Nahrgang, Frauke – Teufelskicker 9 – Talent gesichtet

_Besetzung_

Erzähler – Thomas Karallus
Mehmet – Leif Ascan Weitzel
Serkan – Max von Stengel
Catrina – Hulia Fölster
Moritz – Anton Sprick
Björn – Janek Schächter
Niko – Mohammed Ponten
Mark – Mark Robinson
Olli – Lucas Krauße
Hendrik – Jan Böttner
Herr Lichting – Robert Missler
Kommentator – Ulli Potofski
Opa – Eckard Dux
Vater – Tomas Kröger
Frau Sandmann – Gertje Herrschaft
Rebekka – Laura Martha Ketzer
Trainer Norbert – Oliver Rohrbeck

_Story_

Nach einem haushohen Sieg der Teufelskicker ist die Stimmung in der Kabine bestens; und dennoch können die Jungs ihre Seitenhiebe auf ihre Verteidigerin Catrina nicht außen vor lassen und behaupten sogar, dass ihr nach der C-Jugend keine Zukunft mehr in einer Jugendmannschaft bleibt. Besonders der zuletzt erst zugezogene Moritz ist sich sicher, dass Fußball Männersache ist, obwohl er auch die Qualitäten seiner Mannschaftskameradin schätzt.

Als im nächsten Pokalspiel dann ein Talentsucher am Spielfeldrand steht, gibt sich Moritz besondere Mühe, um seine Aussagen zu rechtfertigen und sich auch für größere Aufgaben zu empfehlen. Doch der Mann hat ein besonderes Auge auf Catrina geworfen und bietet ihr einen Platz in einer Auswahlmannschaft an. Plötzlich bereuen Mehmet, Moritz und Co. ihre anklagenden Worte und wünschen sich nichts sehnlicher, als dass Catrina ihnen auch in Zukunft erhalten bleibt. Das Pokalfinale soll schließlich Aufschluss darüber geben, ob die gekränkte junge Dame auch weiterhin den Teufelskickern treu bleibt.

_Meine Meinung_

In der neuen Episode der „Teufelskicker“ wird ein allseits kritisch beäugtes Thema in den Mittelpunkt gerückt: die Emanzipation des Frauenfußballs, jedoch in diesem Fall natürlich in kleinerem Rahmen. Wie es auch heute noch sehr häufig in Jugendmannschaften vorkommt, wird die weibliche Mitkickerin zwar in der Mannschaft geduldet, aber nicht entsprechend für ihre Leistungen gewürdigt. Jedem ist eigentlich klar, dass Catrina eines Tages eh nicht mehr für die Teufelskicker spielen kann, weil das Reglement die Konstellation gemischter Teams verbietet.

Natürlich entsteht so unmittelbar ein Konflikt, aus dem Catrina gemeinsam mit ihrer Freundin Rebekka beleidigt herausgeht. Als sich die Lage schließlich zuspitzt und den Jungs erst einmal bewusst wird, welchen Wert das andere Geschlecht für die Mannschaft hat, scheint der Zug bereits abgefahren. Die Mannschaft spielt plötzlich schlecht und liefert keine Begründungen mehr dafür, warum die von einem Talentsucher auserkorene Catrina sich für einen Verbleib in ihrer alten Mannschaft aussprechen sollte. Und als es dann zur endgültigen Entscheidung kommt, befürchten natürlich alle auch berechtigterweise Schlimmes …

Die neunte Folge um die „Teufelskicker“ mag zwar wieder mit einigen Klischees aufwarten, die sich allgemein um das Leben junger, ambitionierter Fußballer ranken, trifft damit aber auch genau den Nerv des jungen Zielpublikums – und aufgrund des Grundthemas auch das weibliche Publikum. Im Vergleich zum nach wie vor boomenden Fußball-Hype „Die wilden Kerle“, von dem diese Hörspielserie sicherlich ein wenig inspiriert wurde, ist dabei jedoch das sprachliche Niveau wirklich sehr ansprechend. Keine billigen Floskeln, keine Plattitüden und auch keine allzu typischen Seitenhiebe, wie sie von den Ochsenknecht-Hänflingen nicht selten in die Runde geschmissen werden. Dies liegt abseits des generellen Plots vor allem daran, dass die Sprecher in ihren Rollen sehr souverän auftreten. Sieht man mal vom übereifrigen Ulli Potofski ab, der seinen regulären Job auch auf dieses Hörspiel übertragen hat, gibt sich hier niemand die Blöße, was bei der äußerst lebhaften Interaktion gar nicht mal so selbstverständlich ist.

Die Geschichte selber ist ebenfalls sehr schön aufgebaut und enthält neben dem Hauptplot auch noch einige interessante Nebengeschichten, wie etwa das kurzzeitig betrachtete Verhältnis zwischen Moritz und seinem Vater oder aber die Ansprachen und die Konversation zwischen Trainer und Mannschaft, die nicht bloß auf den Sport an sich bezogen sind. All dies hat zwar auf den Verlauf der eigentlichen Story keinen Einfluss, lockert das Ganze aber noch ein bisschen mehr auf und trägt dazu bei, dass die Erzählung nicht zu einseitig aufgebaut ist.

Alles in allem macht die Dreiviertelstunde, die man mit dem neuesten Abenteuer der Teufelskicker zubringt, eine Menge Spaß und zeigt sich meines Erachtens einmal mehr als die bessere Alternative zum deutlich überbewerteten Megaseller „Die wilden Kerle“; und ich denke, dass man einem Hörspiel gerade in dieser Sparte heuer kaum ein besseres Kompliment machen kann!

http://www.natuerlichvoneuropa.de

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