_|Das Sternentor:|_
01 [„Der rote Nebel“ (2002)]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7705
02 [„Planet der Seelenlosen“ (2003)]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7707
_03 Der verbotene Stern“ (2003)_
04 „Im Land der grünen Sonne“ (2004)
05 „Verloren in der Unendlichkeit“ (2006)
06 „Im Bann der glühenden Augen“ (2006)
07 „Der dritte Mond“ (2008)
08 „Das Rätsel der sieben Säulen“ (2008)
09 „Die Zeitfalle“ (2009)
_Zur Story_
Der Planet Lightfire ist ein Paradies und überaus geeignet von der Menschheit kolonisiert zu werden, deren Heimatplanet Terra immer mehr unter Überbevölkerung und Ressourcenknappheit zu leiden hat. Dank Professor Commons Dimensionsbrecher auf der Mondbasis Delta 4 sind auch schon die ersten Siedlungen dort entstanden. Sein vierzehnjähriger Sohn Ralph hat schon mehrere Exkursionen mit dem Dimensionsbrecher hinter sich gebracht, was ihm sein gleichaltriger Freund George Croden bislang stets etwas neidete – nun darf George erstmalig zusammen mit ihm und Commander Randy Perkins eine Art Abenteuerurlaub auf dem fremden Planeten verbringen. Gleich nach ihrer Ankunft werden die drei zunächst von einem uralten Kampfroboter angegriffen, was vergleichsweise glimpflich abgeht. Kurz darauf beginnt George, rapide zu altern. Die Siedler, welche sie entdecken, sind dem unerklärlichen Effekt ebenfalls unterworfen und nur wenig später erwischt es auch noch Ralph.
Commander Perkins organisiert eine Evakuierung der Siedlungen. Hier hat wohl jemand seine Hausaufgaben nicht gemacht und den Planeten zu voreilig als geeignet deklariert. Zurück in der Mondbasis stehen die Ärzte vor einem Rätsel, sie können den Alterungsprozess der Betroffenen lediglich ein wenig verlangsamen, aber ihn nicht stoppen oder gar umkehren. Weitere Recherchen ergeben, dass Lightfire ist ein heiliger Planet des haushoch überlegenen Copaner-Volkes ist. Allein schon das Eindringen in seine Atmosphäre gilt bei diesen als tödliche Beleidigung und wird mit der Auslöschung des gesamten Volkes der Frevler bestraft. Damit diese die Koordinaten der Erde nicht in die Hände bekommen, müssen alle Hinweise auf die galaktische Position Terras getilgt werden. Der Wächter des Planeten ist den Erdlingen aber bereits auf der Spur und nur seine Neugier den Terranern gegenüber verschafft diesen ein wenig Zeit. Und die wird immer knapper, denn eine riesige Flotte copanischer Pilger befindet sich im Anflug.
_Eindrücke_
Anders als seine beiden Vorgänger, hat „Der verbotene Stern“ keine in sich abgeschlossene Geschichte zu erzählen, sondern bildet den Auftakt zu dem, was als „Copaner-Zyklus“ in die Annalen der (Jugend-)Serie einging. Dieser umfasst insgesamt vier Bände, welche selbstverständlich in der Folge auch von MARITIM ab 2003 nach und nach vertont wurden. Es ist nicht nur der Vollständigkeit halber also höchst ratsam, sich auch die anderen drei („Im Land der grünen Sonne“, „Verloren in der Unendlichkeit“ sowie „Im Bann der glühenden Augen“) zu Gemüte zu führen, die den Faden rund um das copanische Imperium weiter spinnen. Ein diesbezüglich fester Ankerpunkt zu den bereits etablierten Figuren, ist in diesem Zyklus ist der copanische Priester/Wächter Arentes, der allerdings – entgegen der Buchfassung – bereits von Anfang an schon (zu) sehr menschenfreundlich ausgestaltet wurde.
