Greg (Autor) / Hermann (Zeichner) – Comanche 5: Das Tal ohne Licht

_|Comanche|:_

Band 1: [„Red Dust“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6410]
Band 2: [„Krieg ohne Hoffnung“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7189
Band 3: [„Die Wölfe von Wyoming“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7190
Band 4: [„Roter Himmel über Laramie“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7191
Band 5: [„Das Tal ohne Licht“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7193
Band 6: [„Rote Rebellen“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7196
Band 7: [„Der Mann mit dem Teufelsfinger“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7197
Band 8: [„Die Sheriffs“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7198
Band 9: [„Die Feuerteufel von Wyoming“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7199
Band 10: [„Das Geheimnis um Algernon Brown“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7200
Band 11: [„Die Wilden“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7201

_Story:_

20 lange Monate hat Red Dust im Steinbruch des Gefängnisses von Laramie die Strafe für seinen Mord an Schwerverbrecher Russ Dobbs absitzen müssen – eine Zeit, die sein Äußeres, aber auch seine Einstellung zum Leben völlig verändert hat. Als er auf Ersuchen mehrere Behörden vorzeitig freigelassen wird, bricht für ihn ein völlig neues Kapitel an: Keine Waffen, kein Alkohol, keine Rückkehr in seine Vergangenheit. Bei seinem Eintreffen auf der Triple Six Ranch wird er dementsprechend skeptisch beäugt, beugt sich aber bedingungslos den Auflagen des Sheriffs von Greenstone Falls. Doch der Ort, den er einst so leibte, hat sich vollkommen verändert; die Stadt floriert, die Geschäfte laufen und auch Comanche hat endlich das erreicht, wofür sie lange und hart gearbeitet hat. Es scheint fast so, als sei Dust in der Zwischenzeit völlig überflüssig geworden. Und dieses Gefühl wird ihm auch überall vermittelt, als er sein Bekenntnis zur Zeit des Revolverhelden ablehnt. Als er jedoch Zeuge der grausamen Überfälle von Shotgun Marlowe wird und mit ansehen muss, wie ein neuer Gauner mit noch brutaleren Mitteln als seinerzeit Dobbs die Stadt unsicher macht, scheint ihm nichts anderes übrig zu bleiben, als sich seiner eigentlichen Qualitäten wieder zu besinnen.

_Persönlicher Eindruck:_

Man kann nun streiten, ob „Das Tal ohne Licht“ eine direkte Reaktion auf die nicht gerade kritiklosen Kommentare zur vorangegangenen Doppelfolge und die heftige Form der Selbstjustiz auf Seiten des Hauptdarstellers ist. Fakt ist jedenfalls, dass der Protagonist und dessen Grand Finale in Laramie hier kritisch unter die Lupe genommen werden und Greg sich den schrecklichen Ereignissen des letzten Bandes stellt. Der Autor nutzt die Chance und gibt seinem Hauptdarsteller ausreichend Gelegenheit, sein Verhalten zu rechtfertigen und seine Schuld zu sühnen. Red Dust kehrt als gebrochener Mann in seine Heimat und gleichzeitig auch in die Story zurück und durchläuft eine Wesensveränderung, die jeden treuen Leser erstmal erschrecken dürfte. Seine bekannten Motive, sein Enthusiasmus und auch sein Sinn für Gerechtigkeit sind verflogen und einem Menschen gewichen, der einfach nur noch seine Ruhe finden will und dazu auch jeden Anspruch ans Leben ins Jenseits verbannt hat. Und es fällt schwer, diesen Wandel ernst zu nehmen und Dusts Entwicklung zu akzeptieren, da eine derart melancholische Stimmung absolut nicht zu dem passt, wofür die Serie und die bis dato abgelieferten Abenteuer bis dato gestanden haben. Doch Greg bleibt hartnäckig, widersteht nahezu allen Versuchungen und verhilft seinem Liebling in den entscheidenden Situationen dazu, sich und seinem neuen Lebensweg treu zu bleiben – bis selbst der Sheriff ein Einsehen hat und die letzte Trumpfkarte im Kampf gegen seinen derzeit ärgsten Widersacher ziehen muss.

„Das Tal ohne Licht“ wird seinem Titel insofern gerecht, dass die Lichtblicke vor allem in den ersten beiden Dritteln der Erzählung nahezu gänzlich ausbleiben. Man kann sich nicht so recht mit Dust identifizieren, muss währenddessen auch die Veränderungen in der Stadt hinnehmen, die einen regelrecht zu überrollen drohen. Konnte man in den letzten Ausgaben noch Schritt für Schritt beobachten, wie Greenstone Fall ein schleppendes Wachstum erlebte, wird man nun vor vollendete tatsachen gestellt und ist gezwungen, zu schlucken, was der Autor dem Leser vorsetzt. Teilweise fühlt man sich dabei ein wenig überrumpelt, da Greg sich den Spielraum zu einer etwas umfassender geschilderten Entwicklung genommen hat. Warum zum Beispiel nicht ein Interludium einfügen, indem die Situation in Greenstone Falls näher geschildert wird, wo der Detailreichtum doch auch sonst ein großer und wichtiger Teil dieser Serie war? War es tatsächlich der Druck, dem man hier nachgegeben hat, die Kritik zu den Gewaltdarstellungen eine möglichst rasch gelieferte Antwort nachzureichen?

Natürlich kann man hier spekulieren, wobei sich am Ende herausstellt, dass der Autor erneut den wohl besten Weg eingeschlagen hat. Wer hätte schon akzeptiert, dass Dust nach den jüngsten Ereignissen erst einmal von der Bildfläche verschwunden wäre? Und wie hätte man ein Comeback besser und glaubwürdiger gestalten können, als es hier der Fall ist. Natürlich, Klischees spielen auch in „Das Tal ohne Licht“ eine bedeutsame Rolle, werden hier aber als erforderliches Mittel bedingungslos akzeptiert, zumal sie seit Anbeginn der Serie ein wichtiger Bestandteil waren. Und dass die Story in den letzten Sequenzen eine nachdenkliche Szenerie hinterlässt, die nicht dem erwarteten Happy End entspricht, unterstreicht, dass es sich Greg und sein Kompagnon Hermann absolut nicht leicht gemacht haben – selbst wenn viele Passagen der Story zunächst für diese These sprechen.

Schlussendlich freut man sich dann doch über eine sehr willkommene, äußerst gelungene, wenn auch diesmal nicht ganz so spannende Fortsetzung dieser prestigereichen, so wichtigen Serie. Dies setzt sich zu guter Letzt auch in den Bonus-Abschnitten der Neuauflage fort, die mit einer neuen Kurzgeschichte, erneuten Kommentaren zum aktuellen Band, einem feinen Kunstdruck und einigen unveröffentlichten Skizzen geschmückt wird. Prädikat: Absolut lohnenswert!

|Graphic Novel: 64 Seiten
ISBN-13: 978-3868690569|
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