Falck, Kristin / Seibel, Antje / Nickels, Stefan – Hüter der Wolken, Die

_Romantisch: Geistreisen mit dem Himmelsstein_

Der Fürstentochter Lärka steht eine arrangierte Hochzeit bevor. Als Vasall eines machtgierigen Umstürzlers, der den rechtmäßigen Thronfolger Jaduins vertrieben hat, muss ihr Vater die Tochter umsichtig verheiraten. Als Lärka der geheimnisvolle Arild begegnet, der mit den Wolken zu sprechen scheint, ahnt sie noch nicht, wie ihr Schicksal mit seinem verbunden ist und dass das Land Jaduin vor einem Wendepunkt steht, an dem nur sie beide das Schlimmste abwenden können. (Verlagsinfo)

_Die Autorin_

Kristin Falck wurde 1966 in Gelnhausen geboren, wo das Mittelalter lebendig ist. Die promovierte Informatikerin lebt heute mit ihrer Familie in Heidelberg. Schreiben bedeutet für sie „… dem nachspüren, was sich im Innersten bewegt, und es mit feinen Strichen so auf einen kräftig bunt grundierten Hintergrund zu bringen, dass andere dasselbe empfinden.“ „Die Hüter der Wolken“ ist ihr Romandebüt. (Verlagsinfo) Mehr Info: http://www.kristinfalck.de/.

_Die Sprecherin_

Tanja Geke war nach ihrer Schauspielausbildung in Berlin in verschiedenen Film- und Fernsehrollen zu sehen, u. a. in „Rosa Roth“ und „Praxis Dr. Sommerfeld – Neues von Bülowbogen“. Neben ihren TV-Auftritten ist von ihr so manches zu hören. Sie lieh ihre Stimme bereits Kate Hudson („Almost Famous“), Scarlett Johannson („The Prestige“) und Beyoncé Knowles.

Geke liest eine bearbeitete Fassung vor – Redaktion: Antje Seibel. Für die Aufnahme zeichnete Lars Ullrich verantwortlich, Regie führte Stefan Nickels, die Musik trug Andy Matern bei.

_Handlung_

Die siebzehnjährige Lärka lebt auf dem Gehöft ihres Vaters, des Thans von Ribehof. Da ihre leibliche Mutter Audhild zehn Jahr zuvor starb, führt ihre strenge Tante Asa das Regiment auf dem Anwesen. Das Mädchen will wie ihre Mutter ein „grünes Weib“ werden, eine heilende Kräuterfrau, aber Asa und ihr Vater haben andere Pläne mit ihr. Lärkas bester Freund ist ihr sechzehnjähriger Vetter Jörn, Asas Sohn.

Heute geht es zum Markt. Lärka sieht, dass die Gelegenheit abzuhauen, günstig ist. Doch leider wird sie von Valgrim abgefangen, einem älteren Mann, und vom jungen Arild, Jörns Vetter. Der schweigsame Arild wird von Lärka „Wolkenkopf“ genannt, weil er ständig gen Himmel schaut, als könne er die Sprache der Wolken verstehen. Arild erzählt, er sei mit Valgrim unterwegs zum Thanshof von Orlyg, Lärkas Vater.

Am Abend feiert Orlyg mit ausgewählten Ehrengästen – Geestleuten und Küstenländern – den Geburtstag Lärkas und überreicht ihr ein wertvolles Kästchen aus dem Erbe ihrer Mutter, das wie sie aus Osgund stamme. Im Kästchen befindet sich eine Silberkette, die einen bemerkenswerten Anhänger aufweist: einen schwarzen Sternstein. In ihrer Kammer entdeckt Lärka im doppelten Boden des Kästchens ein Geheimfach und darin ein Pergament. Aber sie hat nie lesen lernen dürfen und muss erst noch jemanden finden, der ihr die schwarzen Zeichen auf dem Dokument deutet.

