Meyer, Stephenie – Bis(s) zum Abendrot (Bella und Edward 3)

|Bella und Edward:|

Band 1: [„Bis(s) zum Morgengrauen“ 4600
Band 2: [„Bis(s) zur Mittagsstunde“ 4647
Band 3: „Bis(s) zum Abendrot“

_Leben oder Ewigkeit?_

Edward ist zurück und die Gefahr durch die Volturi vorerst gebannt. Doch immer steht eines zwischen Bella und Edward: Er möchte nicht, dass sie ihre Sterblichkeit aufgibt und zur Vampirin wird. Durch einen geschickten Schachzug aber hat Bella sich den Rückhalt der Cullens gesichert und Carlisle das Versprechen abgerungen, dass er sie nach ihrem Schulabschluss zur Vampirin machen wird. Edward ist nach wie vor dagegen, bietet dann aber doch an, diesen ‚Job‘ selbst zu übernehmen – unter einer Bedingung, und zwar, dass sie ihn vorher heiratet! Komischerweise trifft er dabei einen Nerv bei seiner menschlichen Freundin, denn das Ja-Wort will sie ihm nicht geben, viel lieber möchte sie noch als Mensch mit ihm schlafen. Und so tragen die beiden ganz menschliche Teenagerkonflikte miteinander aus …

Die Freundschaft zwischen Bella und Jacob ist derweil abgekühlt. Edward erlaubt nicht, dass sie sich dem jungen Werwolf nähert, denn er fürchtet, dass Jacob Bella ungewollt etwas antun könnte. Auch kann Alice Bellas Zukunft nicht mehr sehen, sobald ein Werwolf in ihrer Nähe ist – und das macht allen Vampiren Angst. Jacob dagegen sehnt sich weiter nach Bella und wähnt sich am Ziel seiner Träume, als Bella beginnt, seine Gefühle zu erwidern. So muss sich Bella also zwischen ihren beiden übermenschlichen Verehrern entscheiden: zwischen Jacob, der ihr ein Leben als Mensch ermöglichen würde und mir ihr zusammen alt werden und sterben könnte, und Edward, der ewig jung bleiben wird und für den Bella ihre Sterblichkeit aufgeben müsste.

Doch dieser Konflikt rückt in den Hintergrund, als merkwürdige Dinge in Forks geschehen: Schon seit langem ist Seattle durch eine mysteriöse Mordserie in die Schlagzeilen gerückt. Was die Menschen aber nicht wissen: Es sind junge Vampire, die dort ihr Unwesen treiben, weil sie sich noch nicht im Griff haben. Bald darauf fehlen Bella einige Dinge aus ihrem Zimmer, und Edward riecht, dass ein fremder Vampir dort gewesen sein muss. Allerdings war es nicht Victoria, die ja immer noch nach Bellas Leben trachtet. Wer hat es hier auf Bella abgesehen? Es dauert nicht lange, bis es eine wild gewordene Meute junger Vampire nach Forks verschlägt, um Bella zu stellen und den Cullens einen vernichtenden Schlag beizubringen …

_Liebe mit Hindernissen_

Nach der langen Durststrecke im zweiten Band besinnt sich Stephenie Meyer im vorliegenden dritten Teil ihrer Edward-und-Bella-Reihe auf die bekannten Erfolgsfaktoren: ihre beiden Hauptcharaktere Edward und Bella und natürlich die aufkeimende Liebe zwischen den beiden. Darüber hinaus spickt sie die Geschichte mit einem Nebenbuhler, der immer stärker wird, nämlich Jacob Black. Während Jacob im zweiten Teil ’nur‘ ein sehr guter Freund war (wenngleich er zu der Zeit schon unsterblich in Bella verliebt war), so entdeckt Bella nun, dass er doch mehr ist als ein Freund und sie ohne ihn auch nicht leben kann. Nur wen liebt sie mehr? Und welches Leben möchte sie leben? Eines als Vampirin an Edwards Seite oder eines als Mensch mit Jacob? Für Jacob müsste sie ihre Familie und Freunde nicht aufgeben, für Edward schon. Und so zweifelt sie immer mehr, obwohl sie sich ihrer Liebe zu Edward bislang so sicher gewesen ist.

In Anbetracht der Tatsache, dass Bella gerade einmal 19 ist und mit Edward – immerhin einem Vampir, der sie locker töten könnte, wenn er sich nicht mehr im Griff hat – ihre erste große Liebe erlebt, erschien es mir ausgesprochen stimmig, dass Bella nun auch Zweifel spürt. Seltsam wäre es gewesen, wenn sie sich weiter so sicher wie zuvor gewesen wäre. Immerhin könnte Jacob ihr sogar mehr bieten als Edward – nämlich ihre Menschlichkeit. So schwankt sie nun hin und her und ist sich plötzlich auch gar nicht mehr so sicher, ob sie wirklich schnellstmöglich zur Vampirin werden möchte. Ganz im Gegenteil. Je näher dieser Termin rückt, umso größer werden die Zweifel und umso mehr Angst empfindet Bella. Kann sie ihre Eltern wirklich aufgeben?

