Olsberg, Karl – Der Duft (Lesung)

_Keine SF: der Geruch der Aggression_

Als die Unternehmensberaterin Marie Escher beauftragt wird, zusammen mit ihrem Kollegen Rafael das Potenzial einer Biotech-Firma zu untersuchen, ahnt sie noch nichts von jener Substanz, die bei den Männern, die sie einatmen, unkontrollierbare Aggressionen auslöst. Ehe sie sich versieht, ist sie Teil eines globalen Wettstreits um diesen „Duft“. Nicht nur islamistische Terroristen, sondern auch hochrangige Regierungsbeamte sind dahinter her. Doch Marie und Rafael geben nicht auf, denn nur sie können die Welt vor einem Kriegsausbruch bewahren … (abgewandelte Verlagsinfo)

_Der Autor_

Karl Olsberg wurde 1960 in Bielefeld geboren, studierte BWL in Münster und promovierte über Künstliche Intelligenz. Er war Unternehmensberater bei McKinsey, Marketingleiter eines TV-Senders und erfolgreicher Gründer von zwei Unternehmen der New Economy. 2005 wurde er Sieger des Kurzgeschichtenwettbewerbs des |Buchjournals|. 2007 erschien sein Hightech-Thriller [„Das System“ 4334 im |Aufbau|-Verlag. Olsberg arbeitet heute als Unternehmensberater in Hamburg. Er ist verheiratet und hat drei Söhne.

_Sprecher & Inszenierung_

Florian Fischer wurde in München geboren. Bereits während seiner Schulzeit sammelte er Erfahrungen als Synchronsprecher. 1993 begann mit „Alles Alltag“ für den |SWF Baden-Baden| seine Laufbahn als Schauspieler. Es folgte die Rolle des Henrik Sandmann in der beliebten Vorabendserie des |BR| „Aus heiterem Himmel“ sowie Rollen im „Tatort“, in „Der Bulle von Tölz“ und „Der Alte“. 2003 übernahm er im Kinofilm „Abgefahren“ die Rolle des sympathischen Chaoten Schraube.

Regie führten Volker Gerth und die Redakteurin Dr. Anke Susanne Hoffmann, die die Lesefassung gekürzt hat. Gerth hatte auch die Aufnahmeleitung bei |opus-live| in München inne.

_Handlung_

Als Leutnant Bob Harrisburg vom psychologischen Untersuchungsdienst der US Army den Tatort betritt, ist er erschüttert. In dieser irakischen Schule in Bagdad haben US-Soldaten nicht nur grundlos irakische Schulkinder massakriert, sondern auch eigene Kameraden. Wie konnte es dazu kommen? Die arabische Welt ist durch diesen Angriff der Amerikaner verständlicherweise in Aufruhr, daher muss der Vorfall schleunigst aufgeklärt werden.

Einer der überlebenden US-Soldaten, First Private Jordan Reeves, sitzt in seiner Zelle und steht noch unter Schock. Als Harrisburg ihn vernimmt, erzählt Reeves, dass er und seine Leute einen Attentäter verfolgt hätten, aber der war verschwunden, als sie den Klassenraum betraten. Auf einmal war die Welt voller Wut und Zorn. Er kann sich an keine Vorfälle mehr erinnern, aber es war, als wäre er besessen. Das Unheimliche daran war, dass es auch seinen Kameraden so erging. Der Rest ist Harrisburg bekannt.

Als ihn der Sicherheitsberater des US-Präsidenten nach der Ursache fragt, muss Harrisburg passen: Gas, Strahlen, Drogen, ein satanistischer Kult? Das passt alles irgendwie nicht. Wie auch immer: Demnächst findet in Dschidda in Saudi-Arabien eine Nahost-Friedenskonferenz statt. Noch so ein Vorfall, und statt Frieden werde es einen Weltkrieg geben. Harrisburg beginnt mit Hochdruck an der Aufklärung des Vorfalls zu arbeiten.

|Deutschland|

Die Unternehmensberaterin Marie Escher wird von ihrem Wohnort Berlin nach Frankfurt/Main geschickt, um dort den Vorstandsvorsitzenden Daniel Borland von der Oppenheim Pharma AG zu besuchen. Der betraut sie damit, herauszufinden, welche Zweige des Konzerns profitabel sind und welche man besser abstoßen sollte. Dazu gehöre besonders die Firma Olpharma, die natürliche Schädlingsbekämpfungsmittel erzeugen soll, aber immer noch forscht und entwickelt statt zu produzieren.

