S.H.A. Parzzival – Krakentanz (Titan-Sternenabenteuer 27)

Handlung:

Anake und Cy begleiten den Wirtschaftsmagnaten Michael Moses beim Jungfernflug der |Hindenburg II|: Das Luftschiff ist auch in der Lage zu tauchen und bis in die Tiefsee vorzustoßen. Bei der Demonstration der Fähigkeiten des Wunderwerkes der Technik kommt es zu einem erneuten Anschlag der Ökoterroristen: Ein Riesenkrake greift die |Hindenburg II| an.

Währenddessen folgen Shalyn Shan, Monja und Sir Klakkarakk der Einladung von Shalyns Studienfreundin Michiko in die japanischen Berge. Der Grund der Einladung ist allerdings nicht nur das Wiedersehen mit der schönen Suuranerin. Michiko hat einen Frachter der CRC in den Bergen entdeckt, in dessen Innerem eine Genmonster-Brutstätte verborgen ist.

Derweil hat die Organisation |Menschmaschine| eine wahnsinnige Agentin auf die Ökoterroristen angesetzt, die bei der Durchführung ihrer Aufträge eine Spur von Leichen hinterlässt …

Eindrücke:

Der titelgebende Krakentanz bezieht sich nur auf einen geringen Abschnitt des Buches, der aber zu den besten und atmosphärischsten Momenten des Autors gehört. Die Figur des Michael Moses passt so gar nicht in das Schema eines machtgierigen Bösewichtes. Ein weiterer Beweis dafür, dass die Serie „Titan“ sich wohltuend von gängigen Klischees abhebt und eine durchaus beängstigende Zukunftsvision der Erde darstellt. Mit Michiko und der Killerin Ingrid hat Parzzival zwei weitere vielseitige Charaktere in die komplexe Handlung eingeführt, wobei Erstere durch ihre Anzüglichkeiten bald nicht nur Shalyn Shan, sondern auch dem Leser auf die Nerven geht.

Die Organisation |Menschmaschine| wird dagegen immer mehr zu einem unkalkulierbaren Risikofaktor, da ihre Agenten nicht davor zurückschrecken, die Kontrolle zu verlieren und im Zweifelsfall unschuldige Menschen zu gefährden, wie am Beispiel Ingrid demonstriert wird. Immer mehr Unwägbarkeiten stürmen auf die Helden ein, und zum Schluss bleiben nur zwei Gewissheiten: Man kann niemandem vertrauen und der Planet Erde ist mittlerweile zu einem lebensgefährlichen Ort geworden.

Die Bedrohung durch die Cadschiden wurde in diesem Band hintangestellt und wird im folgenden Buch „Dorlog“ ausführlich weiterverfolgt. Daher muss sich der geneigte Leser auf die Fortsetzung der Ereignisse um Ingrid, Shalyn Shan und die Ökoterroristen in Geduld üben, die erst in Band 29 erscheint.

Dafür entwickelt sich auch die Figur der Monja auf angenehme Art und Weise weiter. Während die Suche nach ihrer Vergangenheit und ihrer Identität auf der Stelle tritt, darf die junge Frau ihre Opferrolle kurzzeitig ablegen und zu einer regelrechten Furie mutieren, als sie Shalyn Shan in Gefahr wähnt.

Die Grafiken von Andrä Martyna zeigen eindrucksvolle Darstellungen von Michiko, Ingrid, Monja und den mutierten Riesenraupen, den neuesten Produkten der Terroristen. Die Werke strahlen den Charme eines Computerspiels aus – entweder man mag es oder nicht.

Fazit: „Krakentanz“ ist ein rasanter Dark-Fiction-Thriller, der einmal mehr das gewaltige Potenzial dieser Serie eindrucksvoll zur Schau stellt.

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Florian Hilleberg