Band 1: [„Der unsterbliche Prinz“ 4899
_Eigentlich kann Declan Hawkes sich nicht über einen Mangel an Schwierigkeiten beklagen._ Nicht nur, dass Jaxyn Aranville und Diala den jungen Kronprinzen völlig unter ihrer Fuchtel haben und dass Jaxyn die Ermordung des Königspaares plant! Nein, der Geheimdienstchef von Caelum nötigt ihm auch noch Niah, Caelums elfjährige Kronprinzessin, auf, um sie vor einem Hochzeitsanwärter in Sicherheit zu bringen, der kein Geringerer ist als Tryan, der Gezeitenfürst, den das Tarot den „Teufel“ nennt! Der Meisterspion ahnt nicht, dass ihm noch weit Schlimmeres bevorsteht …
Arkady, die ihren strafversetzten Gemahl Stellan nach Torlenien begleitet hat, versucht dort, sich trotz aller Einschränkungen, denen Frauen unterworfen sind, nützlich zu machen. Tatsächlich gelingt es ihr, sich mit Chintara, der Gemahlin des Kaisers, anzufreunden. Als Stellan jedoch Torlenien verlässt, um der Beisetzung des glaebischen Königspaares beizuwohnen, gerät Arkady in einen Strudel aus widersprüchlichsten Interessen und damit in höchste Gefahr …
Cayal hat sich derweil aus dem Bergwerk, in dem Jaxyn ihn verschüttet hat, wieder ausgegraben und ist Arkady nach Torlenien gefolgt, dann allerdings in einer Schänke hängengeblieben, wo er den Zwiespalt, ob er die Liebe zu Arkady zulassen oder weiterhin nach einem Weg in den Tod suchen soll, in Alkohol zu ertränken versucht. Da steht überraschend der älteste der Gezeitenfürsten, Lukys, in der Tür, ohne seine ebenfalls unsterbliche Ratte Coron. Cayal kann es kaum glauben, als Lukys ihm erzählt, Coron sei … tot!
_Im zweiten Band des Zyklus nimmt die Geschichte merklich Fahrt auf._ Das liegt unter anderem an den zusätzlichen Charakteren:
Warlock, der Canide, tauchte bereits im ersten Band auf. Obwohl seine Gefährtin Boots inzwischen trächtig ist, lässt Warlock sich von Declan Hawkes als Spion anheuern. Denn auf die Crasii, die bisher auf seiner Gehaltsliste standen, ist kein Verlass mehr, seit Jaxyn und Diala im Palast wohnen. Warlock dagegen ist ein Ark, ein Crasii, dem der absolute Gehorsam gegenüber den Gezeitenfürsten fehlt. Warlock stellt allerdings bald fest, dass es ausgesprochen schwierig ist, ein Spion zu sein …
Tiji hat damit kaum Probleme. Sie ist ein ausgesprochen seltenes Exemplar, eine Chamäleon-Crasii. Und sie ist von Declan Hawkes dazu ausgebildet worden zu spionieren. Ihre Reise nach Torlenien gestaltet sich allerdings außergewöhnlich kompliziert, denn zum ersten Mal arbeitet Tiji nicht alleine. Nicht, dass Arkady dumm oder leichtsinnig wäre, doch als Crasii spürt Tiji Cayals Gegenwart. Und es ist ihr auch bald klar, dass die Beziehung zwischen Cayal und Arkady die notwendigen Prioritäten durcheinanderzubringen droht.
Abgesehen von diesen beiden taucht nach und nach auch eine immer größere Zahl an Unsterblichen auf. Die meisten gehören zum Kaliber von Jaxyn und Diala. Kinta dagegen scheint zwar nicht wirklich boshaft oder grausam zu sein, zeigt aber dennoch den uneingeschränkten Egoismus und die Gleichgültigkeit, die allen Gezeitenfürsten eigen zu sein scheint. Brynden, der sich laut Cayals Erzählungen bisher nur um sich selbst gekümmert hat, pflegt seit dem Seitensprung seiner Frau eine Rachsucht, die ebenso unveränderlich und unsterblich zu sein scheint wie er selbst. Die faszinierendste Persönlichkeit unter den Gezeitenfürsten allerdings ist Lukys, der sich stets aus allen Streitigkeiten heraushielt, niemals Partei für irgendjemanden ergriffen hat, sondern die meiste Zeit mit der Erforschung der Gezeiten beschäftigt war, was ihn wahrscheinlich zum gefährlichsten aller Gezeitenfürsten macht. Lukys läßt sich von niemandem in die Karten schauen, und doch wird bald klar, dass er ein doppeltes Spiel spielt, falls das überhaupt reicht. Die Frage ist nur: Was will er?