Zusammen mit ihren Kollegen Konstantin Gavras und Rico Kemper besucht sie den Geschäftsführer von Olpharma, Dr. José Scorpa. Der Spanier weiß genau, was hier läuft, wenn Unternehmensberater anrücken: Seine Firma steht auf der Abschussliste. Kein Wunder, dass er sich wehrt. In den von ihm zur Verfügung gestellten Dokumenten stößt Marie auf eine ziemlich teure Forschungsstation in Uganda.

Nach einem Wochenende bei ihrem Vater, der sie innig liebt, aber ohne ihren Mann Arne, der sich scheiden ließ, kehrt Marie wieder zum Job zurück. Diese Forschungsstation in Afrika – was läuft da eigentlich? Der Stationsleiter heißt Andreas Borg, er forscht und entwickelt dort seit vier Jahren, liefert aber nichts. Im Gespräch mauert der Mann. Sie willigt in ein Abendessen mit Scorpa ein, doch es endet in einem Fiasko, als sie sich weigert, mit ihm zu schlafen.

Am nächsten Morgen geht sie verspätet und verkatert in dessen Firma, um dort mit Konstantin und Gavras einen Abschlussbericht zu erstellen. Doch das Büro sieht aus wie ein Schlachtfeld! Konstantin hat Rico, mit dem er sich ständig stritt, beinahe den Schädel eingeschlagen. Er selbst steht unter Schock und kann sich an nichts erinnern. Klar, dass er vom Dienst suspendiert wird. Rico kommt auf die Intensivstation.

Maries Chef Will Bittner ist außer sich, aber Daniel Borland gibt Marie zu ihrer eigenen Verwunderung noch eine zweite Chance. Diesmal bekommt sie den „Rookie“ Rafael Grendel an die Seite gestellt. Rafael erscheint ihr schon bald als extrem „unprofessionell“, denkt er doch auf ungewöhnlichen Bahnen. Er ist der festen Ansicht, dass sie selbst nach Uganda müssen, um der Sache mit Borg auf den Grund zu gehen. Das sieht auch Borland so, stellt Marie überrascht fest. Also fliegen sie los.

|Uganda|

In Uganda ruft Andreas Borg Arif Omdurman über Satellitentelefon an und warnt ihn, dass es Probleme gebe. Die deutsche Zentrale werde zwei Berater schicken. Arif ist pakistanischer Terrorist und freut sich auf einen „Arbeitsbesuch“ in Dschidda. Es freut ihn auch, dass sein Bild bei der CIA mittlerweile zehn Jahre alt und völlig überholt ist. Dann bereitet er seine Männer auf die Deutschen vor.

In der Forschungsstation begrüßt Borg Marie und Rafael freundlich, aber distanziert, schließlich wolle die Arbeit getan sein. Er könne keine Guides für sie abstellen. Marie und Rafael wundern sich, dass nur eine Assistentin in der ganzen Station arbeitet, doch Rafael macht ihr nach einem Rundgang klar, dass dieses Labor für die genannte Aufgabe unglaublich überdimensioniert sei. Irgendetwas sei hier oberfaul. Sie müssten mal schnüffeln gehen.

Unauffällig folgt Marie der einheimischen Assistentin in den Busch. Der Trampelpfad führt zu einer Hütte, durch deren Fenster sie lugt. Sie traut ihren Augen kaum: drei lebende Berggorillas – in Käfigen als Versuchstiere! Die vom Aussterben bedrohten Tiere stehen unter strengstem Naturschutz! Nachdem die Assistentin sie entdeckt hat und davongelaufen ist, lässt Marie Rafael Fotos von allem machen und eine Phiole von einem unbekannten Stoff mitnehmen, der auf dem Tisch steht. Vielleicht spielt dieses Zeug hier eine Rolle.

