Kluver, Cayla – Alera – Geliebter Feind

_Inhalt:_

Das Sensations-Debüt aus den USA!

Während Misstrauen und Rivalität zwei Königreiche in einen Krieg treiben, muss sich Prinzessin Alera entscheiden – für ihr Land, für ihre Freiheit oder für ihren Feind.

Alera ist nicht nur die Thronfolgerin des Königreichs – sie hat auch ihren eigenen Kopf, und ihre Vorstellungen von Freiheit und Gerechtigkeit finden am traditionellen Hof nicht immer Anklang. Das Land blickt dunklen Zeiten entgegen. Die lange währende Feindschaft mit dem Nachbarreich droht in einen Krieg zu münden.

Und als eines Tages der junge Narian aus dem Feindesland an Aleras Hof auftaucht, ändert sich alles: Ist Narian ein Spion, ein Attentäter oder gar ein Freund? Alera erfährt mehr über das Volk, das sie für ihren erbitterten Gegner hielt. Sie erkennt, dass sie sich unweigerlich in Narian verliebt hat – und dass ihre Liebe nicht nur ihr Leben, sondern das Schicksal des ganzen Königreichs aufs Spiel setzt.
(Verlagsinfos)

„Alera geht ihren eigenen Weg – und jeder Leser wird ihrem Charme sofort erliegen.“ – |Booklist|

_Handlungsabriss:_

„Alera – Geliebter Feind“ ist der Auftaktband einer romantischen Fantasy-Trilogie der erst 17-jährigen US-Autorin Cayla Kluver, somit auch ihr Debütwerk und ein beachtliches und stimmungsvolles dazu.

Schauplatz der Saga sind zwei Königreiche, die sich im Krieg befinden: Cokyri und Hytancia. In Hytancia verschwanden vor knapp zwei Jahrzehnten 49 Kinder (Jungen), doch man fand nur 48 Leichen – ein Junge bleibt verschollen. Sein Schicksal ist seither ungewiss. Den Sagen nach hatte der erste König von Hytancia, um sein neues Reich zu schützen, seinen kleinen Sohn getötet und mit dessen Blut die Grenzen des Reiches benetzt.

Am Ende des Krieges zwischen den beiden Reichen kommt Alera, die Kronprinzessin Hytancias, zur Welt. Sie erzählt ihre Geschichte, die ihrer Welt und ihrer Liebe. Die Handlung beginnt in ihrem 16. und auf der Schwelle zu ihrem 17. Lebensjahr. Alera wächst gut behütet mit Miranna, ihrer 15-jährigen Schwester auf. Umsorgt von ihrem Vater, König Adrik, und ihrer Mutter, Lady Elissia, der Dienerschaft des Hofes und London, ihrem persönlichen Leibwächter (silberne Locken, indigofarbene Augen).

Einziger Wermutstropfen für Alera ist, ihr Vater möchte sie mit dem eitlen, selbstgefälligen, jungen Lord Steldor verheiraten, den er sich neben seiner Tochter auf dem Thron wünscht. Denn es ist Tradition, dass die Thronerbin mit 18 Jahren heiratet und ihr Mann der nächste König wird. Doch Steldor (20 Jahre, charmant, klug, gutaussehend, aber ein aufgeblasener Wichtigtuer) ist Alera unsympathisch, seine Gegenwart und Arroganz verursacht ihr Übelkeit, seine Annäherungsversuche Ekel.

Am 10. Mai, Aleras 17. Geburtstag, verlässt sie während der Feierlichkeit den Festsaal und stößt im Garten des Anwesens auf einen Eindringling – dem ersten Cokyrier, dem sie in ihrem Leben gegenübersteht. Eine weitere Person aus dem Feindesland wird in Gewahrsam genommen: Nantilam, die Hohepriesterin und Schwester des Königs von Cokyri, dem Overlord, der als schrecklicher, bösartiger Kriegsherr gilt.

Erstmals hört Alea, dass in Cokyri Frauen mehr gelten als Männer und das Reich führen. Nantilam (umwerfend schön, grünäugig, kinnlanges dunkelrotes Haar, goldfarbener Teint, schwarz gekleidet) wird von Aleras Vater in den Kerker gebracht. Alera bemerkt, dass London nachts nicht in seinem Bett liegt, und am nächsten Tag ist die gefangene Hohepriesterin aus dem Verlies verschwunden. Hat London ihr zur Flucht verholfen? Alera behält ihre Beobachtung und Zweifel für sich, trifft sich erneut mit Steldor, um diesen über den Ausbruch der Gefangenen auszuhorchen, und auch er vertritt die naheliegende Meinung, dass es einen Verräter am Hof geben muss.

Alera spricht danach mit ihrer Mutter und erfährt, dass London fast zehn Monate lang Gefangener der Cokyrier war und daher am meisten über sie weiß. Er ist auch der Einzige, der eine Gefangenschaft bei den Cokyriern überlebt hat, und hat lange gebraucht, das dort Erlebte zu verwinden. Alera fasst sich ein Herz und weiht ihren Vater darin ein, dass London in jener Nacht, als die Gefangene entkam, nicht in seinem Bett und auf seinem Posten (über ihre Sicherheit zu wachen) war.

London wird als möglicher Verräter vom Dienst suspendiert und vom Hofe verbannt – tief enttäuscht, dass Alera ihn verraten und nicht zuerst das Gespräch mit ihm gesucht hat und er überhaupt des Verrats verdächtigt wird. Alera plagt längst das schlechte Gewissen und sie vermisst ihren langjährigen Leibwächter, zu dem sie ein enges freundschaftliches Verhältnis pflegte.