In dieser Nacht hat Lärka den ersten von mehreren Träumen, die ihren Geist auf eine Reise mitnehmen. Darin sieht sie einen traurigen Kranich, einen sorgenvollen Steinbock und einen stolzen, unruhigen Adler – dies sind ihr Vater mit Valgrim und Arild. Erstaunlich, dass sie die Gedanken dieser Menschen sehen und lesen kann. Aber sie verrät keinem, dass sie diesen Traum gehabt hat, der ihr durchaus ein wenig Angst einjagt. In einem zweiten Traum fliegt ihr Geist übers Eis, bis er zu Hirten an einem Bach gelangt. Hier verwandelt sich ein Stein zu einem Schwert, Ritter erscheinen und ein Heer. Lärka fragt sich, ob sie das Zweite Gesicht hat und ob es an der Silberkette ihrer Mutter liegt.

|Nach Norden|

Am nächsten Tag ziehen Valgrim und Arild mit Lärka und Jörn Richtung Norden nach Osgund, damit Lärka bei ihrer Tante Rudlindis, Audhilds Schwester, einmal andere Leute kennenlernt und etwas über das harte Leben in den Bergen erfährt. Ein Quacksalber namens Bolverk schließt sich ihnen ebenso an wie zwei Krieger aus dem Volk Feodras‘, die sich Olvir und Daryn nennen. Daryn trägt ein bemerkenswertes Amulett, das einen Adler mit einem Blitzbündel in den Klauen zeigt.

Als Arild beim Schwimmen im Fluss verunglückt und unauffindbar ist, gelingt es nur Lärka mit ihrer Geistsuche, den Verschollenen ausfindig zu machen. Sie vertraut sich nur ihrem Vetter Jörn an, und er muss lügen, er habe eine Art Eingebung gehabt. Niemand soll etwas von Lärkas besonderen Kräften erfahren, bevor sie nicht selbst darüber mehr weiß. Der wiedergefundene Arild ist verletzt und muss genesen. Lärka ist froh, ihn gerettet zu haben.

Am nächsten Morgen gelingt es Lärka, die Feodriner Ritter in ihrer Diskussion mit Arild, Valgrim und Bolverk zu belauschen. Sie drängen Arild, sich als König zu erkennen zu geben, denn er habe schließlich DEN STEIN gefunden, das Herz der Berge. Arild weigert sich standhaft gegen Valgrims Drängen, den thronräuberischen König von Osgund herauszufordern und den geraubten Herzstein wieder an sich zu nehmen. Lärka rätselt über diese Ausdrücke, aber ihr ist jetzt klar, dass es mit dem jungen Arild eine besondere Bewandtnis haben muss. Ist ihr Schicksal mit seinem verknüpft?

|Im Blutwald|

Sie reiten gemächlich weiter, bis sie in die Ebene vor Osgund gelangen, von wo aus sie den ersten Blick auf das Panorama der Frostberge werfen können. Da ist der hohe Goldfang, dort die Zehn Brüder und schließlich droht neben ihnen der finstere Grimhorn. Unter den Zehn Brüdern liegt der Blutwald, in den sich seit vielen Jahren kein sterblicher Mensch mehr gewagt hat – ein tödlicher „Zauberwald“, raunt Bolverk. Lärka erinnert sich an Onkel Tiernan, den Bruder ihrer Mutter Audhild, der eines Tages verschwand. Kam er hier um?

Ein Braunbär versetzt das Packpferd in Panik, so dass es davonläuft. Darauf ist Lärkas Festkleid und darin eingenäht ihre Silberkette! Nichts kann sie davon abhalten, dem Packpferd zu folgen, selbst dann nicht, als es in den Blutwald rennt. Bis das dumme Pferd stürzt und sich verletzt. Lärka findet ihren Schatz und ist erleichtert, doch als sie aufschaut, befindet sie sich mitten im unheimlichen Dämonenwald. Alles hier ist eklig und tot.

Arild, der Lärka gefolgt ist, findet den Weg ebenfalls nicht mehr heraus. Sie reiten im Kreis und stoßen wieder auf das sterbende Pferd. Sie müssen offensichtlich die Nacht hier verbringen. Hier fand einst eine Schlacht statt, in der viele Krieger starben, erzählt Arild. Die Leichen der „Baumgeborenen“ wurden aufgespießt und an die Bäume gehängt, die seitdem verflucht sind.

