Die „Cthuloiden Welten“, das beliebteste Rollenspielmagazin Deutschlands, gehen nun in die elfte Runde. Enthalten sind wieder einige verschiedene Artikel, Abenteuer und Spielhilfen rund um das „Cthulhu“-Rollenspiel.
_Inhalt_
|Ein Fund vom Meer| von Michel Bernhardt
‚Ein Fund vom Meer‘ ist ein Abenteuer, das auf dem norddeutschen Festland und Borkum spielt. Es ist eigentlich als Einstieg in die Kampagne „Auf den Inseln“ gedacht, ist aber auch einzeln spielbar.
Zur Handlung: Ein verängstigter junger Mann wendet sich an die Charaktere, weil er sich verfolgt fühlt, und sich eine Waffe beschaffen möchte. Kurz darauf werden sie von eben diesem jungen Mann angerufen und bekommen mitgeteilt, dass sich jemand in seiner Wohnung befindet. Als sie dann bei ihm eintreffen, ist er Opfer eines unheiligen Rituals geworden, bei dem ihm seine Augen und Zunge entfernt wurden. Das Einzige, was die Charaktere finden, ist eine merkwürdige kleine Statue mit einem viel zu großen Kopf, die zu bluten scheint …
|Die Central-Bibliothek| von Sebastian Weitkamp
Dies ist ein universeller Szenarienschauplatz. Hier wird eine Bibliothek mit all ihren Mitarbeitern und Geheimnissen vorgestellt, die der geneigte Spielleiter nach Belieben an jeden Ort versetzen kann, an den er möchte. Mit dabei sind neben den Werten der Personen auch ein Plan der Räumlichkeiten und einige Szenarienvorschläge rund um die Central-Bibliothek.
|Der Archäologe| von Yvonne Müller-Iglisch
… ist eine Spielhilfe, die sich mit dem Beruf des Archäologen in der Zeit zwischen den Weltkriegen befasst. Neben einem allgemeinen Überblick über das Berufsbild gibt es eine Zeittafel, eine Liste von bekannten archäologischen Ausgrabungen in der Zeit von 1919-1939 und die Vorstellung dreier bekannter Archäologen sowie allerlei Tipps dazu, was man für ein realistischen Abenteuer rund um die Archäologie zu beachten hat. Außerdem werden noch verschiedene spielbare Unterarten des Berufsbildes des Archäologen angeboten, die vom Grabräuber bis zum Konservator reichen.
|Clark Ashton Smith| von Carsten Schmitt
Carsten Schmitt setzt sich in seinem Artikel mit dem mit Lovecraft befreundeten Schriftsteller Clark Ashton Smith auseinander, der in Deutschland so gut wie unbekannt ist. Er geht auf dessen Werke, deren Bezug auf den „Cthulhu“-Mythos sowie deren Relevanz für die Spieler ein.
|Falsch-Verbunden: Handys bei „Cthulhu Now“| von Darren MacLennan und Frank Heller
Diesen Herbst erscheint ja das schon von vielen ersehnte „Cthulhu“-Setting „Cthulhu Now“, das ja in unserer Zeit angesiedelt ist. Dadurch ergeben sich den Spielern zahlreiche Kommunikationsmöglichkeiten wie Internet oder Handy. Damit sich Letztere nicht als Fluch für die Spannung und die gruselige Stimmung beim Spielen ausbreiten, werden hier dem Spielleiter einige Tipps gegeben, wie man den Spieß schön gemein umdrehen kann.
|Des Weiteren|
… sind enthalten: ein ‚Cthulhu-Live‘-Bericht, der zweite Teil der ‚Erinnerungen‘, die in der letzten Ausgabe angefangen haben und diesmal die Jahre 1986-1998 betreffen, ein Interview mit Adam Crissingham, dem Chefredakteur des Magazins „Worlds Of Cthulhu“, sowie ein Artikel über Humor bei „Cthulhu“ von Ralf Sandfuchs.
_Mein Eindruck_
Die „Cthuloiden Welten“ sind mal wider bis auf die letzte Seite voll gepackt mit interessanten Aspekten des „Cthulhu“-Rollenspiels. Besonders gefallen mir aber ‚Ein Fund vom Meer‘, ‚Der Archäologe‘ und ‚Falsch verbunden‘.
Das Abenteuer ist besonders gut geeignet, um auch Einsteigern den Weg ins Abenteuer und in den Schrecken des Mythos zu weisen. Ich muss zugeben, dass mir hier das erste Mal bei einem Abenteuer etwas flau im Magen geworden ist. Der arme Malte tut mir immer noch leid … Ansonsten bildet das Abenteuer den perfekten Einstieg für die Kampagne „Auf den Inseln“, da es optimal dazu geeignet ist, die Charaktere nach Borkum und somit zum Kampagnenschauplatz zu bekommen.
‚Der Archäologe‘ mag zwar beim Lesen ein wenig trocken sein, ist aber eine hervorragende Abhandlung über die Arbeitsmethoden dieser Berufsgruppe in der Vergangenheit. Er setzt sich auch mit den Bildern eines Archäologen auseinander, die ja bei den meisten deutlich von Hollywood und insbesondere „Indiana Jones“ geprägt sind, aber eigentlich nicht viel mit dem echten Berufsbild zu tun haben. Ansonsten ist eigentlich wieder alles beim Alten: Die Artikel sind sehr schön recherchiert und tragen ihren Teil zur Weiterbildung der Spieler bei.
Wirklich herausragend ist aber meiner Ansicht nach der Bericht: ‚Falsch-Verbunden: Handys bei Cthulhu Now‘ von Darren MacLennan und Frank Heller. Die Ideen, wie man den Spielern mit dem Handy die Hölle (oder sollte ich lieber R’lyeh sagen?) heiß machen kann, haben mir nicht nur als Handyhasser einen Riesenspaß gemacht. Wenn in einer der nächsten Ausgaben auch noch ein Artikel über das Internet erscheint, dürften die Spielleiter vollends für „Cthulhu Now“ gerüstet sein. Gefreut habe ich mich auch über die Fortsetzung der ‚Erinnerungen‘, die das ganze Lizenzlabyrinth der Rollenspielverlage offen legt. Diese Erinnerungen bieten nun heftübergreifend die gesamte Geschichte des „Cthulhu“-Rollenspiels in Deutschland.
_Fazit_: Altbewährte hohe Qualität. Die „Cthuloiden Welten 11“ sind genau wie die Vorgänger wieder ihr Geld wert und voll gestopft mit interessanten Artikeln rund um das „Cthulhu-Rollenspiel“
Bezogen werden können die „Cthuloiden Welten“ wie immer über die verlagseigene Homepage http://www.pegasus.de.