Luceno, James / Döring, Oliver / Stelkens, Alex / Sieper, Marc / Simon, Patrick – Star Wars: Labyrinth des Bösen (Teil 1-3: Das komplette Hörspiel)

_Intergalaktisches Picknick, nein danke!_

Handlungsmäßig angesiedelt zwischen den Kinofilmen „Episode II: Angriff der Klonkrieger“ und „Episode III: Die Rache der Sith“, erzählt dieses Hörspiel, wie Anakin Skywalker und Obi-Wan Kenobi auf der Suche nach dem bösen Darth Sidious spektakuläre Abenteuer erleben. Das Hörspiel wartet mit den deutschen Stimmen aus den Kinofilmen, den Original-Sounds und der Filmmusik von John Williams auf.

Der Verlag empfiehlt das Hörspiel ab acht Jahren. Die Verpackung enthält ein Poster für kürzlich erschiene |Star Wars|-Hörspiel „Dark Lord“.

_Der Autor und die Reihe_

James Luceno (geb. 1947) hat die [Romanvorlage 1162 zu „Labyrinth des Bösen“ geschrieben. Weitere Informationen gibt das Hörbuch nicht her. James Luceno ist außerdem Drehbuchautor der Filme „Die Maske des Zorro“ und „The Shadow“ sowie der Kult-TV-Serien „Robotech“ und „Galaxy Rangers“, außerdem hat er bereits mehrere besonders erfolgreiche Star-Wars-Romane geschrieben (neben „Labyrinth des Bösen“ noch „Dunkler Lord. Der Aufstieg des Darth Vader“ sowie „Das Erbe der Jedi-Ritter“ 4, 5 & 19). Er lebt in Annapolis, Maryland.

Mehr von James Luceno auf |Buchwurm.info|:

[„Star Wars Episode III – Die illustrierte Enzyklopädie“ 1243
[„Star Wars Episoden I-VI – Das Kompendium (Die illustrierte Enzyklopädie)“ 4048

Bislang gibt es alle sechs Episoden sowie die beiden James-Luceno-Romane der |Star Wars|-Reihe als Hörspiele bei |WortArt|. Die Story, die Oliver Döring jedes Mal bearbeitet hat, ist auf das Nötigste, den roten Faden, zusammengekürzt. Von ihm stammt auch der Erzähltext, der die Szenen überbrückt.

|Star Wars|-Hörspielumsetzungen auf |Buchwurm.info|:

[„Episode I: Die dunkle Bedrohung“ 1293
[„Episode II: Angriff der Klonkrieger“ 1305
[„Episode III: Die Rache der Sith“ 4534
[„Episode IV: Eine neue Hoffnung“ 686
[„Episode V: Das Imperium schlägt zurück“ 689
[„Episode VI: Die Rückkehr der Jedi-Ritte“ 694
[„Labyrinth des Bösen, Teil 1: Gunrays Geheimnis“ 3291
[„Labyrinth des Bösen, Teil 2: Darth Sidious auf der Spur“ 3292

_Die Sprecher/Die Inszenierung_

|Buch und Regie: Oliver Döring|

Oliver Döring, Jahrgang 1969, ist seit 1992 ein gefragter Allrounder in der Medienbranche. „Als Autor, Regisseur und Produzent der John-Sinclair-Hörspiele seit 1999 hat er neue Maßstäbe in der Audio-Unterhaltung gesetzt und ‚Breitwandkino für den Kopf‘ geschaffen“, behauptet der Verlag. Döring hat sich in der Hörbuchverpackung mit einem Vorwort verewigt. Er nahm als Neunjähriger mit einem Kassettenrekorder den Film „Krieg der Sterne“ (Episode 4) auf. Die Aufnahme war zwar verrauscht und voll Hall, aber nach kurzer Zeit konnte Klein-Oliver sämtliche Dialoge auswendig und jeden Ton eines Alarms von einem anderen im Schlaf unterscheiden.

Regieassistenz: Patrick Simon
Hörspielmusik: John Williams = Original-Filmmusik
Tontechnik: Arne Denneler
Schnittassistenz: Jennifer Kessler
Produktion: Alex Stelkens (|WortArt|), Marc Sieper, Patrick Simon

|Die wichtigsten Rollen und ihre Sprecher:|

Obi-Wan Kenobi: Philipp Moog
Anakin Skywalker: Wanja Gerick
Kanzler Palpatine: Friedhelm Ptok
Yoda: Tobias Meister
Mace Windu: Helmut Gauß
General Grievous: Rainer Doering
Padme Amidala: Manja Doering
Commander Cody u. a.: Martin Kessler
Count Dooku: Klaus Sonnenschein
Travale: Detlef Bierstedt
Fa’ale Leh: Franziska Pigulla
Kit Fisto: Philipp Schepmann

Und viele andere, die in der Verpackung abgedruckt sind, darunter Till Hagen, Marie Bierstedt, Tilo Schmitz und Claudia Urbschat-Mingues.

