Clay & Susan Griffith, Tom Peyer, James Bates – Bart Simpson Comics 26

_Story_
Bart und Milhouse entdecken beim Spielen im Baumhaus, dass der tragende Baumstamm krank ist. Bevor sie überhaupt etwas unternehmen können, nimmt sich der Agent Darke der Sache an, diagnostiziert Stammfäule und ordnet an, dass der Baum umgehend gefällt wird. Bart und Milhouse wollen dies aber nicht akzeptieren und wehren sich mit Händen und Füßen gegen die Entscheidungen des zweifelhaften Agenten.

Homer bekommt von Marge die Aufgabe, die freie Zeit für Maggie zu verwenden und diese zu füttern. Damit ist Homer zunächst gar nicht einverstanden, doch als er entdeckt, welch leckere Schätze sich in den Babygläschen befinden, verfällt er in eine wahre Fresssucht, die in einen ziemlich finsteren Traum übergeht.

Bart sitzt bereits seit zwei Tagen vor dem Fernseher, um den Krusty-Marathon anzuschauen. Als Marge hinzustößt und Bart auf seine mangelnde Körperpflege anspricht, reagiert dieser patzig und verweigert das Bad, um seine Filme nicht zu versäumen. Als Marge dies nicht akzeptiert, tritt Bart in einen Stink-Streik, der bei seiner strengen Mutter aber nicht den gewünschten Effekt zeigt.

_Meine Meinung_

Stammfäule – Waldarbeitern und aufmerksamen Hobbygärtnern mag diese Krankheit sicherlich ein Begriff sein. Jedoch wird jeder Kenner bestätigen können, dass es sich dabei um keinen Virus handelt, der auch den Menschen befallen kann. Was dies betrifft, wird im ersten Kapitel der neuen „Bart Simpsons Comics“ ein wenig geschwindelt, um so den Konflikt zwischen den Bauarbeitern im Garten der Simpsons und den beiden widerspenstigen Jugendlichen zu initiieren. Einmal mehr ist der junge Simpson – diesmal jedoch unschuldig – das Opfer einer zielgerichteten, seltsamen Kampagne eines schmierigen Geschäftsmannes und hält sich dabei gewohnt tapfer und stur. Und wieder einmal sind es einige unkonventionelle Entwicklungsschritte, die diese Kurzgeschichte zu einem weiteren Highlight der Simpsons-Historie machen. Auffällig hierbei: der bissige Wortwitz des rotzfrechen Bart, der seinen blauhaarigen Kumpanen mehr als einmal ordentlich zusammenbügelt und sich letztendlich fast alleine als Helden feiert. Aber dies ist ja gerade so witzig.

In der zweiten und kürzesten Geschichte wird ein Traum von Homer widergespiegelt, der nach einem üppigen Mahl aus Maggies Babynahrung eine Vision von purer Anarchie in Springfield hat. Plötzlich sitzt Homer im Babystuhl und Maggie arbeitet als Bürgermeisterin mit Schnuller inmitten des Zentrums der Kriminalität. Wegen Maggies fehlender Sprachkenntnis entwickelt sich das Ganze fast ausschließlich über die von Lautierungen begleiteten Zeichnungen fort, so dass der bissige, ironische Humor nicht ganz so gut durchkommt. Weil die Moral von der Geschichte ebenfalls recht unspektakulär ist, lohnt sich diese Story auch tatsächlich nur zum kurzen Zwischenschmökern.

Im letzten Plot geht Bart dann aber noch mal in die Vollen. Der junge Simpson hat nur noch Augen für seinen Lieblingsclown Krusty, dessen komplette Filmografie im TV ausgestrahlt wird. Bart möchte natürlich vom Anfang bis zum Ende dabei sein und lässt sich auch auf keine Kompromisse mit seiner Mutter ein. Als er schließlich den Kürzeren zieht und dem Fernsehgerät fernbleiben muss, versucht er, Marges Willen zu brechen, indem er gar nicht mehr duschen geht. Als er dann jedoch zum Gespött der ganzen Schulklasse wird, muss er nach anderen Wegen suchen, sich gegen die strenge Erziehung durchzusetzen. Doch so übel wie der Kerl nach einigen weiteren Bädern in Mülltonnen riecht, kann ihm dies nicht gelingen.

In diesem Comic ist Bart noch einmal im Mittelpunkt, und dies in seiner wohl bekanntesten Rolle als Querulant und Sturkopf. Wider aller Vernunft tritt er in einen Stink-Streik, der selbst berüchtigten Leuten wie Busfahrer Otto oder Schulkamerad Nelson übel aufstößt. So hat er auch keine andere Wahl und muss sich schnellstens um Alternativen kümmern, ist dabei aber kaum erfinderisch. Lediglich Forderungen bleiben, und nachdem er diese nicht durchsetzen kann, ist Bart wieder der Dumme. Cool. Witzig hier: Marge als Übermutter und Halb-Tyrannin, die sich selbst von den ungewöhnlichsten Methoden ihres Sohnes nicht von ihrer Richtung abdrängen lässt – und natürlich Homer, der in Sachen Erziehung mal wieder absolut gar nichts peilt.

_Zusammengefasst_

Drei Geschichten, darunter zwei echte Highlights und eine kurzweilige Zwischenerzählung ohne großartige Handlung – Ausgabe 26 der „Bart Simpsons Comics“ kann sich mal wieder voll und ganz sehen lassen und sorgt mit frischen Ideen für neue Lacher. Seltsame Ereignisse dienen den Autoren in diesem Heft als Inspiration für eine mit Humor überladene Minisammlung, aus der Bart als Hauptfigur auch ganz deutlich hervorsticht und mit flotten Sprüchen überragt. Außerdem beweisen die Macher dieser Ausgabe, dass selbst schon öfter angerissene Ansätze (zum Beispiel Maggie in der Rolle der Erwachsenen) noch nicht ausgelutscht sind und insgeheim noch eine ganze Menge Potenzial in sich bergen. Dies sollte man bei der riesigen Masse an mittlerweile existenten Geschichten zur gelben Familie nie vergessen und auch im aktuellen Heft lobend erwähnen.

Erweitert wird der Lesespaß zudem noch durch ein weiteres Poster des Protagonisten. Kurz und bündig: Bart-Fans sollten die Nr. 26 nicht verpassen.

Comic: 32 Seiten
http://www.paninicomics.de