Layman, John / Blanco, F. / Neves, F. / Phillips, S. – Marvel Zombies vs. Armee der Finsternis (MAX 21)

_Inhalt_

Ashley Williams hat in seiner langen Laufbahn bereits Legionen von Untoten bekämpft, als sich ihm inmitten der Straßen von New York ein neues Horror-Szenario eröffnet. Das grässliche Zombie-Virus ist auf die Superhelden-Spezies übergetreten und hat sie in mordlüsterne, kompromisslose Fleischfresser verwandelt. Lediglich die hübsche Dazzler und Scarlet Witch sind den kannibalischen Gestalten entkommen und kämpfen an Ashleys Seite für die Beseitigung des Virus. Die einzige Waffe scheint hierbei das berüchtigte „Necronomicon“-Werk zu sein, welches sich in der noch geschützten Festung von Dr. Doom befindet. Doch der denkt erst gar nicht daran, mit Williams und seinen kurzzeitigen Kolleginnen zu kooperieren …

_Persönlicher Eindruck_

Mit der zweiten Episode der „Marvel Zombies“-Serie begibt sich Autor John Layman auf riskantes Terrain. Immerhin nämlich gestaltet er hier einen Crossover mit der berüchtigten Horror-Klamotte „Army of Darkness“ (Evil Dead/Tanz der Teufel 3), deren Hauptdarsteller Ashley Williams daher auch als Hauptcharakter für den neuen |Marvel|-Plot entführt wurde. Und gerade bei der Reputation, die dieser Titel unter Horror-Liebhabern besitzt, sollte man meinen, dass solch ein Unterfangen eigentlich nur schiefgehen kann und möglicherweise an den hohen Erwartungen zerbricht.

Nun, falsch gedacht: Denn auch wenn die Story jetzt nicht bahnbrechend tiefgründig ist und Layman auf allen erdenklichen Klischees herumtanzt, so wird sie doch den Ansprüchen an den Splatter-Ableger des Comic-Verlags gerecht. Dies liegt in erster Linie sicherlich an den Charakterdarstellungen der Autors, die dieses Mal wesentlich besser funktionieren als im weniger ruhmreichen Auftakt des Titels. Vor allem Ashley Williams gibt in illustrierter Form eine richtig gute Figur ab und überzeugt als Macho, Superheld und Querkopf in Personalunion. Ähnliches lässt sich auch für die, vorsichtig gesagt, etwas anders dargestellten Gestalten aus dem |Marvel|-Universum sagen, die sich Schritt für Schritt in blutrünstige Monster verwandeln und dabei die charakteristische Naivität aufbringen, die man aus den cineastischen Zombie-Schlachten kennt. Vor allem Spiderman genießt diesbezüglich eine recht eigenwillige Vorstellung, bleibt aber wie seinen Kumpanen gegen die Macht des Virus‘ hilflos.

Die Story indes genießt ein anständiges Tempo sowie eine Menge rasante Wechsel und unternimmt letztendlich eine Entwicklung, die sich am Anfang noch überhaupt nicht absehen lässt. Vielleicht ist sie in der zweiten Hälfte auch ein wenig überfrachtet, da es den Eindruck erweckt, als wolle der Autor wirklich möglichst viele |Marvel|-Charaktere darin unterbringen. Somit fällt der Schwenk ins Lager von Dr. Doom am Ende nicht mehr ganz so glaubwürdig aus. Doch was ist im Rahmen einer solchen Geschichte schon glaubwürdig …?

Abgesehen davon hinterlässt „Marvel Zombies vs. Army of Darkness“, so der offizielle Titel der hier enthaltenen Mini-Serie, jedoch einen mehr als ordentlichen Eindruck und erweist sich wider Erwarten als richtig fein aufgemachter, grafisch exzellenter Horror-Crossover mit sehr klassischer Story. Vor allem diejenigen, die von der ersten Zombie-Ausgabe des amerikanischen Großverlags ein wenig enttäuscht war, sollte hier zugreifen, denn der „Army of Darkness“-Ableger hat es wirklich in sich.

https://www.paninicomics.de/?s=serie&gs__gruppe=46&t=marvel-max-s46.html

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