Natürlich hat die Tatsache, dass die Autorin sich in diesem Band vermehrt anderen Charakteren gewidmet hat, die Intensität von Cayals und Arkadys Charakterzeichnung etwas abgeschwächt. Die Neuzugänge waren allerdings ein so großer Gewinn, dass sich daraus keine negativen Konsequenzen ergeben haben.
Auch die Rückblenden sind stark zurückgegangen, was ebenfalls kein Problem darstellt. Durch die größere Personenzahl haben die Verwicklungen beträchtlich an Umfang zugelegt. Jaxyn, der schon dabei war, die Hand nach dem Thron von Glaeba auszustrecken, wird durch die Clique der Gezeitenfürsten in Caelum ausgebremst. Cayal, der es durch seinen Wankelmut und seine Ungeschicklichkeit beinahe schafft, sich die letzten Sympathien bei Arkady zu verscherzen, gelingt es auch noch, sich von Brynden übers Ohr hauen zu lassen. Die Bruderschaft, die es sich zum Ziel gesetzt hat herauszufinden, wie man die Gezeitenfürsten töten kann, ist von den Gezeitenfürsten infiltriert worden, ohne es zu wissen. Und Declan Hawkes wird von Tilly, der Anführerin der Bruderschaft, gebeten, ausgerechnet den Mann zu retten, der Declans große Liebe geheiratet hat!
Natürlich enden alle diese Fäden letztlich in einem einzigen großen Knoten, und der Leser darf sich darauf freuen, ob und wie die Protagonisten aus diesem Schlamassel wieder herausfinden. Außerdem ist es der Autorin gelungen, jeden ihrer Handlungsstränge jeweils an einer Stelle abzubrechen, in der die Situation sich plötzlich und drastisch verändert hat. Das gilt vor allem für Declan, Arkady und Tiji. Und natürlich für den Epilog, dessen Folgen für die gesamte Welt völlig unabsehbar sind.
Mit der Spannung steht es in diesem Band ähnlich wie im vorigen. Sie entwickelt sich langsam, aber stetig und betrifft vor allem Warlock und Declan, ehe sie gegen Ende in allen Handlungssträngen durchschlägt, was vor allem an den überraschenden Wendungen zu diesem Zeitpunkt liegt.
_Um es kurz zu machen:_ „Die Götter von Amyrantha“ hat in jeder Hinsicht gehalten, was „Der unsterbliche Prinz“ versprochen hat. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass der dritte Band ebenfalls einlösen kann, was das Ende des zweiten in Aussicht stellt. Ich bin jetzt schon gespannt, wie es Arkady in Senestra ergehen und wie Declan mit der neusten Entwicklung fertig werden wird.
_Jennifer Fallon_ stammt aus einer großen Familie mit zwölf Geschwistern. Sie hat in den verschiedensten Jobs gearbeitet, unter anderem als Kaufhausdetektivin, Sporttrainerin und in der Jugendarbeit. Letzteres scheint ihr immer noch nachzuhängen, unter ihrem Dach leben außer drei eigenen Kindern einige obdachlose Jugendliche als Pflegekinder. Schreiben tut sie nebenher. Ihre erste Veröffentlichung war die |Dämonenkind|-Trilogie. Außerdem stammt die Trilogie |Second Sons| aus ihrer Feder. |Die Gezeitenstern|-Saga ist inzwischen bis Band drei gediehen, Band vier soll Ende des Jahres in Australien erscheinen. Wann der dritte Band auf Deutsch veröffentlicht wird, steht noch nicht fest.
|Originaltitel: The Gods of Amyrantha (The Tide Lords Book 2)
Ins Deutsche übertragen von Katrin Kremmler und Rene Satzer
574 Seiten, kartoniert
ISBN-13: 978-3-8025-8179-3|
http://www.jenniferfallon.com
http://www.egmont-lyx.com
_Mehr von Jennifer Fallon auf |Buchwurm.info|:_
[„Kind der Magie“ 1328 (Dämonenkind Band 1)
[„Kind der Götter“ 1332 (Dämonenkind Band 2)
[„Kind des Schicksals“ 1985 (Dämonenkind Band 3)
[„Erbin des Throns“ 2877 (Die Chroniken von Hythria 1)
[„Ritter des Throns“ 3327 (Die Chroniken von Hythria 2)
[„Herrscher des Throns“ 3878 (Die Chroniken von Hythria 3)