Es wird eine Nacht voller Schrecken. Doch da holt Arild einen Mondstein aus seiner Tasche. Ein Lichtlein in der Dunkelheit, und in Lärka erwachen die Träume …

_Mein Eindruck_

Dies ist der vielversprechende Auftakt zu einem Zyklus um Lärka, die Seherin, die einen künftigen König liebt und heiraten wird. Das besondere Merkmal der Geschichte liegt im Thema des Exils und der Enteignung. Die Welt ist für Lärka und Arild falsch und sie unternehmen alles, um sie wieder ins Lot zu bringen. Lärka ist bei den Geestländern fern von Osgund aufgewachsen und kehrt nun zumindest geografisch an den Ursprung der mütterlichen Sippe zurück – und zu den Wurzeln ihrer magischen Kräfte.

Arild hingegen hat viel mit Aragorn gemeinsam, den die Autorin wohl auch ziemlich sexy findet. Wie Aragorn lebt der Königssohn im Exil und hat seinem rechtmäßigen Thron entsagt, auf dem ein Thronräuber namens Hakon sitzt. Doch die Feodriner wie Arild sind durch eine besondere Magie mit dem Land und den Bergen verbunden. Sie herrschen über den Herzstein und sorgen so für den Frieden mit den drohend aufragenden Bergen rings um Osgund. Doch seitdem der Ursurpator in der Festung von Osgund sitzt, hat der Berg namens Grimhorn seinen böswilligen Einfluss ausgebreitet und das Bergplateau ringsum mit Staub und Asche überzogen.

Die Steinmagie durchdringt das Buch – keine üble Idee, denn sie lässt sich durchaus anschaulich und überzeugend umsetzen. So gelangen Arild & Co. auf ihrer Flucht vor Hakons Häschern in das Dorf von Corydon, in dem Menschen zunehmend zu versteinern drohen. Sie sind umgeben von Steinstaub, kennen weder Sonnenschein noch frische Luft noch Lachen. Eine wahrlich traurige Gemeinde. Die überdies noch gefährlich ist, als sich herausstellt, dass die Feodriner dort selbst durch Grimhorns Macht zu Stein verwandelt werden können. Es dürfte klar sein, dass die Versteinerung von Menschen symbolisch zu verstehen ist und sich auf Gefühle bezieht.

Doch die Steinmagie hat noch weitere Konsequenzen und Erscheinungsformen. So gibt es beispielsweise Himmelssteine, von deren Splittern Lärka selbst einen in ihrer Silberkette trägt. Der Himmelsstein fiel vom Himmel, es handelt sich also um einen Meteoriten. Kein Wunder, dass sie Träume hat, in denen ihr Geist auf Reisen geht und sie Visionen wie aus Galadriels Spiegel erhält. (In SF-Romanen werden dazu immer Monitore und Hologramme benötigt – ist in der Fantasy völlig unnötig, weil die Projektionsfläche sich im Kopf des Betrachters befindet.) Wie auch immer: Himmelssteine sind mit dem Herzstein verbunden. Nur geübte Seher können die Träume steuern, doch Lärka hat in dieser Hinsicht noch viele Lehrjahre vor sich.

Die oberste Lehrherrin ist Althea, die Ahnin, die jenseits von Corydons Dorf in den Höhlen der Berge lebt. Hier hat die Ahnin ihre Jüngerinnen um sich versammelt, ein Frauenorden, der gelinde an Frank Herberts Bene Gesserit erinnert. Auch aus dem Grunde, dass die geistigen Inhalt der verstorbenen Ordensmitglieder nicht verloren gehen, sondern im Geist der Ahnin gespeichert werden. Diese verfügt über besondere Lebenskräfte und ist potentiell unsterblich. (Man erinnere sich an [„DUNE“: 1662 Dort überträgt die Bene-Gesserit-Mutter Ramallo ihren Geist an Lady Jessica Atreides, und zwar in jener Zeremonie, bei der das „Wasser des Lebens“ eingesetzt wird.)

Diese Geistesübertragung und -bewahrung hat für Lärka eine erstaunliche Konsequenz: Ihre Mutter Audhild meldet sich aus der Vergangenheit, denn auch Audhild war eine Angehörige dieses Ordens (der offenbar kein Keuschheitsgelübde kennt). Und zusammen mit dem Pergament, das endlich von einer Gelehrten namens Melva entziffert wird, erkennt Lärka, in welcher Tradition des Blutes und des Geistes sie ihren Platz finden kann. Diese Einordnung in die Welt ist der wesentlichste Aspekt für jedes Jugendbuch.

