Leimbach, Alida – Wintergruft

_Inhalt_

Der Pfarrer Udo Meierbrink wohnt zusammen mit seiner Frau Heike in der Gemeinde Sandfelde unweit von Osnabrück, wo sie sich eine Pfarrstelle teilen. Eines Tages findet Heike heraus, dass Udo eine Affäre hat. Nach einem heftigen Streit setzt sie sich wütend und verletzt in ihr Auto und braust davon. Das war das letzte Mal, dass Udo sie gesehen hat. Am nächsten Morgen findet er einen Abschiedsbrief, in dem sie ihm mitteilt, dass sie sich von ihm trennen will. Udo zweifelt aber an der Echtheit des Briefes und ihn überkommt ein sehr ungutes Gefühl. Er geht zur Polizei, um seine Frau als vermisst zu melden. Dort wird er aber nur belächelt. Dennoch wird die Vermisstenanzeige aufgenommen, die erst mal einfach im Aktenschrank verschwindet. Allerdings wird nach einiger Zeit das Auto von der Pfarrerin verlassen auf einem Pendlerparkplatz gefunden, in dem ein blutverschmierter Drehmomentschlüssel liegt. Endlich fängt die Polizei an, zu ermitteln …

_Kritik_

„Wintergruft“ von Alida Leimbach ist ein gut zu lesender und interessanter Kriminalroman, der aus der Sicht eines Beobachters geschrieben wurde. Die Kapitel sind kurz gehalten und die Sätze flüssig und verständlich.

Toll finde ich, dass von verschiedenen Charakteren das Umfeld und die Gefühle dargestellt werden. Da wäre zum einen der Pfarrer, Udo Meierbrink, der eindeutig die Hauptperson des Buches ist. Eigentlich liebt er seine Frau schon länger nicht mehr und ist seiner Geliebten verfallen. Nach dem Verschwinden seiner Frau macht er sich dennoch sehr große Sorgen und denkt des Öfteren an sie. Dann gibt es die ehrgeizige und egoistische, aber dennoch nette Nadine Wagenbach. Sie ist die Geliebte des Pfarrers und hofft auf eine gemeinsame Zukunft mit ihm. Einige Dinge werden auch aus Sicht der überaus neugierigen und aufdringlichen Eva Siebkötter beschrieben. Diese ist die Putzfrau der Meierbrinks und steckt überall ihre Nase rein. Sie putzt eigentlich immer nur dort, wo sie meint, etwas Interessantes zu finden. Des Weiteren erfährt man auch etwas aus dem Leben der zwei ermittelnden Polizisten, Birthe Schöndorf und Daniel Brunner, beruflich wie auch privat. Beide Charaktere finde ich sehr sympathisch.

Insgesamt werden die Protagonisten mit Ihrem Gefühlsleben und Handeln gut beschrieben. Vieles kann man sich bildlich gut vorstellen. Zuerst ist es allerdings nicht ganz einfach, die Personen alle zuzuordnen, aber nach einer kurzen Zeit des Einlesens wird es durchsichtiger. Sobald man die Charaktere miteinander verknüpfen kann, liest sich das Buch sehr leicht. Je mehr man gelesen hat, desto spannender wird die Geschichte.

Außer der am Anfang etwas wirren Darstellung der Personen, kann ich persönlich keine weitere negative Kritik äußern. Zum Schluss konnte ich das Buch kaum noch beiseitelegen, da ich endlich wissen wollte, wie es ausgeht.

_Autor_

Alida Leimbach, geboren 1964 in Lüneburg und aufgewachsen in Osnabrück, lebt heute mit ihrer Familie in der Nähe von Frankfurt am Main. Nach einigen Jahren beruflicher Tätigkeit als Übersetzerin studierte sie noch einmal: evangelische Theologie, Germanistik und Englisch. Alida Leimbach ist Mitglied der Autorenvereinigung „Mörderische Schwestern“. Mit „Wintergruft“ gibt sie ihr Debüt als Romanautorin. (Verlagsinfo)

_Fazit_

„Wintergruft“ von Alida Leimbach ist eine fesselnde Geschichte, die es auf jeden Fall zu lesen lohnt. Für mich vielleicht nicht zuletzt auch aus dem Grund, dass ich Osnabrück kenne und somit einige beschriebene Orte persönlich schon gesehen habe.

Super ist, dass man wirklich bis zum Schluss nicht weiß, ob die vermisste Pfarrerin vielleicht doch noch lebt oder wer der eventuelle Mörder sein könnte. Ich hatte zwischendurch den einen oder anderen beim Lesen des Buches in Verdacht, aber keiner von denen war es letztendlich.

Es ist ein wirklich gelungener Kriminalroman mit einem überraschenden Ende.

|Taschenbuch: 470 Seiten
ISBN-13: 978-3839212011|
[www.gmeiner-verlag.de]http://www.gmeiner-verlag.de

_Nadine Stifft_

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