Dorison, Xavier (Autor) / Lauffrey, Mathieu (Zeichner) – Prophet 3: Pater Tenebrarum

_Die „Prophet“-Reihe:_

1 [„Ante Genesem“ 6411
2 [„Infernum in Terra“ 6412
3 _“Pater Tenebrarum“_
4 – nur angekündigt –

_Story:_

Die Zeit drängt, und das Chaos droht, Überhand zu nehmen. Als sich Jack Stanton mit seinen neuen Gefährten Jahir und Athenais durch die Ruinen von New York schlägt, wird ihm schmerzlich bewusst, welche Verantwortung auf ihm, dem scheinbar auserwählten Propheten, dem Kalayeni, lastet. Doch Stanton stellt sich dem Kampf und überlebt nur mit viel Glück die Begegnung mit dem Heuler, dem stärksten Widersacher, der das Chaos verteidigt und die Welt an den Boden bringt. Aber dem einstigen Professor, der durch seine schriftlichen Offenbarungen erst den Sturz herbeiführte, bleibt keine andere Wahl, denn Stanton hat in der schweigsamen Athenais etwas entdeckt, das ihm neuen Lebensmut gibt, und das ihn antreibt, nicht aufzugeben. Athenais steht kurz vor der Mutation, und nur der Fund der sagenumwobenen Stele, die die Gottheit Mahata benannt hat, kann sie noch retten. Doch just in dem Moment, in dem Jack allen Mut zusammennehmen möchte, um sich dem Heuler ein weiteres Mal zu stellen, wird er vor Jahir als der Urheber des Unglücks entlarvt – und steht plötzlich allein in dieser befremdlichen neuen Welt!

_Persönlicher Eindruck:_

Die Situation spitzt sich zu, und die Brisanz wächst: Im dritten von insgesamt vier Bändern der Fantasy-Reihe „Prophet“, wird das Tempo noch einmal angezogen und die Dramaturgie der Handlung verschärft. Gleichermaßen kommt es zu einem raschen Wachstum der Action-Anteile, da Stanton und Co. sich ständig irgendwelchen Rangeleien und beinahe tödlichen Kämpfen in der Umgebung gegenüber sehen, die seinerzeit das moderne New York darstellte. Diese Entwicklung wiederum nimmt deutlichen Einfluss auf das äußere Erscheinungsbild des Comics. Die Illustrationen werden Schritt für Schritt abstrakter, die Stimmung dadurch immer düsterer, und nach und nach verschwimmen Realität, Fiktion und die Scheinrealität der Handlung immer deutlicher miteinander, bis man schließlich nur noch sehr schwer erfassen kann, welchen Weg der Plot nun final einzuschlagen gedenkt. Bis dann auf den letzten Seiten eine sehr unangenehme Klarheit den inhaltlichen Teil übermannt …

Die Geschichte nimmt in „Pater Tenebrarum“ eine ziemlich klare Linie an, auch wenn der eigentliche Komplex noch um viele weitere Nuancen angereichert wird. Und dennoch steht man vor dem letzten Abschnitt der gesamten Reihe und kann sich noch so viele Optionen ausmalen, welchen Weg der vermeintliche Prophet einschlagen wird, wie das Ganze endet, inwiefern überhaupt Hoffnung berechtigt ist, was zwischen Athenais und Jack geschehen wird, wie das Ganze mit den bisherigen Ereignissen (und den klug integrierten Flashbacks) verwurzelt ist, und welche Rolle Stantons Begleiter und die noch hinzugestoßenen Charaktere (rückwirkend auch seine einstige Lebensgefährtin Loreen, von der wir hier noch ein ganz besonderes Geheimnis erfahren) einnehmen werden. Die dritte Ausgabe reißt viele Themenabschnitte an, sorgt aber letzten Endes doch für eine inhaltliche Homogenität, die zuletzt aber von einer steten Unberechenbarkeit gezeichnet ist, mit der die Spannung kurz vor dem großen Finale an den Siedepunkt herangeführt wird. Analog zum Serientitel kann man für das noch folgende „De Profundis“ Großes prophezeit werden. So wie in „Pater Tenebrarum“ machen komplex verwinkelte, mystisch-phantastische Comic-Stories nämlich richtig Spaß!

|Graphic Novel: 56 Seiten
ISBN-13: 978-3868690644|
[www.splitter-verlag.eu]http://www.splitter-verlag.eu

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