Zuvor möchte sie auf jeden Fall mit Edward schlafen – es wäre ihr erstes Mal. Doch ausgerechnet diesen Wunsch möchte er ihr nicht erfüllen, aus Angst, dass er sich dann nicht mehr im Griff hätte und seiner Liebsten etwas antun könnte. Die Liebe zwischen den beiden wird somit immer problematischer, was ja auch kein Wunder ist, wenn man bedenkt, dass sie in ihrem jungen Alter bereits die Hochzeit und die gemeinsame Ewigkeit planen. So erscheint es ganz natürlich, dass bei Bella nun die Torschlusspanik anklopft. Dennoch sammelt sie beim Leser dadurch Minuspunkte, denn die Lesersympathien sind weiterhin klar verteilt: Stephenie Meyer gibt Jacob zwar einige positive Seiten mit, doch Edwards Vorsprung war einfach uneinholbar groß, sodass man beim Lesen nur ihm sein Happyend mit Bella wünscht. Im Übrigen besitzt Jacob, der Bella wie ein treudoofes Schoßhündchen hinterherläuft, durchaus ein ziemliches ‚Nervpotenzial‘.

Insgesamt gefiel es mir aber sehr gut, dass Bella erwachsener geworden ist. Zwar kann man ihren Stimmungs- und Gefühlsschwankungen als Leser nicht immer folgen, doch so ist das nun einmal in Zeiten der ersten großen Liebe.

_Schlacht der Vampire_

Neben der Liebesgeschichte eröffnet Stephenie Meyer wieder ihren Handlungsstrang rund um Victoria. Diese hat immer noch eine Rechnung mit Edward offen, da dieser Victorias große Liebe besiegt und getötet hat. Und so hat Victoria längst beschlossen, es ihm mit gleicher Münze heimzuzahlen, indem sie Bella tötet. Im zweiten Teil ist ihr dies nicht gelungen, doch nun hat sie sich praktisch eine Armee junger, blutrünstiger Vampire herangezogen. Und gegen diese müssen nun die Cullens antreten. Unerwartete Hilfe erhalten sie von den Werwölfen, denn auch Jacob möchte natürlich seine Angebetete vor den Vampiren schützen. Angeführt wird die Meute aus Vampiren und Werwölfen von Jasper, der sich bestens auskennt mit jungen Vampiren.

Der Spannungsaufbau in dieser Handlungsebene gefiel mir zunächst sehr gut. Während die Bedrohung in Seattle zunächst völlig im Hintergrund bleibt und nichts mit der eigentlichen Geschichte in Forks zu tun hat, wächst die Bedrohung bald an, als Bella und die Cullens erkennen müssen, dass die Vampire in Seattle sich auf die Schlacht in Forks vorbereiten. So fiebert der Leser der großen und alles entscheidenden Schlacht entgegen, in der die Cullens zahlenmäßig zunächst unterlegen sind – bis Jacob seine Meute mit in die Schlacht schickt.

Bella hält derweil Edward von der Schlacht fern, da sie sich nicht von ihm trennen möchte. Aber natürlich hat Victoria dies vorhergesehen, sodass sie ihre Vampire Edward auf die Pelle rücken lässt, um über ihn auch an Bella zu geraten. Und dann geht alles ganz schnell; bevor man weiß, wie einem geschieht, ist die Schlacht geschlagen. An dieser Stelle erscheint mir Stephenie Meyers Erzählung doch etwas lieblos, denn hier hätte sie noch weitere Spannung aufbauen können, stattdessen verpufft diese schlagartig – schade!

_Dreiecksliebe_

Nach dem schwachen zweiten Band hat sich Stephenie Meyer wieder in mein Herz geschrieben. Sie besinnt sich auf ihre Stärken und auch auf diejenigen ihrer Geschichte. Auf Edward müssen wir hier nirgends verzichten, allerdings wankt die ehemals ach so große Liebe zwischen Bella und Edward, da sie sich nun ausmalt, wie ihre Zukunft mit Jacob aussehen könnte. Dadurch gewinnt die Geschichte an Brisanz, auch wenn der Leser natürlich weiterhin nur mit Edward mitfiebert. Wie jeder normale Teenager kämpft auch Bella mit ihren widerstreitenden Gefühlen und ihrem Wunsch, ihr erstes Mal zu erleben. Hier entführt uns Stephenie Meyer wieder einmal in unsere eigene Jugend und ruft Erinnerungen hervor, die zum Träumen verleiten.

Das vorliegende Buch zeigt wieder deutlich mehr Tempo als der Vorgänger, da Edward von Beginn an dabei ist und sich die große Schlacht der Vampire abzeichnet, und natürlich haben am Ende auch die Volturi noch ein Wörtchen mitzureden, welche die Cullens nur unter der Bedingung aus ihren Fängen entlassen haben, dass Edward aus Bella eine Vampirin macht. Ob es wirklich dazu kommen wird, verrät uns Stephenie Meyer allerdings höchstens im Abschlussband ihrer Tetralogie, den ich mir schnellstmöglich zu Gemüte führen werde, um endlich zu erfahren, wie die Geschichte um Bella und Edward nun ausgeht.

|Originaltitel: Eclipse
619 Seiten, gebunden
Empfohlen ab 14 Jahren
ISBN-13: 978-3-551-58166-2|

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[„Seelen“ 5363

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