Richard Garfield – Magic: The Gathering – Haupt-Set – Themendeck »Handgemachte Kreaturen«

Die raue Kraft des Waldes

Die Farbe Grün symbolisiert auch im fünften und letzten Themendeck des Hauptsets der neunten Edition von „Magic: The Gathering“ die Natur. Und eben jenes grüne Mana steckt voller Leben und Wachstum und verhilft selbst den am harmlosesten anmutenden Kreaturen mit steigender Spielzeit zum Status eines Furcht erregenden Monstrums. Die Gesetze des Dschungels leben auf, sobald Elefanten, Spinnen und Riesenwürmer die Szenerie betreten, und während die ersten Waldläufer bereits die feindlichen Angreifer ausmachen, stehen im Hintergrund auch schon Verzauberungen bereit, um die Angriffswelle brutal zu blocken und mit einem aggressiven Konterschlag ins Gegenteil umzukehren. Wer sich mit den Elementarwesen des Waldes anlegt, sollte also kurzen Prozess machen. Schon die kleinsten Entwicklungen sorgen ansonsten nämlich dafür, dass die Natur Rache übt und in einem erbarmungslosen Scharmützel ihre raue Ursprünglichkeit verteidigt.

Kartenmaterial

• 16 x Wald
• 1 x Llanowarelfen (common)
• 2 x Norwaldläufer (common)
• 2 x Elfenkrieger (common)
• 1 x Yavimayablütenzauberin (uncommon)
• 2 x Gezähmtes Armodon (common)
• 1 x Blütenzauberin (rare)
• 1 x Kaiserkrokodil (rare)
• 1 x Riesenspinne (common)
• 1 x Kletterkavu (common)
• 2 x Tatzelwurm (common)
• 1 x Flaschengnome (uncommon)
• 1 x Spinnennetz (uncommon)
• 1 x Naturalisieren (common)
• 1 x Regenration (uncommon)
• 1 x Baumwipfelarmreife (common)
• 2 x Bleichholzrüstung (uncommon)
• 2 x Übermäßiges Wachstum (common)
• 1 x Wurmzahn (uncommon)

_So spielt man das grüne Deck_

Wie eigentlich üblich, so beginnt man auch die eröffnenden Züge im Themendeck „Handgemachte Kreaturen“ mit einigen abtastenden Schritten. Vergleichsweise kleine Kreaturen wie der Norwaldläufer sollten, falls verfügbar, den Auftakt machen und die Fronten abstecken, bevor dann reaktiv schnell größere Monster ins Spiel kommen und sowohl die Offensiv- als auch die Defensivkraft massiv verstärken. Das grüne Deck hält gleich eine ganze Fülle von widerstandsfähigen Bestien bereit, wie etwa „Gezähmtes Armodon“, „Kletterkavu“ oder das „Kaiserkrokodil“, dessen 5/5-Wert bei relativ geringen Manakosten den Gegner bereits im frühesten Einsatz entscheidend zu schwächen vermag. Und sollte dann auch noch der angriffslustige „Tatzelwurm“ ins Spiel gebracht werden (womöglich sogar in doppelter Ausführung), braucht man sich eigentlich kaum noch zu fürchten, im Spiel zu unterliegen, da die souveräne eigene Front sich wohl kaum noch etwas wird anhaben lassen können.

Indes wird die eigene Truppe noch gehörig mit Verzauberungen stabilisiert, um auch die etwas schwächeren Kreaturen vor jedem noch so geringen Aufbegehren des Kontrahenten zu schützen. Das „Spinnennetz“ stärkt zum Beispiel die Defensive, während „Neutralisieren“ kurzen Prozess macht und sofort ein Artefakt oder eine Verzauberung zerstört. Auch regenerative Inhalte sind gegeben, um den unwahrscheinlichen Fall eines intriganten Hinterhalts aufzufangen. So versprechen die „Flaschengnome“ drei zusätzliche Lebenspunkte, während die Aura „Regeneration“ allzu empfindlichen Verwüstungen vorab Einhalt gebietet.

Richtig interessant wird’s schließlich mit der „Bleichholzrüstung“, die der verzauberten Kreatur für jeden kontrollierten Wald einen Zusatz von +1/+1 verspricht. In zweifacher Ausführung scheint dies die halbe Miete. Und damit man beim Tappen auch nie Probleme bekommt, kann man zu guter Letzt auf „Übermäßiges Wachstum“ zurückgreifen und ein verzaubertes Land jedes Mal wieder um den doppelten Manavorrat zusätzlich erweitern. Wer nun immer noch nicht auf der Siegerstraße unterwegs ist, der ist wahrlich selber schuld!

_Fazit_

Prinzipiell ist „Handgemachte Kreaturen“ das perfekte Einsteigerset; es enthält mächtige Kreaturen, gleichsam hervorragende Zauber und ist darüberhinaus leicht zu kontrollieren. Dabei spielt selbst die Reihenfolge der nachgezogenen Karten grundsätzlich nur eine untergeordnete Rolle, weil es schlichtweg unheimlich viele Möglichkeiten gibt, dieses clever kombinierte Set langsam aber sicher zu einem vernichtenden Deck auszubauen, sei es nun über den direkten Offensivweg, die Hinhalte-Strategie, die sich auf die vielen Block-Perspektiven stützt, oder doch über den kleinen Umweg der Verzauberungen, deren Effekt in der Tat kaum schlagbar ist – zumindest in der direkten Konfrontation mit den vier übrigen Decks.

Allerdings liegt in dieser kompakten Souveränität auch eine Gefahr, schließlich muss man kaum taktieren, um sich in einem offiziellen Schlagabtausch durchzusetzen, sondern bekommt das Fundament des eigenen Handelns quasi in die Hand gelegt. Selbst jede Ausweichmöglichkeit scheint noch lukrativ, und man wird selten die Erfahrung machen müssen, alsbald in die Enge zu geraten, da im Hintergrund stets noch einige Geheimwaffen schlummern, mit deren Hilfe man sich konzentrierter Angriffe leicht entledigen kann. Wer also daran interessiert ist, Finessen und übertragbare Strategien kennenzulernen und zu trainieren, sollte sich nach einem kurzen Einstieg mit diesem (im Rahmen des Haupt-Sets) nahezu unschlagbaren Deck anderweitig umsehen, weil man trotz der Stärke von „Handgemachte Kreaturen“ in gewisser Weise limitiert ist.

Was indes das offensive wie defensive Potenzial der 40 Karten anbelangt, ist die Konstellation durchaus gelungen und für die ersten Schritte in der Welt von „Magic: The Gathering“ bestens geeignet. Nicht zuletzt wegen des tollen Kartenstamms, um den herum es sich sicherlich lohnt, langfristig ein eigenes Deck zu konstruieren, sollten Anfänger hier beherzt zugreifen!

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