|Der Erzähler|

Joachim Kerzel, 1941 in Hindenburg/Oberschlesien geboren, erhielt seine Ausbildung an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover. Als gefragter Synchronsprecher leiht er Jack Nicholson, Dustin Hoffman, Dennis Hopper und vielen anderen Stars seine sonore Stimme. Ganz besonders im Gedächtnis geblieben ist mir seine Beteiligung an der Hörbuchfassung von Stephens Kings „Das Mädchen“, die er zusammen mit Franziska Pigulla bestritt. Seine charismatische Stimme macht aus jedem Gegenstand etwas Grandioses. Daher ist er häufig auch in der Werbung zu hören, so etwa zu den Medienprodukten um Peter Jacksons „Herr der Ringe“-Verfilmung.

|Das Hörspiel ist in drei Teile eingeteilt:|

Teil 1: Gunrays Geheimnis
Teil 2: Darth Sidious auf der Spur
Teil 3: Angriff auf Coruscant

_Handlung_

Die Separatistenwelt Nemodia. In einem konzertierten Angriff gelingt es den Jedi-Rittern Obi-Wan Kenobi und Anakin Skywalker, mit den Truppen Commander Codys in die Festung von Vizekönig Gunray einzudringen und die Verteidigung zu durchdringen. Doch Gunray schafft es, in aller Eile mit einem Shuttle zu entkommen. Aber er hat etwas zurückgelassen, das General Grievous gehört: den Mekno-Stuhl.

Dieses kleine technische Wunderwerk weiß sich zwar gegen die Aktivierung durch Unbefugte zu wehren, doch schließlich gelingt es R2D2, ihm eine Botschaft zwischen Gunray und Grievous zu entlocken. Wenig später, nachdem Anakin dem Kanzler Bericht erstattet hat, meldet der Geheimdienst, dass der Stuhl einen nicht geknackten Code sendet, wahrscheinlich an Grievous. Um diesen Code zu entschlüsseln, könnte es vielleicht helfen, den Hersteller des Stuhl zu befragen, einen Cheecher …

Unterdessen auf Coruscant. Yoda fragt sich, wie weit der Einfluss von Darth Sidious, dem Anführer der Separatisten, reicht. Er ist beunruhigt über die Berichte seiner Jedi-Ritter über Gunray und General Grievous. Die Sith sind stärker geworden und laut der Prophezeiung werde der Auserwählte hervortreten und die Balance wiederherstellen. Offensichtlich wurden der Krieg geplant und die Jedi manipuliert. Wer ist dieser Darth Sidious?

Kanzler Palpatine hat inzwischen vom Senat auf Padme Amidalas Betreiben Vollmachten für den Kampf gegen die Separatisten erhalten. Er empfängt Padme und Senator Baile Organa, der ein Freund von Padmes Familie ist. Zusammen bitten sie Palpatine, ein paar Vollmachten abzugeben, doch der lehnt das Ansinnen aus Sicherheitsgründen ab. Denn es gebe ja auch eine Bedrohung durch die Jediritter! Organa soll sein Gesuch bitte im Senat vorbringen. Als Palpatine den Jediritter Anakin Skywalker erwähnt, errötet Padme bis in die Haarspitzen. Er hat sie an ihrem verwundbarsten Punkt getroffen. Organa bringt seine Bedenken bei Yoda vor und rennt dort offene Türen ein.

Mace Windu stößt in der Hüttenstadt Coruscants auf das Schiff Count Dookus (der am Ende von Episode II den Jedi entkommen konnte). Zusammen mit Meisterin Shaak Ti schickt er seine Truppe auf eine Such- und Vernichtungsmission. Am Ende der Suche steht ihnen eine böse Überraschung bevor …

_Mein Eindruck_

Die Handlung ist also auf mindestens drei Stränge verteilt. Das macht aber nichts, denn so ist ständig für Abwechslung gesorgt. Die Jediritter begeben sich auf eine Art Schnitzeljagd und stellen auf diversen Abenteuern ihren gekonnten Umgang mit der MACHT unter Beweis, unter anderem auch in einem Etablissement mit üblem Leumund – lies: Bordell -, aber auch in einer Art Kerker. Das ist durchaus lustig, denn Obi-Wan gibt mehr als einmal seinen trockenen Humor zum Besten.

Natürlich darf ein Sternenkrieg nicht völlig lustig sein, sonst könnte man ja gleich ein intergalaktisches Picknick veranstalten. Nein, die Action wird flankiert von ernsthaften politischen Machenschaften, bei denen sich Kanzler Palpatine mit der Jedi-Partei in die Haare kriegt. Ob der Kanzler wirklich, wie wir befürchten, Darth Sidious ist, muss sich erst noch herausstellen.

