Haynes, Elizabeth – Wohin du auch fliehst

_Inhalt_

Cathy lernt in jungen Jahren den charmanten und gutaussehenden Türsteher Lee kennen. Er ist zuvorkommend und liebevoll, doch irgendwann wendet sich das Blatt und er mischt sich immer mehr und mehr in ihre Angelegenheiten ein, er ist eifersüchtig und schreibt ihr vor, was sie zu tun und zu lassen hat. Er entpuppt sich als aggressiver Schläger. Bis es eines Tages zum Eklat kommt.

Jahre später beherrscht die Vergangenheit immer noch Cathys Leben und sie leidet unter verschiedenen Zwängen, die sie um wertvolle Stunden ihres Lebens bringen. Sie muss immer alles kontrollieren, sie fühlt sich beobachtet und verfolgt. Als sie eines Tages Bescheid bekommt, dass Lee aus dem Gefängnis entlassen wurde, weiß sie, dass er sie suchen und auch finden wird ..

_Kritik_

„Wohin du auch fliehst“ von Elizabeth Haynes hat mich nicht von Anfang an überzeugt. Die ersten Kapitel werden lang gezogen durch die detaillierte Beschreibung von Cathys Zwangshandlungen. Sie kontrolliert stundenlang die Haustür, die Fenster und sogar das Besteck in der Küche. Es passiert nichts wirklich Aufregendes. Zwar ist diese Erkrankung von Cathy ein wesentlicher Bestandteil der Geschichte, aber so weit ausschmücken hätte die Autorin es zu Beginn des Buches nicht müssen. Es ist ziemlich mühsam, am Ball zu bleiben und weiter zu lesen. Nach ein paar Kapiteln wird das Buch etwas interessanter. Es werden weitere Charaktere eingebunden und es finden zwischenmenschliche Handlungen statt.

Die Geschichte wird aus der Sicht von Cathy dargestellt. Die Sätze lesen sich flüssig und das Buch ist in einer einfachen Sprache geschrieben. Die Kapitel sind nicht besonders lang, so dass einem auch mal eine Pause gegönnt ist. Die Charaktere und die Örtlichkeiten sind detailliert beschrieben, so kann man sich vieles bildlich vorstellen. Die Geschehnisse werden abwechselnd aus dem Jahr 2003 und 2007 beschrieben. Man bekommt einen tieferen Einblick in die Erlebnisse, die Cathy damals hatte und die sie zu dem Menschen hat werden lassen, der sie nun ist.

Die Protagonistin Cathy wird zuerst als schwach und etwas durchgeknallt dargestellt. Als sie aber mit ihrem Nachbarn Stuart langsam anbändelt, fasst sie wieder etwas Vertrauen in andere Personen und versucht ihre Zwänge mit Hilfe eines Therapeuten in den Griff zu bekommen.

Nach dem, was man erfährt, kann man nach und nach mehr verstehen, warum Cathy immer Angst hat und sie alles kontrollieren muss. Ihr Ex-Freund Lee war ein äußerst intriganter und brutaler Kerl, der die Frauen einfach besitzen wollte. Er ließ sie nicht aus den Augen und wusste immer, was sie tat. Kein Wunder, dass Cathy sich immer noch beobachtet fühlt. Und als sie erfährt, dass Lee aus dem Gefängnis entlassen wurde, wird sie das Gefühl nicht mehr los, dass er sie besuchen wird.

_Autorin_

Elizabeth Haynes wuchs in Seaford, Sussex auf und studierte an der Leicester University Englisch. Deutsch und Kunstgeschichte. Sie arbeitet als Fallanalytikerin bei der Polizei und lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn in Kent. „Wohin du auch fliehst“ ist ihr erster Roman. (Verlagsinfo)

_Fazit_

„Wohin du auch fliehst“ von Elizabeth Haynes ist meines Erachtens ein eher durchschnittlicher Psychothriller. Er ist weist einige spannende Stellen auf, aber durchweg gefesselt hat mich die Lektüre nicht. Da es sich aber um einen Debütroman handelt, kann man eigentlich nicht viel meckern.

|Taschenbuch: 480 Seiten
ISBN-13: 978-3453355859
Originaltitel: Into the Darkest Corner
Übersetzt aus dem Englischen von Christiane Winkler|
[www.diana-verlag.de]http://www.diana-verlag.de

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