Hennig von Lange, Alexa – Leichte Turbulenzen

_Inhalt_

Ivy hat tierische Flugangst und muss dennoch fliegen, denn sie war auf Besuch bei ihrer Schwester in Berlin. Sie selbst wohnt in London und muss nun den Rückflug antreten. Während des Flugs lernt sie einen sympathischen jungen Mann kennen, der ihr sofort ein Gefühl der Sicherheit gibt. Am liebsten hätte sie nach seiner Telefonnummer oder Adresse gefragt, traut sich aber nicht. Als auch er nach der Landung nichts in der Richtung verlauten lässt, geht sie davon aus, dass er kein Interesse hat. Da sie ihm beiläufig erzählt hat, dass sie bei Madame Tussauds Wachsfiguren arbeitet, hofft sie aber dennoch, dass er dort nach ihr sucht …

_Kritik_

„Leichte Turbulenzen“ von Alexa Hennig von Lange ist meines Erachtens ein eher durchschnittlicher und etwas holprig verlaufender Roman. Zu Beginn hat man Schwierigkeiten sich in die Geschichte einzulesen, denn es gibt mehrere Protagonisten über die in den verschiedenen Kapiteln aus der Sicht eines Beobachters berichtet wird. Es gibt hin und wieder in der Erzählung plötzliche Zeitsprünge, wodurch es einem nicht ganz leicht gemacht wird, der Story zu folgen. Die Sätze sind nicht immer ganz flüssig zu lesen und man stolpert über den einen oder anderen Ausdruck.

Aufgrund des Klapptextes habe ich gedacht, dass es sich in dem Buch überwiegend um die junge Ivy dreht, die bei Madame Tussauds in London Wachfiguren modelliert und auf der Suche nach dem perfekten Mann ist. Aber es wird auch viel über das Leben ihrer Schwester Nathalie geschrieben, die auch so etliche Probleme hat. Gut finde ich, dass auch noch ein paar Nebenrollen in einigen Kapiteln durchleuchtet werden, so dass man auch deren Sicht der Dinge miterleben kann.

Die Protagonistin Ivy ist mir durchaus sympathisch. Sie hat einen eher ruhigen und etwas zurückhaltenden Charakter, mit dem ich mich gut identifizieren konnte. Sie geht in ihrer Arbeit bei Madame Tussauds voll auf und setzt sich sehr mit dem Leben der von ihr zu modellierenden Personen auseinander, um ihnen gerecht zu werden. Sie ist Perfektionistin. So auch bei der Figur, die sie nun nachbilden soll: Vincent Van Gogh. Je länger sie an ihm arbeitet, desto mehr kommt es ihr so vor, als ob er lebendig wird und sie ihn persönlich gut kennt. Später spricht sie sogar mit ihm. Diese Szenerie gibt dem Buch ein wenig Humor mit, welchen ich überwiegend in der Geschichte vermisst habe. Ich finde die Erzählung von Ivys Erlebnissen etwas trocken.

Die Story von Ivys Schwester Nathalie ist dagegen ein wenig interessanter. Sie ist verheiratet und hat ein Kind. Sie ist sehr eifersüchtig und vermutet hinter allem einen Betrug oder hat Angst um ihre Liebsten. Sie ist immer auf das Schlimmste gefasst. Viele Gedanken und Wutanfälle von ihr sind sehr realistisch dargestellt und lassen das Buch etwas zum Leben erwecken.

Spannend ist auch die anfängliche Begegnung von Ivy und einem Mann, der während eines Fluges neben ihr sitzt. Ivy hat Gefallen an ihm gefunden und muss die ganze Zeit an ihn denken. Die Entwicklung der Beziehung zieht sich durch das ganze Buch, was die Geschichte etwas fesselnder macht.

_Autor_

Alexa Hennig von Lange wurde 1973 in Hannover geboren. 1997 erschien ihr Debütroman „Relax“, mit dem sie zur Stimme ihrer Generation wurde. Es folgten zahlreiche Romane für Erwachsene und Jugendliche, außerdem Erzählungen und Theaterstücke. Alexa Hennig von Lange lebt mit ihrem Mann und ihren Kindern in Berlin. (Verlagsinfo)

_Fazit_

„Leichte Turbulenzen“ von Alexa Hennig von Lange ist alles in allem ein solider Frauenroman, der einige interessante Handlungen enthält. Eine unheimlich spannende Geschichte ist es generell aber leider nicht. Wenn man allerdings ein nettes Buch für zwischendurch sucht, ist man hier genau richtig.

|Gebunden: 320 Seiten
ISBN-13: 978-3570100738|
[www.cbertelsmann.de]http://www.cbertelsmann.de

_Alexa Hennig von Lange bei |Buchwurm.info|:_
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