Diverse – Simpsons Classics 12

_Inhalt_

|“Kleiner Markt ganz groß“|

Apu ist schockiert, als er erfährt, dass Mr. Burns beabsichtigt, die Kwik-E-Markt-Kette aufzukaufen. Dennoch lässt sich der betrübte indische Geschäftsmann auf ein Gespräch mit dem reichen Fiesling ein und schließt am Ende tatsächlich einen Vertrag mit dem Multimillionär ab. In Windeseile etabliert sich der neue Riesen-Supermarkt zur wichtigsten Anlaufstelle in Springfield, steht aber gleichzeitig bei der alten Stammkundschaft in der Kritik. Erst als Apu dies realisiert, beginnt er, seine Entscheidung zu überdenken. Doch Mr. Burns würde den Teufel tun, seinen neuen Geschäftspartner noch einmal aus dem Vertrag herauszulassen.

|“Bart de Triomphe“|

Bart wird Zeuge korrupter Machenschaften bei einem Gewinnspiel und lässt sich sein Schweigen mit zwei Flugtickets nach Frankreich an der Seite von Krusty dem Clown entschädigen. In Paris angekommen, wird das Trio aber direkt auf eine harte Probe gestellt: Krusty eilt aufgrund mehrerer Skandale mit seinen Burgern ein schlechter Ruf voraus, und Bart und sein Begleiter Milhouse treffen alsbald auf ein Verbrecherduo, welches Bart dereinst schon einmal dingfest gemacht hat. Die beiden Reisenden gehen schließlich in die Offensive, um nicht selber mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten – und treffen dabei auf einen weiteren alten Bekannten mit krimineller Ader …

_Persönlicher Einruck_

Die nunmehr zwölfte Ausgabe der „Simpsons Classics“ schmückt sich auf dem Cover mit dem Faktum, gleich vier neue Geschichten aus der gelben Metropole Springfield bereitzuhalten, was angesichts der Tatsachen jedoch nur bedingt der Wahrheit entspricht. Grob betrachtet haben die Entwickler des Sammelbandes nämlich lediglich zwei knappe Mini-Storys an die beiden Hauptstränge angehängt, um das Quartett vollzubekommen, so dass man hier vorab nicht mit falschen Erwartungshaltungen an die Sache herangehen sollte. Die beiden Storys jedoch, die hier im Mittelpunkt des Interesses stehen, die haben es auch wirklich in sich!

Den Auftakt macht eine Erzählung um das fiese Finanzimperium von Montgomery Burns. Der Betreiber des Atomkraftwerks hat via Spionage in Erfahrung gebracht, mit welcher Moral Kwik-E-Markt-Besitzer Apu bei der Sache ist. Burns glaubt, vom fleißigen Inder noch einiges in Sachen Engagement und Betriebsamkeit lernen zu können, und entschließt sich, im Rahmen einer großen Werbekampagne den indischen Supermarkt einfach zu annektieren. Allerdings ist auch Apu nach ersten Zweifeln nicht abgeneigt und nimmt schon nach den ersten Tagen der Zusammenarbeit Burns’sche Züge an – bis er schließlich merkt, worauf es ihm und auch seinen Kunden prinzipiell schon immer angekommen ist. Die Handlung bietet mal wieder so ziemlich alles, was ein Simpsons-Plot benötigt: reichlich flotte Sprüche, eine unkonventionelle Moral und genügend zwielichtige Machenschaften, um den Schmutzfaktor der Serie auch konsequent aufrechtzuerhalten.

Nicht minder anrüchig, dafür aber in einem grundlegend anderen Setting, spielt sich die zweite Hauptgeschichte ab. Bart reist nach einigen zweifelhaften, illegalen Geschehnissen in die französische Metropole und erlebt an Krustys und Milhouses Seite nichts als Ärger. Während der Clown in der Vergangenheit mit seinen Fast-Food-Ketten Schindluder getrieben hat, welchen er nun ausbaden muss, sehen sich die beiden Jungs alsbald wieder im Konflikt mit Barts ehemaligen Zeitgenossen Ugolin und Cesar. Diese hatten ihn in einer einstigen TV-Serie schon mal unter rüdesten Bedingungen eingesperrt und dabei ein Austauschprogramm der Schule aufs Übelste sabotiert. Aber auch das erneute Aufeinandertreffen ist keinesfalls freudiger Natur. Bart erwischt die beiden beim Kunstraub und wird von ihnen hintergangen. Mit einem Mal muss er sich rechtfertigen, warum er ein Abbild der Mona Lia in seinen Händen hält. Kein Wunder, dass hier auch noch andere Kriminelle die Fäden ziehen – und wer dies im Falle Barts fast schon sein muss, steht außer Frage! Fazit: Super Geschichte, toll ausgeschmückt und mit vielen Anspielungen und zahlreichen doppeldeutigen Facetten versehen. So soll’s schließlich auch sein.

Die übrigen Strips und Inhalte sind daher auch nur schmückendes Beiwerk, als solches aber dennoch gewissermaßen tauglich, auch wenn sie den beiden langen Storys keinesfalls das Wasser reichen können. Die nämlich gehören zu den bislang besten Werken der „Simpsons Comics“ und verdienen daher auch die Berücksichtigung für die „Classics“-Serie, welche in ihrem zwölften Kapitel ihr womöglich bestes aufschlägt.

http://www.paninicomics.de

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