Allerdings befindet sich Arild immer noch im Exil, und als er sie zu seiner Geliebten und Verbündeten macht, muss sie an seinem Widerstandskampf gegen den Thronräuber teilnehmen. Erst wenn die Festung von Osgund gestürmt ist und der Gerzstein wieder in den rechtmäßigen liegt, wird die Welt wieder so sein, wie es die Tradition der Feodriner und der Ahnin vorsieht. Dieser Kampf, der sowohl mit Waffen aus Stahl wie auch denen des Geistes ausgefochten wird, muss jedoch in einem weiteren Band erzählt werden.

Der Roman bietet besonders für Leserinnen zahlreiche Identitifikationsmöglichkeiten: mit der jungen Lärka, mit der alten Ahnin, mit Audhild und vielen anderen. Auch Jungs bekommen ein paar Kämpfe geboten, denn was wäre ein Widerstandskampf wie dieser ohne ein paar ordentliche Kämpfe? Arild hat eine magische Fähigkeit, die hier aber nicht verraten werden soll. Und wenn er sich mit Lärka und den magischen „Wolkenfürsten“ zusammentut, so kann er es sogar mit dem boshaften Grimhorn aufnehmen und dessen Einfluss zurückdrängen.

Diese „Wolkenfürsten“ allerdings erinnern an nichts so sehr wie an chinesische Magier, die durch die Lüfte sausen, oder an frühmittelalterliche Engel, die dem Bedürftigen in Not erscheinen, um ihm Rat zu geben. Das ist keine sonderlich gute Konstruktion, die der Autorin hier einfiel. Die bildhaften Assoziationen sind allzu sehr an die mittelalterliche Bildsprache geknüpft und somit historisch vorbelastet. Tolkien hätte sie rundweg als „Allegorien“ in Grund und Boden verdammt. Sei’s drum, es ist schließlich nicht mein Roman.

|Die Sprecherin|

Tanja Geke lässt die sanfte Stimme von Scarlett Johannson erklingen. Das macht das Zuhören für einen männlichen Hörer fast schon zu einem sinnlichen Vergnügen, und für weibliche Hörer mag sie die angemessene Stimme sein, um die Gedanken und Empfindungen der Hauptfigur Lärka wiederzugeben.

Allerdings tut sich die Sprecherin etwas schwer mit tiefen männlichen Stimmen. Bolverk beispielsweise klingt nur unwesentlich tiefer als etwa der junge Arild und Lärka nur unmerklich höher als Arild. Etwas mehr liegt ihr der Ausdruck von Gefühlen in bestimmten Situationen, so etwa Strenge, Ängstlichkeit, Zorn, stockendes und zaghaftes Sprechen und dergleichen. Am natürlichsten klingen stets die Frauenstimmen, besonders die von älteren Frauen wie der Ahnin. Dass die Stimme eines Wolkenfürsten mit ordentlich Hall unterlegt ist, finde ich nur angemessen, schließlich soll es sich um ein majestätisches, himmlisches Wesen handeln.

|Der richtige Atem|

Jeder Sprecher muss eine Ausbildung gehabt haben, um nicht nur die richtige Intonierung von Sätzen und die hochdeutsche Aussprache zu erlernen, sondern vor allem auch die Atemtechnik zu beherrschen. Manche Sätze sind ja mitunter recht lang, und es wäre ein Unding, mittendrin abzusetzen und wieder anzufangen, wenn die Unterbrechung nicht sinnvoll für den Inhalt ist.

Um die optimale Atemtechnik ist es zwar bei Geke recht gut bestellt, doch ich konnte mich nicht mit ihrer Eigenart anfreunden, vor jedem Satz erst einmal hörbar tief Luft zu holen. Das ist zwar nötig, doch sollte man es nicht in der Aufnahme hören. Bei anderen Profisprechern wie Kerzel, Glaubrecht oder Pigulla sind solche Atemgeräusche kaum je zu hören. Offensichtlich hat die Aufnahmeleitung es unterlassen, dieses Geräusch herauszuschneiden. Vielleicht glaubte Lars Ullrich, das Atemgeräusch würde bei einem Hörbuch für Jugendliche nicht stören. Das tut es aber.