Seine Korrumpierung Anakins geht jedenfalls munter weiter, und es ist auffällig, wie tumb sich Obi-Wan gegenüber Anakins Befürwortung von mehr Emotionalität verhält. Es sollte für ihn ein Warnzeichen sein, vor allem wenn man bedenkt, dass Anakin bereits in „Episode II“ die Entführer seiner Mutter summarisch massakriert hat.

Auch die Suche Mace Windus und Shaak Tis ist eine flankierende Schnitzeljagd. Im Prinzip könnten solche Handlungsfäden endlos weitergestrickt werden. Und in der Tat wird unsere Geduld gehörig strapaziert, denn nach einer Weile wird es Zeit, ein paar Resultate zu liefern.

Recht putzig sind auch die Schurken im Stück. Vizekönig Gunray und seinen Kollegen kennt man ja schon aus „Episode I“, als sie mit ihrer Handelsföderation den Planeten Naboo angriffen. Nun sehen sich diese beiden Spezln einem gefährlicheren Gegner als Padme Amidala gegenüber. General Grievous scheint irgendwie keinen Spaß zu verstehen, insbesondere dann nicht, als er feststellen muss, dass die Republik weiß, wo seine Schiffe aufkreuzen, und sie entsprechend abschießt. Er bringt schnell heraus, wer für solchen exorbitanten Materialverschleiß verantwortlich ist: Gunray hat den Mekno-Stuhl zurückgelassen, und die Republiktruppen haben dessen Botschaft abgefangen und entschlüsselt. Dumm gelaufen, Gunray!

|Die Sprecher / Die Inszenierung|

Der beeindruckende Stereo-Sound entspricht dem digital aufpolierten Sound, der in den Filmszenen auf den DVDs zu hören ist. Das bedeutet, wenn es hier kracht, dann rummst es auch wirklich – und zwar immer mit den richtigen Geräuschen, wie sie Oliver Döring aus seinem Fundus eingespielt hat. Die gleiche Power gilt für die digital aufpolierte Musik von John Williams, die in ihrem Beitrag zur Dramatik dieser Sternenoper nicht zu unterschätzen ist. Sie steuert ganz direkt die Emotionen des Hörers.

Aber sie tut dies auch mit den bekannten Ohrwürmern. Dazu gehören sämtliche Erkennungsmelodien der einzelnen Figuren: Obi-Wan, Padme, Anakin – sobald sie auftreten, erklingt ihr Thema. Genau wie in Jacksons „Herr der Ringe“. Die Stimmen stammen auch in der deutschen Synchronisation aus digitalen Quellen, so dass der Zuhörer auch an dieser Stelle die beste Qualität erhält. Das Wiederhören mit den deutschen Synchronsprechern dürfte ebenfalls Freude auslösen, und deshalb habe ich oben die wichtigsten und bekanntesten Sprecher genannt. Da hört man also die Stimmen von George Clooney, Gillian Anderson, Kirsten Dunst, Jack Nicholson und vielen anderen Hollywoodstars. So kann richtig gutes Kinofeeling aufkommen.

Joachim Kerzel wird in seiner Funktion als Erzählerstimme nicht über Gebühr gefordert, aber sein Vortrag sorgt mit der sonoren Stimme stets für die erforderliche Dramatik, ist kompetent und mitreißend. Die Klangqualität entspricht hohen Standards.

_Unterm Strich_

Im Rückblick ergibt sich, dass die übergreifende Produktpräsentation einem echten |Lucasfilm|-Produkt an Qualität in nichts nachsteht, dass aber der Inhalt der ersten sechs Hörbücher mir noch einen Tick besser gefallen hat. Die Story dieses eingeschobenen Bandes ist doch streckenweise recht belanglos und besteht in zwei Erzählsträngen aus einer Schnitzeljagd.

Dennoch lässt sich ohne weitere Umschweife sagen, dass der Käufer jeweils ein sehr gutes Hörspiel erhält, wenn sich auch die inhaltliche Qualität nicht immer die Waage hält. Und wer von „Star Wars“ als einem Sternenmärchen sowieso nichts hält, der wird auch mit den Hörspielen nichts anfangen können. Man muss schon eine gewisse Begeisterung mitbringen. Ich würde das Hörspiel erst ab zwölf Jahren empfehlen, denn es setzt doch ein gewisses Verständnis der politischen und militärischen Vorgänge voraus.

|Originaltitel: Star Wars: Labyrinth of Evil
Übersetzt von Regina Winter
170 Minuten auf 3 CDs
ISBN 978-3-8291-2087-6|
http://www.WortArt.de
http://www.karussell.de
http://de.wikipedia.org/wiki/Star__Wars
http://www.starwars-union.de
http://www.starwars.com
http://www.jedipedia.de
[Interview mit Oliver Döring zum Hörspiel „Dark Lord“]http://www.starwars-union.de/index.php?id=interview_oliverdoering__08
[Interview mit Oliver Döring zum Hörspiel „Labyrinth des Bösen“]http://www.starwars-union.de/index.php?id=interview__oliverdoering