Borg lässt sich seltsamerweise nichts anmerken. Am Abend trifft das herbeigerufene Taxi auf Kigali ein und sie hoffen, dass sie unbehelligt zur Polizeistation gelangen, um dort ihre unglaubliche Entdeckung an Daniel Borland sowie die zuständigen Stellen weitergeben zu können. Wenn das rauskommt, wird Borgs Laden garantiert dichtgemacht.

Doch sie kommen nicht bis nach Kigali. Eine Straßensperre stoppt sie – es seien Banditen, sagt der Taxifahrer und kehrt sofort um. Doch Schüsse fallen und der Fahrer wird getroffen. Rafael springt aus der Tür, doch Marie steht unter Schock. Der Mercedes überschlägt sich, sie verliert das Bewusstsein. Als sie erwacht, brennt das Auto! Rafael zerrt sie aus dem Wagen und in die Büsche. Schon suchen die Banditen nach ihnen. Sie müssen schnell weiter. Marie versucht sich aufzurappeln, ist aber immer noch desorientiert. Weitere Banditen treffen ein, um das Autowrack und dessen Umgebung abzusuchen. Was sind das für Leute?

Rafael scheint sich im Urwald besser zurechtzufinden. Na klar, sie selbst habe ja „keine Phantasie“, wie er sagte! Zum Glück hat Rafael noch den Foto-Speicherchip und die Phiole. Sie überleben unentdeckt und wandern um die Virunga-Vulkane herum, mitten ins Naturschutzgebiet. Bis sie den Berggorillas in die Arme laufen.

|Dschidda, Saudi-Arabien|

Bon Harrisburg checkt im Kongresshotel ein und fragt nach dem Sicherheitschef von der CIA. Der Amerikaner Jim Cricket behauptet, alles im Griff zu haben: Sicherheitskontrollen, Metalldetektoren, Videokameras, ausgebildete Leute. Die Bitte von Harrisburg, keine Waffen im Haus zu erlauben, schlägt er rundweg ab. Harrisburg ist auf sich allein gestellt, um die unsichtbare Gefahr aufzuspüren.

Noch zehn Tage bis zur Konferenz mit den Staatsoberhäuptern und den UNO-Vorsitzenden. Arif Omdurman bekommt seine letzten Anweisungen, bevor er abfliegt. Da erhält er unerwarteten Besuch.

_Mein Eindruck_

Käme diese Story aus den USA, wäre sie nur ein Durchschnittsthriller. Doch da hier ein deutscher Autor am Werk war, sollte man einen zweiten Blick darauf werfen. Was mir als Erstes auffiel, ist das völlige Fehlen von Mystizismus und Rassismus, natürlich auch von penetrantem Patriotismus, den man in US-Thrillern durchaus hin und wieder findet. Nein, für Marie und Rafael ist der Fall ein reine Privatangelegenheit, die allenfalls noch ihren Auftraggeber und ihren Boss etwas angeht. Über das Fehlen der standardmäßigen Sexszene sind nur Voyeure traurig.

Weil besonders die Figur der Marie eingehend gezeichnet wird, interessiert uns vor allem ihr Schicksal. Sie ist eine typische Vertreterin ihres Standes: vergraben in den Parametern ihres Spezialwissens, orientiert an Profitvorgaben und mathematischen Modellen. Schnell tut sie jemanden als unprofessionell ab, der mehr Phantasie einsetzt als sie und so zu ungewöhnlichen Lösungen und Vorschlägen gelangt. Ironischerweise ist es sie schließlich selbst, die zu ungewöhnlichen Maßnahmen greifen muss, um den Kugeln der Verfolgern entgehen zu können. Sie hat einen harten Lernprozess durchlaufen.

Das beginnt schon beim Abweichen der gewohnten Bahnen mitten in Afrika: fremdes Land, beängstigendes Land. Nur gut, dass Rafael sich damit zurechtfindet, was schon recht erstaunlich ist. Leider erfahren wir über ihn wesentlich weniger als über Marie. Und nur höchst selten wird uns Einblick in das Seelenleben der beiden gewährt.