Auf der Teeparty anlässlich des 16. Geburtstags von Miranna schwärmen alle Freundinnen der beiden Schwestern von Steldor, doch Alera nimmt erstaunt wahr, dass die Freundinnen der Ansicht sind, Steldor mache ihr nicht nur Avancen, weil er nach dem Thron schielt, sondern weil er auch an ihr Gefallen gefunden hat. Dann wird ein weiterer Cokyrier gefangen genommen – mit Londons Hilfe: Narian, über den sich die Gerüchte schnell mehren – vor allem, dass er sehr attraktiv sei.

Alera soll ihr erstes Fest selbst ausrichten, dabei will sie sich nach einem potentiellen Ehemann umsehen, um nicht Steldor heiraten zu müssen – und fortan begegnet ihr auch ständig Narian. Er lehrt Alera Selbstverteidigung und die beiden kommen sich näher, eifersüchtig von Steldor beäugt. Und es geschieht, was der Titel vermuten ließ; Alera verliebt sich in Narian, der sich als der eine von den Cokyriern entführte Junge, dessen Leiche nie gefunden wurde, entpuppt. So sehr sich Alera zu Narian hingezogen fühlt, so sehr stößt sie Steldors Verhalten und Gegenwart ab. Als ihr Vater auf eine Heirat mit Steldor drängt, gesteht ihm Alera, dass sie Narian liebt und ihn heiraten möchte – und stößt auf rigorose Ablehnung bei ihrem Vater.

Auch London warnt sie vor Narian und davor, dass er nicht der sei, der er zu sein vorgebe. Er erzählt ihr die Legende vom blutenden Mond, in der es heißt, dass Hytancia von einem seiner eigenen Söhne besiegt werden kann, der das Zeichen des blutenden Mondes trägt. London vermutet, dass es sich um Narian handelt. Doch Alera hat ein solches Zeichen auch an Steldors Arm entdeckt. Sie spricht Narian, darauf an, der ihr jedoch versichert nur nach Hytancia gekommen zu sein, um mehr über seine wahre Herkunft und Familie zu erfahren. Dann bittet die Hohepriestern von Cokyri um eine Audienz bei der königlichen Familie und verlangt die Auslieferung von Narian. Doch dieser verschwindet bei einem Überfall, bei dem London schwer verletzt wird …

Viele Fragen stellen sich nun:

Wird Alera Narian wiedersehen?
Hat die Liebe von Alera und Narian dank ihrer verfeindeten Völker eine Chance?
Was wird aus Steldor, der weiter um sie anhält, und der die Wahl von Aleras Vater ist, der Narian als neuen König des Landes ablehnt?
Auf welcher Seite steht Narian wirklich? Auf der seines Blutes, seiner Herkunft oder jener der Cokyrier, die er zu schätzen gelernt hat und von denen er großgezogen und ausgebildet wurde?
Wer ist in den Turbulenzen Freund, wer Feind?
Wird London den Überfall überleben?
Was hat es mit dem Silberring auf sich, den London trägt, und der einst dem Overlord gehört haben soll?

_Meine Meinung:_

Die junge Autorin schildert feinfühlig und intensiv das Leben und die Personen am Königshof, mit sehr viel Liebe zum Detail, jedoch ohne adjektivlastig zu sein. Die Handlung ist packend geschrieben, voller Emotionen – aber niemals kitschig oder schmalzig. Der Band erinnert vom Duktus her an die [„Tamír Triad“-Trilogie]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6106 von Lynn Flewelling (in Deutscher Erstveröffentlichung bei |Otherworld| erschienen). Cayla Kluver lässt damit mehr als nur Potential erkennen, der großen Kollegin nacheifern zu können.

Eines verbindet die beiden Autorinnen jetzt schon: die zarte Melancholie, die zwischen den Zeilen schwingt und den Leser seicht umschwebt, ohne dabei den oft schnellen Rhythmus des Lebens von Alera sprachlich zu vernachlässigen. Amüsant sind so zum Beispiel zu Anfang des Buches die fast koketten Wortwechsel und Szenen zwischen Alera und London. Überhaupt, ist das Buch so flüssig geschrieben, dass man die 553 Seiten in Rekordzeit liest, da man „Alera – Geliebter Feind“ nicht mehr aus der Hand legen möchte. Respekt an eine junge Autorin für einen solchen Debütroman!

Auch die Aufmachung des Werkes weiß zu überzeugen: edle Hardcoverausgabe mit ALERAs Antlitz auf dem Schutzumschlag, Papier und Satz sind erstklassig.

_Fazit:_

Für alle, die romantische Fantasy jenseits der Schmonzette lieben, und für jene, die der Schlachtgemetzel-Fantasy überdrüssig sind – aber auch generell für alle Liebhaber des feinen Lesegenusses absolut empfehlenswert. Grandioser Debütroman einer Jungautorin, von der man sicher (und hoffentlich) noch viel lesen wird.

|Gebunden: 560 Seiten
Originaltitel: Legacy (2009)
Aus dem Amerikanischen von Henriette Zeltner
Titelfoto von Melanie Delon/Repr. by Norma
Titelgestaltung von Guter Punkt, München
ISBN-13: 9783492702164|
[www.piper-fantasy.de]http://www.piper-fantasy.de
[www.caylakluver.com]http://www.caylakluver.com

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