Fabig, Jörg – Drum Along – 10 Classic Rock Songs

Als Schlagzeuger im Amateur-Stadium kann ich ein Lied davon singen, wie langweilig so manche Trockenübung sein kann, wenn man jenseits von Melodien oder gar kompletten Songarrangements verschiedenen Rhythmen und Fills trainiert. Anders als bei den ungleich beliebteren Instrumenten wie beispielsweise der Gitarre bekommt man auf diesem Terrain nämlich zumeist nur dann die vollständige Befriedigung, wenn man sich auch mal im Rahmen eines Bandgefüges oder überhaupt im Kreise anderer Musiker an den Kesseln austoben darf. Dementsprechend sind gute Lehrbücher gerade für denjenigen, der den zumeist überteuerten Unterricht in den privaten Musikschulen meidet, das A und O auf dem Weg zum semi-professionellen Drumming, und Gott sei Dank ist die Auswahl auf dem Markt mittlerweile auch recht ansprechend und vor allem auch vielseitig.

Wer sich beispielsweise schon mal an erfolgreichen Rockhits versuchen und zwischendurch auch mal ein wenig abseits der strengen Rhythmuslehre spielen möchte, findet in „Drum Along“ einen guten, ansprechend aufgebauten Wegweiser durch die kunterbunte Welt der groovigeren Sounds. In unterschiedlichen, leicht ansteigenden Schwierigkeitsgraden präsentiert Autor Jörg Fabig in diesem kleinen Sammelwerk anhand verschiedener Leadsheets zehn mehr oder minder bekannte Kompositionen zum Mit- und Nachspielen. Die Auswahl mag in diesem Zusammenhang zwar ein wenig unkonventionell sein, wenn man mal betrachtet, dass Gruppen wie The Cure, und The Beatles neben modernen Bands wie System Of A Down aufgeführt sind, doch da es sich hierbei um ein reines Lernbuch handelt, geht diese vielseitige Ausrichtung durchaus in Ordnung.

Vorteilhaft ist in diesem Sinne vor allem die einfache Aufteilung der Drum-Arrangements anhand der Ablaufpläne (Leadhseets), in denen die Konstruktion der einzelnen Kompositionen in kurzer, optisch vereinfachter Form dargestellt ist. Diese Struktur macht seitenlange Notationen schon mal komplett überflüssig und ermöglicht es dem potenziellen Interessenten, auf zwei Seiten einen ganzen Song im Überblick zu halten. Sicherlich keine ganz neue Technik, aber definitiv eine übersichtlichere als in manch anderem Lehrwerk. Ebenfalls begrüßenswert ist die generelle Abfolge der ausgewählten Lieder. Der Schlagzeuger kann sich hier von relativ leichten Übungen wie den vergleichsweise unspektakulären Fills in ‚Supersonic‘ von Oasis und dem Beatles-Gassenhauer ‚Let It Be‘ langsam zu anspruchsvolleren Tracks wie ‚Free Fallin‘ von Tom Petty und schnelleren Sachen wie besagtem SOAD-Track ‚Lonely Day‘ heranarbeiten, der zum Abschluss wohl den höchsten Schwierigkeitsgrad des dennoch nicht zu harten Kontrastprogramms bildet. Um das Ganze weiterhin zu erleichtern, beinhaltet „Drum Along“ noch eine Begleit-CD, auf der alle zehn Stücke sowohl als Vollversion als auch in der Clicktrack-Variante begleitet werden können. Insgesamt also eine runde Sache, die sich besonders für Einsteiger als Abwechslung eignet und den gesamten Unterricht spürbar auflockert. Mit einem Preis zwischen 15 und 20 € bewegt sich das Lernbuch schließlich auch noch in einem relativ konsumentenfreundlichen Bereich.

|Songinhalt:|

OASIS – Supersonic
THE BEATLES – Let It Be
OTIS REDDING – (Sittin‘ On) The Docks Of The Bay
THE POLICE – Every Breath You Take
BRYAN ADAMS – Summer Of ’69
REAMONN – Supergirl
THE CURE – Friday I’m In Love
COLDPLAY – Clocks
SYSTEM OF A DOWN – Lonely Day
TOM PETTY & THE HEARTBREAKERS – Free Fallin‘

http://www.bosworth.de/

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