Über kurz oder lang entwickelt sich Marie aber sehr schnell weiter. Sie hat begriffen, dass genaue Beobachtungsgabe und scharfes Nachdenken über ihr und Rafaels Überleben entscheiden. Sie vermag sich auch durchzusetzen, schließlich ist sie ja nicht irgendwer. Es gehört schon einiger Mut dazu, einer amerikanischen Botschaftswache das Maschinengewehr zu entreißen! Dafür kann man nach Guantanamo geschickt werden (das dank Obama ja dichtgemacht werden soll).

Durch Kombinationsgabe begreift sie auch, dass im afrikanischen Busch ein paar Terroristen auf ihren Einsatz warten. Sie muss eine Möglichkeit und Chance finden, den Anschlag zu vereiteln. Sie hat ein Gewissen und Verantwortungsbewusstsein entwickelt, das ihr profitorientiertes Denken abgelöst hat. Sie hat es in der Hand, den Weltfrieden zu retten, weil nur sie den spezifischen Duft des Aggressionsmittels gerochen hat. Nur sie kann die Duftspur erkennen. Darin gleicht sie auf einmal dem Berggorilla, der sie in seinem Reservat verblüfft angestarrt hat. Jetzt ergibt die Gorilla-Episode einen Sinn: Auch wir Menschen sind auf einer bestimmten biologischen Ebene Tiere.

Und auf dieser Ebene sind wir für Duftstoffe wie Pheromone unbewusst empfänglich. Auf dieser Ebene wirkt auch der Aggressionsstoff. Nicht auszudenken, wenn Rafael den Stoff aus der Phiole an einem Gorillamännchen ausprobiert hätte! Ironischerweise wird diese Szene dann später, mitten auf der Friedenskonferenz, ausgespielt – allerdings ohne Gorillas, sondern mit dem menschlichen Ersatzpersonal: dem US-Präsidenten, dem UNO-Generalsekretär und ähnlich illustren Figuren der Weltbühne. Sie alle geraten in das Szenario, auf das Bob Harrisbirg und Marie Escher bereits gestoßen sind: pure, hirnlose Aggression.

Um was genau es sich bei dem Aggressionsduft handelt, ist für uns Chemie-Laien völlig uninteressant, und der Autor befindet es nie für nötig, das Teufelsgebräu zu erklären. Auf die Wirkung kommt es an und darauf, wie man sie unterdrücken oder bekämpfen kann. Natürlich ist auch die Frage höchst interessant, wer denn die Drahtzieher dieser Anschläge sind. Und siehe da: Es müssen nicht immer die bösen Islamisten und Al-Kaida sein, sondern durchaus mal Leute, die ein Interesse daran haben, dass Angst erzeugt und Waffen gebaut werden, die sie dann gewinnbringend verkaufen können. Dass es sich ein deutscher Autor erlauben kann, auch mal die Amis als die Schurken hinzustellen, ist dann schon wieder ungewöhnlich und positiv zu vermerken.

Am besten gefielen mir die Szenen in Afrika. Anhand der Beschreibungen merkte ich, dass der Autor wahrscheinlich selbst vor Ort war. Die Szenerie zwischen Nord-Uganda und Süd-Sudan mag auf Otto Normalbürger bizarr und exotisch wirken, aber sie ist einer der Brennpunkte im Weltgeschehen. Bloß, dass unsere Medien uns nur sporadisch mit Berichten darüber versorgen, so etwa über den Völkermord in Darfur.

Weniger faszinierend waren die Szenen im letzten Fünftel des Buches, als Marie wieder in Berlin ist und zu überleben versucht. Hier ist zu merken, dass die Szenen gestrafft und zusammengefasst wurden, so dass mehr erzählt als gezeigt wird. Das bedeutet nicht, dass die Gefahr für sie und Rafael geringer ausfiele. Insofern fällt die Spannung, die den Rest des Buches getragen hat, nur wenig ab.

|Der Sprecher|

Florian Fischer macht seine Sache recht gut. Seine Stärke liegt weniger auf der Charakterisierung von Figuren durch deren spezifische Aussprache oder Sprechweise. Dazu dient beispielsweise auch ein Akzent, sei er nun arabisch, slawisch oder spanisch. Die Figuren klingen oftmals ziemlich gleich.

