Dahl, Arne – Böses Blut

„Böses Blut kehrt wieder!“ So lautet das stetig wiederkehrende unheilvolle Credo dieses Krimis. Im Zentrum der Erzählung steht die sogenannte A-Gruppe, eine Spezialabteilung der schwedischen Polizei, welche sich auf „Verbrechen von internationalem Charakter“ spezialisiert hat. Allerdings liegt hier auch das anfängliche Hauptproblem der Gruppe, denn seit einiger Zeit mangelt es der Abteilung an Beschäftigung, weshalb bereits über eine bevorstehende Auflösung der A-Gruppe gemauschelt wird. Es ist schließlich der grausame Mord an einem bekannten schwedischen Literaturkritiker auf einem New Yorker Flughafen, welcher wieder Aktivität in die A-Gruppe bringt. So makaber es sein mag, ausgerechnet dieser Fall verspricht den Fortbestand der Abteilung sichern zu können. Es besteht nämlich der Verdacht, dass ein schon fast legendärer amerikanischer Serienkiller unterwegs nach Schweden ist.

Dies ist der Ausgangspunkt für „Böses Blut“. Es handelt sich hierbei um einen Kriminalroman mit sehr dichter Atmosphäre und der einen oder anderen überraschenden Wendung. Hierbei werden sowohl die Haupthandlung, die sich um die Jagd nach dem „Kentucky Killer“ dreht, als auch die Nebenhandlungen, die sich mit den jeweiligen Privatleben der Ermittler befassen, sehr spannend und faszinierend erzählt. Die Erzählweise ist besonders für einen Kriminalroman sehr niveauvoll. Lediglich gegen Ende der Haupthandlung wirkt diese ein wenig zu konstruiert. Allerdings ist dies die einzige Stelle des Romans, die, meiner Ansicht nach, zu bemängeln wäre.

Es gibt in diesem Roman letztlich keine Hauptfigur im eigentlichen Sinne, da mehrere Mitglieder des Teams genauer beleuchtet werden und dem Hörer einen kleinen Einblick in ihre Welt gewähren. Es ist allerdings unverkennbar, dass die Figur des Ermittlers Paul Hjelm sowohl am Anfang als auch am Ende der Handlung im Blickpunkt steht.

Das Hörbuch besteht aus insgesamt 6 CDs mit einer Gesamtspieldauer von 470 Minuten. Durch diese knapp acht Stunden wird der Hörer vom Sprecher Till Hagen begleitet, den man wohl am ehesten als Synchronstimme von Kevin Spacey kennen dürfte. Till Hagen trägt einen großen Teil zur hohen Qualität von „Böses Blut“ bei. Seine Sprechweise ist stets klar und gut verständlich, zudem gelingt es ihm, eine große Stimmvarianz einzubringen. Hagen gelingt es, die Stimmung über die gesamte Dauer des Hörbuchs aufrecht zu erhalten, indem er immer perfekt an die Erzählsituation angepasst bleibt.

Alles in allem ist „Böses Blut“ sehr empfehlenswert. Die Handlung ist für einen Kriminalroman zwar recht düster, aber keineswegs in übertriebenem Maße. Die gelungene Kombination aus einer ansprechenden Romanvorlage und einem hervorragenden Sprecher macht „Böses Blut“ zu einem sehr überzeugenden und eindrucksvollen Hörbuch, das lange im Gedächtnis bleibt.

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