Frank Straass als Arentes‘ Stimme will auch nicht so recht überzeugen, sie wirkt zu dünn, glatt und irgendwie abgelesen. Etwas Soundengineering (Vocoder, Hall oder etwas in dieser Art) hätte dort bestimmt gut getan, allein um seine außerirdische Herkunft zu unterstreichen. Damit befindet er sich aber in „guter“ Gesellschaft, denn auch für Michael Pans Part („Camiel“) wäre Gleiches zu sagen – er klingt viel zu sehr nach Mr. Data, dem Androiden der „Next Generation“-Enterprise. Dem Buch nach hat er eine „dunkle, angenehm modulierte Stimme“ (vgl. „Planet der Seelenlosen“, 1979 / Franz Schneider Verlag). Mal abgesehen davon, dass die ständigen Wortgefechte zwischen ihm und Major Peter Hoffmann (sprecherischer Lichtblick: Nicolas Böll – u. a. die deutsche Stimme von Joaqin Phoenix), in der Menge und der Ausgestaltung/Betonung zuweilen nervig werden, wogegen sie in der Vorlage als Running Gag einen feinen, trockenen Humor transportieren. Hier wirkt das viel zu aufgesetzt.
Sehr zurückhaltend dagegen Ernst Meincke (u. a. Patrick „Jean-Luc Picard“ Steward), der als Randy Perkins etwas untergeht, unter anderem da seine bedächtige Sprechweise für den hemdsärmeligen, aktiven Commander ein wenig zu verhalten – um nicht zu sagen: langsam – daherkommt. Vielleicht täuscht der Eindruck aber auch nur für jemanden, der mit den „Perkins“-Hörspielen von EUROPA aufwuchs, bei welchen Horst Stark einen weitaus forscheren Ton für die Figur anschlug. Was allerdings kein solch subjektiver Eindruck ist, betrifft die in dieser Folge eher bescheidene Soundkulisse. Vieles wird verbal erklärt, als das man es wirklich hören könnte und so manches (Hintergrund-)Geräusch sowie einige Dialoge klingen unglaubwürdig – zum Beispiel die wie durch Funk verrauschte Kommunikation (warum?) der Protagonisten im Inneren des Gleiters. Dass das auch durchaus besser geht, hat man bei MARITIM in den vorhergehenden beiden Folgen bereits bewiesen. Die Atmosphäre leidet diesmal nicht unbeträchtlich.
_Sprecher und Figuren_
Jürgen Neumann (Erzähler), Ernst Meincke (Commander Randy Perkins), Nicolas Böll (Major Peter Hoffmann), Wolfgang Bahro (Ralph Common), Thomas Kästner (Oberst G. Camiel Jason), Karin Eckholt (Cindy Common), Rolf Jülich (Professor Arthur Common), Sascha Draeger (George Croden), Michael Pan (Camiel der Roboter), Claus Wilcke (Dr. John Lightfire), Reent Reins (Brody Croden), Frank Straass (Arentes), Peer Augustinski (Symbiont)
_Fazit_
Folge 3 kann seinen beiden Vorgängern nicht ganz das Wasser reichen. Die Kürzungen gegenüber der Vorlage sind dabei nicht einmal ganz so schlimm, wiewohl dadurch schon einiges an interessanten (und im späteren Verlauf des Zyklus wichtigen) Details verloren geht. Dabei ist das Hörspiel mit knapp 80 Minuten schon recht umfangreich und bewegt sich ziemlich nah am Original. Leider gilt das weder für die Figuren noch für das Flair der Vorlage. Vieles wirkt zu sehr gekünstelt, konstruiert und rasch zusammengedengelt, was in der Summe der Glaubwürdigkeit abträglicher ist, als es dem Hörspiel gut tut. Dennoch kann sich „Der verbotene Stern“ im stabilen Mittelfeld halten und der altgediente Fan ist froh, dass die ollen Schmöker noch einmal zu Ehren kommen. Es sei aber jedem Interessierten dringend angeraten sich eben diese zu besorgen oder – wenn (noch) vorhanden – zur Gedächtnisauffrischung erneut aus dem Regal zu fischen.
|Hörspiel mit einer Laufzeit von ca. 78 Minuten
Nach der „Commander Perkins“-Reihe von H. G. Francis
Erstveröffentlichung: Franz Schneider Verlag, 1980
Erhältlich als:
CD (Maritim 2003)
Download – Ungekürztes Audiobook (Audible 2005 / 72,5 MB – AAX-Format)|
Direktlink zu Audible: [„Das Sternentor 3 – Der verbotene Stern“]http://www.audible.de/pd/B004UVB62G?ref__=sr__1__1
[Maritim Hörspiele]http://www.maritim-produktionen.de