Nein, er ist wesentlich besser, wenn er die jeweilige Situation dazu nutzen kann, etwas aus sich herauszugehen und emotional zu werden. Dann kann er auch mal aufgebracht, ärgerlich oder zärtlich wirken. Er kann rufen, lachen oder deklamieren. Auf solche Momente habe ich immer wieder gewartet, unterbrechen sie doch das Einerlei des erzählenden Plaudertons und lassen die Figuren zum Leben erwachen.

Er hat auch kein Problem, mal zwischendurch englisch zu sprechen. Der Übergang erfolgt unvermittelt und wie selbstverständlich.

|Geräusche und Musik|

Von Geräuschen kann hier keine Rede sein, dafür gibt es jedoch Musik. Diese Musik hat stets die Aufgabe, eine Zäsur zu setzen. Deshalb erklingt sie am Ende einer spannenden Szene und leitet die nächste ein, indem sie in den Hintergrund wandert. Die meisten Stücke sind ein bis zwei Minuten lang. Das Hinhören lohnt sich also nicht. Auch weil der Klangstandard lediglich Mono ist.

In diesem Hörbuch erzeugt die Musik Stimmungen, indem sie beispielsweise bedrohliche oder beunruhigende Bässe einsetzt. Ein Piano sorgt hingegen für Entspannung, ebenso relaxte E-Gitarren. Doch die Helden befinden sich in Afrika und Arabien. Entsprechende Rhythmen lassen den Zuhörer aufhorchen und stimmen ihn auf die kommende Szene ein. Trommeln und Flöten sind die bevorzugten Instrumente für solche Abschnitte. Nur an einer Stelle ist die Musik von Dschungelrufen ergänzt, die wahrscheinlich von Affen erzeugt wurden. Das passt gut an der Stelle, an der Marie und Rafael auf die Berggorillas stoßen.

_Unterm Strich_

„Der Duft“ ist ein gut durchdachter Thriller über eine besondere Art der Kriegsführung und des Terrorismus: mit Hilfe von Pheromonen, die den Verstand aus- und die Aggression von Männern (Frauen sind nicht betroffen) einschaltet. Konsequent ist die Handlung auf die Verhinderung des Anschlags auf die Friedenskonferenz in Dschidda zugeschnitten. Dabei sehen die Amerikaner doch ziemlich alt aus. Nur gut, dass sie die Hilfe von Marie Escher haben, einer kompetenten Deutschen, die die Gefahr buchstäblich „riechen“ kann.

Ob es solche Duft-Waffen schon gibt, weiß ich nicht, aber dass sie bereits irgendwo auf der Welt erforscht werden, dürfte eine plausible Annahme sein. Und vielleicht stehen sie auch schon in einem Giftcontainer für den Fall der Fälle bereit. Das ist aber nicht so wichtig wie die Tatsache, dass selbst der beste Friedenswille der Weltpolitiker außer Gefecht wird, sobald man sie durch einen solchen Duft zu aggressiven Tieren degradiert. Frieden erscheint plötzlich als ein zerbrechliches und gefährdetes Gut, um dessen Erhaltung wir uns alle bemühen sollten.

Die Zutaten des Thrillers sind keine Sciencefiction, sondern Routine aus Wirtschaft, Militär, Terrorismus und Chemie. Besonders gelungen sind die afrikanischen Szenen, die später noch eine besondere Bedeutung enthüllen und keineswegs einen Selbstzweck erfüllen.

|Das Hörbuch|

Florian Fischer zeigt seine Stärke in der emotionalen Schilderung von Szenen, weniger in der Charakterzeichnung. Die Musik dient als Zäsur zwischen Szenen, aber auch als Einstimmung des Hörers auf die nächste Szene. Es handelt sich nicht um Hintergrundmusik im landläufigen Sinn, weil sie nur am Anfang eines Kapitels erklingt. Die Musik weiß in den Pausen zwischen den Szenen zu entspannen und einen Übergang auf unaufdringliche Weise zu schaffen.

|430 Minuten auf 6 CDs
ISBN-13: 978-3-86804-510-9|
http://karlolsberg.twoday.net
http://www.system-dasbuch.de
http://audiomedia.de/category/verlag/hoerbuch/target-mitten-ins-ohr/
http://www.aufbauverlag.de