Groening, Matt – Beste Grüße von den Simpsons. Simpsons Postkartenbuch

Also, langsam denke ich auch, dass die Ausschlachtung rund um den Simpsons-Kinostreifen Dimensionen annimmt, die weder pädagogisch noch finanziell für den begeisterten jungen Fan vertretbar sind. Vor allem im Comic-Bereich wird derzeit nicht mit allerhand Extramaterial zum gelben Movie gespart. Nach der zugegeben beachtenswerten „Galerie der Meisterwerke“, einem sehr ansprechenden Posterbuch mit Motiven aus allen Lebenslagen von Homer, Bart und Co. legt der |Panini|-Verlag nun mit einem vergleichbaren Objekt nach, welches die Simpsons und ihre Freunde und Feinde auf Basis von Postkarten porträtiert.

Unter dem Titel „Beste Grüße von den Simpsons“ sammeln sich 32 exklusive Fotos und Karten zum Ausreißen. Der Schwerpunkt liegt dieses Mal ganz klar auf Charakterprofilen von mehr oder minder wichtigen Gestalten aus dem gelben Universum, die in recht skurrilen Steckbriefen festgehalten wurden. Im Zuge dessen hat man zum Beispiel Duff-Vernichter Barney Gumble und Kwik-E-Markt-Besitzer Apu Nahasapeemapetilon kurz auf den Zahn gefühlt und die wichtigsten Infos um die jeweilige Person in recht informativen Kurztexten auf eine bebilderte, bunte Karte gesetzt. In dieser Reihe kommen dann auch einige Figuren aus dem Bereich der Springfielder A-Prominenz zu Postkarten-Ehren, allen voran das Zweigespann Smithers/Burns, Pub-Besitzer Moe oder aber die häufig sträflich vernachlässigte Maggie Simpson.

Während diese steckbriefartigen Profile rund die Hälfte des Sets ausmachen, hat man die verbliebenen Karten mit vielen Alltagssituationen der TV-Serie gefüllt. Ned Flanders wirbt zum Beispiel für Gott und Linkshänder, Itchy & Scratchy stellen ihren hauseigenen Freizeitpark vor, Homer genießt einen weiteren Abend in Moe’s Taverne, Krusty treibt seine Späßchen mit den Angestellten seiner Show und zu guter Letzt hat man auch die Filmszene entwendet, in der Bart splitterfasernackt durch die Stadt rennt.

Insofern ist die Auswahl schon recht gut und überdies auch sehr vielschichtig, wobei man sich natürlich fragt, welche Käuferschicht letztendlich für diesen bodenständigen Spaß ihr Geld hergeben wird. Die Idee ist sicherlich nett, die Umsetzung definitiv gelungen, und auch der Zeitpunkt könnte kaum besser sein. Jedoch ist die aggressive Merchandise-Maschinerie zum erfolgreichen Kinofilm mittlerweile so aufgebläht worden, dass man gerade derartige Artikel skeptisch und bedächtig beäugen sollte. Für das, was es schließlich ist, macht „Beste Grüße von den Simpsons“ zweifelsohne einen guten Eindruck. Aber andererseits fühle ich mich ob der Flut an solchen Bonus-Schmankerln zur berüchtigten Familie ebenfalls in meinem Empfinden bestätigt, wenn ich da auf dem Cover des Sammelwerks lese: „Noch ein ‚Sind wir bald da?‘-Buch“. Entscheiden, ob es wirklich für den festgelegten Preis von 9,95 € die Anschaffung lohnt, muss aber letzten Endes jeder Fan selbst. Ich persönlich denke darüber eher mit gemischten Gefühlen …

http://www.paninicomics.de/simpsons-s10310.html

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