantastische Inhalte mit Elementen eines modernen Thrillers und packt das Ganze in ein zeitgemäßes Setting. Hauptschauplatz ist dieses Mal die ewige Stadt Rom, in der kürzlich ein geheimnisvolles Diadem aufgetaucht sein soll. Demjenigen, der es trägt, werden die Augen herausgestochen und, im übertragenen Sinne, ein Dämon eingepflanzt, der dem Körper eine neue Form von Unsterblichkeit garantiert. In diesem Fall ist es Lucretia di Tempesta, die auf der Suche nach dem Diadem in der Anfangssequenz auf unrühmliche Weise gekrönt wird und schließlich die Folgen ertragen muss.

Allerdings wird dieses Thema in den späteren Kapiteln nur unzureichend aufgegriffen. Stattdessen unterliegt die zweite Folge einem ständigen Schauplatzwechsel, der bisweilen ein wenig hektisch erscheint. Hier ermitteln Jade und Ashton, wachsen jedoch nicht in die Rolle der Hauptdarsteller hinein. Dort treibt ein Arzt, der in unmittelbarer Verbindung zu Trinity steht, der angefahrenen Nonne den Teufel aus. Irgendwo im Hintergrund agieren die Schergen der Mafia-Familie, und mittendrin steht schließlich die gepeinigte Lucretia, deren fürchterliche Vorgeschichte letzten Endes nicht mehr als der Aufhänger zur eigentlichen Handlung ist.

Die Inszenierung ist derweil richtig gut und lebendig, begünstigt eben durch die raschen Szenenwechsel. Allerdings kann die Geschichte selber das hohe Tempo nicht immer nachvollziehen und verstrickt sich in kleinen Ungereimtheiten und einer Sprunghaftigkeit, die den Tiefgang des Plots immer wieder untergräbt. Dies ist insofern schade als die Sprecher ein weiteres Mal sehr ambitioniert bei der Sache sind und sich in der üppig ausstaffierten Inszenierung richtig wohlfühlen. Die Dialoge sind klasse, das klangliche Gesamtbild könnte kaum besser sein, und auch die Story hat dasselbe große Potenzial wie kürzlich „Herz aus Eis“, verliert sich aber manchmal fast in ihren großen Ansprüchen.

Zumindest die Endsequenz ist dieses Mal befriedigender, da sie die Geschichte letzten Endes rund macht. Aber immer noch kommt „Top Secret“ nicht so richtig in die Gänge, obschon die Rahmenbedingungen für die neue |vghaudio|-Hörspielserie durchweg bestens sind. Aber auch „Diadem“ ist noch nicht der erhoffte Höhepunkt im Mystery-Thriller-Bereich und versagt womöglich an den zu hohen Ambitionen der Regie. Schade, wirklich schade, denn wie schon in Episode eins war hier vorab einiges an Möglichkeiten drin!

|63 Minuten auf 1 CD
ISBN-13: 978-3-86714-142-0|
http://www.maritim-produktionen.de

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