Grimbert, Pierre – Ruf der Krieger (Die Götter 1)

_|Die Götter|:_

Band 1: _“Ruf der Krieger“_
Band 2: „Das magische Zeichen“
Band 3: „Die Macht der Dunkelheit“ (12.12.2011)

Nachdem der französische Autor Pierre Grimbert mit „Die Magier“ und „Die Krieger“ bereits zwei erfolgreiche Buch-Reihen über die geheimnisvolle Insel Ji veröffentlichte, erzählt er in seiner dritten, „Die Götter“ benannt, nun von den Kindern der Protagonisten der Vorgänger-Zyklen.

„Ruf der Krieger“ setzt ca. 20 Jahre nach „Das Labyrinth der Götter“, dem letzten Band der „Dir Krieger“-Reihe, an. Viel ist in der Zwischenzeit passiert: Jal, die Wiege der Götter und Dämonen, wurde zerstört, die Welt liegt wieder in den Händen der Menschen, von denen kleine Gruppen jedoch weiterhin verzweifelt versuchen, Dämonen oder Götter zu beschwören. Die Helden der Geschichte haben sich zur Ruhe gesetzt und Familien gegründet.

Doch eines Tages werden ihre Sprösslinge Damián, Guederic, Lorilis, Josion, Maara, Najel und Souanne unter rätselhaften Bedingungen zusammengerufen und müssen sich damit auseinandersetzen, plötzlich von gefährlichen Kultanhängern mit seltsamen Symbolen auf der Stirn verfolgt zu werden. Ohne zu ahnen, warum sie von ihren Eltern zusammengebracht wurden und warum sie in großer Gefahr schweben, flieht die Gruppe zum Familiensitz eines ihrer Gefährten, um mehr über diese rätselhafte Entwicklung herauszufinden.

_Der erste Band_ des „Die Götter“-Zyklus ist für Leser, die die vorherigen Reihen nicht kennen, meiner Meinung nach wenig geeignet. Zwar dient eine kurze Einleitung, die die Story von „Die Magier“ und „Die Götter“ kurz zusammenfasst, dazu, den Leser in die Geschichte einzuführen und auch ein kleines Lexikon am Ende des Buches, das kurze Erklärungen zu allen Namen, Begriffen und Orten liefert, hilft beim Verstehen, doch selbst wenn man der Story folgen kann, so ist „Ruf der Krieger“ kein passender Einstieg in die Geschichte Jis.

Das Werk lässt sich meiner Meinung nach nämlich eher als eine Art Vorspiel zur eigentlichen Handlung betrachten, in dem die Figuren vorgestellt und einige Hintergründe erklärt werden, doch die Handlung dieses Buches selbst scheint bloß eine nette Beigabe, um die Erklärungen zu verpacken, die für Fans Grimbert vielleicht interessant sein mögen, neue Leser jedoch eher abschreckt: Recht musterhaft stellt Grimbert zunächst die einzelnen Figuren vor, charakterisiert sie und führt diese Stränge irgendwann zusammen. Die verunsicherten Personen misstrauen sich und behalten ihr Wissen und ihre Geheimnisse, die die Gruppe wirklich voranbringen würden, für sich, sodass sich die eigentliche Handlung langsam voranschleppt und lediglich durch die wenigen spannenden Stellen getragen wird. Und gerade dadurch, dass Grimbert den Spannungsbogen nur hin und wieder etwas anspannt, verliert man recht schnell die Lust am Lesen, was bei einem Buch von nicht einmal 300 Seiten normalerweise recht schwierig ist. Dennoch rauft man sich immer wieder auf, in der Hoffnung, die Geschichte würde irgendwann ihren Lauf nehmen, offensichtlich passiert das jedoch erst im zweiten Band der Reihe „Das magische Zeichen“. Positiv anzumerken ist jedoch, dass sich das Buch, besonders durch die einfache, verständliche Sprache und recht simple Satzstrukturen, sehr flüssig, leicht und deshalb verhältnismäßig schnell liest.

_Doch „Ruf der Krieger“_ bietet aber auch abseits der Sprache mit Sicherheit nicht nur Anlass zur Kritik, denn wie gesagt: Fans Grimberts, die mit den vorherigen Reihen bereits vertraut sind und sich deshalb nicht in die Vorgeschichte, die Personen und Orte einfuchsen müssen, finden am Auftakt der neuen Reihe des französischen Autors bestimmt Gefallen.

|Taschenbuch: 333 Seiten
Originaltitel: La volonté du démon
Ins Deutsche übertragen von Sonja Finck und Andreas Jandl
ISBN 978-3453527683|
[www.randomhouse.de/heyne]http://www.randomhouse.de/heyne

_Katharina Beck_

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