Hennen, Bernhard – Drachenelfen (Drachenelfen 1)

_|Drachenelfen|:_

Band 1: _“Drachenelfen“_
Band 2: – nur angekündigt –
Band 3: – nur angekündigt –

_Nach den sehr erfolgreichen Reihen_ „Die Elfen“ und „Elfenritter“ widmet der deutsche Autor Bernhard Hennen den kriegerischen Naturgeistern nun einen weiteren dreibändigen Zyklus, genannt „Drachenelfen“. Darin entführt der Autor den Leser in eine längst vergangene Zeit, in der die Elfen bloße Werkzeuge der unter den mächtigen Devantharen regierenden Drachen waren. Die drei Bücher spielen vor den bisher erschienenen Reihen Hennens „Die Elfen“ und „Elfenritter“ und erzählen, wie einst die Menschen, angesiedelt in der Welt Daia, und die Elfen der Albenmark nach den Geheimnissen der den Göttern vorbehaltenen Welt Nangog strebten und wie schließlich der große Krieg zwischen den Alben und den Unsterblichen ausbrach.

_In die Trilogie einleitend_ werden im ersten Band “Drachenelfen” auf mehr als 1000 Seiten ausführlich die Geschichten der Hauptcharaktere erzählt, die im großen Finale schließlich aufeinander treffen. Da wäre zum Einen die eigensinnige und unbeugsame Elfe Nandalee, die einst einer nomadischen Elfensippe angehörte, auf der Jagd jedoch versehentlich einen Trollprinzen erschießt und daraufhin verstoßen wird. Doch Nandalee ist etwas ganz besonderes und wird deshalb von dem Drachenelfen Gonvalon vorm Erfrieren gerettet und auserkoren, ebenfalls eine Ausbildung bei den Himmelsschlangen zu machen. Von Anfang an knistert es zwischen den beiden, doch ihre Liebe steht unter keinem guten Stern, denn schon bald nimmt der „Dunkle“ Drachen die sture Elfe mit auf die Jagd nach einem unbekannten Mörder, der es auf die Alben abgesehen hat. Unterdessen wird der schüchterne und verträumte Bauer Artax Zeuge des Todes des tyrannischen, grausamen und selbstsüchtigen Unsterblichen Aaron und daraufhin von einem Devanthar gezwungen, dessen Rolle einzunehmen. Urplötzlich findet er sich im Körper Aarons wieder und muss einen Weg finden, mit seiner neu gewonnenen Macht, den Erwartungen seiner Untertanen und vor allem seinem eigenen Gewissen und seinen Moralvorstellungen zu finden. Die unerwartete Begegnung mit seiner großen Liebe Shaya, der Tochter eines anderen Unsterblichen, erschwert ihm diese Aufgabe, an der er ohnehin fast zu zerbrechen droht, sich jedoch immer wieder aufrappelt, zusätzlich. Zu guter Letzt mischen sich schließlich auch noch die Zwerge in die Machtspiele der Völker ein und arbeiten an einer Waffe, die die Herrschaft der Drachen für immer beenden soll.

_Diese verschiedenen Handlungsstränge_ bieten zwar, so meint man, genug Stoff, um über 1000 Seiten zu füllen, doch dem ist leider nicht so. Oder zumindest schöpft Hennen das Potenzial seiner Ideen nicht gänzlich aus und hier liegt auch das größte Problem des Buches „Drachenelfen“. Man wird das Gefühl einfach nicht los, Hennen rede hier und da um den heißen Brei und komme nicht so recht zur Sache, als hätte der Autor die Auflage bekommen, mindestens 1000 Seiten zu füllen. Anders lässt sich die künstlich in die Länge gezogene Erzählweise bei einem solch erfahrenen und professionellen Autor wohl auch nicht erklären. Natürlich gilt es jedoch auch, die zahlreichen Stärken des Werkes zu betonen, die schon die früheren Werke Hennens auszeichneten, z. B. die detailliert und interessant skizzierten Charaktere, deren menschliche Emotionen und Schwächen teilweise so stark herausgearbeitet wurden, dass man sich geradezu mit ihnen identifizieren könnte und die, je nachdem aus wessen Sicht gerade erzählt wird, einen ganz anderen Blickwinkel offenbaren und so Stück für Stück die ganze Geschichte um sie herum entstehen lassen. Vor allem aber das Geschick und die Raffinesse, mit der der Autor die einzelnen Handlungsstränge ineinander verwebt und die Story an verschiedenen Punkten zugleich vorantreibt, ohne dass man mal den Überblick verliert und entnervt zurück blättern und suchen muss, was in diesem Strang gerade geschehen ist.

_Deshalb und ebenso_ wegen der eleganten, bildhaften und dennoch simplen, verständlichen Sprache liest sich „Drachenelfen“ überaus flüssig und leicht, sodass es beispielsweise sehr gut geeignet für lange Zugfahrten ist. Doch auch, wer sich gern in Ruhe in ein Buch vertieft und sich ganz in die Geschichte einfühlen möchte, macht bei „Drachenelfen“ nichts falsch. Abgesehen von der bereits genannten Schwäche für Fantasy-Fans also den Kauf wert!

|Taschenbuch: 1072 Seiten
ISBN 978-3453266582|
http://www.randomhouse.de/heyne

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