|Geräusche|

Zu meinem nicht geringen Vergnügen wurden dem Vortrag eine ganze Reihe verschiedenster Geräusche beigemischt. Wiederholt poltern Steine herab, Geröll prasselt, und ein Rauschen wie von einem Bergbach ist zu hören. In Actionszenen ist Schwerterklirren im Hintergrund zu vernehmen, und ab und zu Stimmengewirr und Pferdewiehern. Die Geräusche sind höchst dezent eingesetzt und haben nichts mit der detaillierten Ausarbeitung zu tun, die man von einem dramatisch ausgestalteten Hörspiel erwartet. Seltsamerweise fehlen aber Geräusche von Windbewegungen, wie man sie mit einem Mann assoziieren würde, der den Wolken nachschaut, um deren Botschaften zu lesen.

|Die Musik|

Nach dem |Wellenreiter|-Reihen-Jingle erklingt die Intro-Musik, die aus einer Drum-Linie mit darübergelegten Synthi-Streichern besteht, die eine relativ romantische Kadenz spielen. Das Ganze ist natürlich ziemlich nichtssagend, aber es soll ja auch bloß die Stimmung andeuten. Im Outro wiederholt sich dieses musikalische Motiv. Die Hintergrundmusik, die bestimmte bedeutsame Szenen unterlegt, steuert die Emotionen des Hörers.

|Das „Booklet“|

In die Einstecktaschen der Verpackung hat der Verlag die Familienbeziehungen der verschiedenen Gruppen gedruckt, so etwa die der Feodriner, der Leute von Osgund und die der Leute aus Ribehof. Ob diese ausformulierten Familienbeziehungen hilfreich sind, wage ich zu bezweifeln. Manchmal ist ein Stammbaum eben anschaulicher.

_Unterm Strich_

„Die Hüter der Wolken“ bietet eine eigenständige Welt mit den Magien von Stein und Pflanze, erinnert streckenweise aber auch an den [„Herrn der Ringe“. 1330 Die Story liefert jungen Leserinnen zahlreiche schöne Szenen, ganz besonders mit dem feschen Exilkönig Arild, der große Ähnlichkeit mit Aragorn aufweist. (Einen Legolas-Ersatz sucht man vergeblich.) Die Fantasyszenen wechseln sich mit Action und mit Einblicken in die detailliert beschriebene Vorgeschichte ab.

Durch Einsatz ihrer Magie gelangt die jugendliche Heldin zunehmend in den Mittelpunkt einer ihr bis dato verschlossenen Welt, in der sie an der Seite der dortigen Hauptperson, eben Arild, eine Schlüsselrolle einnehmen darf. Das dürfte für jede Leserin eine ziemlich befriedigende Erfahrung sein, wünscht sich doch jede(r) Jugendliche, ihren Ort in der Welt zu finden und dort eine Aufgabe zu erhalten, die ihr oder sein Leben wert ist.

Zudem ist Lärka total in Arild verliebt, obwohl sie es nie zugeben würde. Dass die beiden am Schluss zueinander finden – er hat natürlich ihr den Antrag zu machen -, erfüllt sämtliche Wünsche von Romantikerinnen. Wer sich mit Lärka identifiziert, darf hier also gerne einmal die Arwen Abendstern spielen.

Die Schwäche des Buches liegt in der unzureichenden Charakterisierung von Lärka und Arild. Sie sind noch zu sehr Projektionsflächen für die Wünsche der Leserinnen, um ein Eigenleben entwickeln zu können, und wirken wie Erfüllungsgehilfen für die Fantasien der Autorin. Dieser Eindruck mag zwar von der Kürzung für das Hörbuch herrühren, wurde aber auch schon von einer Leserin des ungekürzten Buches negativ vermerkt. Hieran sollte die Autorin noch arbeiten.

|Das Hörbuch|

Das Hörbuch wurde mit Geräuschen ausgestattet, was der Vorstellungswelt des jungen Zuhörers sicherlich entgegenkommt und seine bzw. ihre Vorstellungskraft unterstützt. Musik gibt es im Hintergrund sowie an Anfang und Ende. Ob die in die Verpackung gedruckten Familienbeziehungen hilfreich sind, wage ich zu bezweifeln. Manchmal ist ein Stammbaum anschaulicher. Die Sprecherin bemüht sich um einen einfühlsamen und vielseitigen Vortrag, doch ihre Ausdrucksfähigkeit ist begrenzt. Besonders hat mich ihr Atemgeräusch gestört.

|315 Minuten auf 4 CDs|
http://www.wellenreiter.la

Willkommen


http://www.luebbe-audio.de