Pirinçci, Akif – Felipolis – Ein Felidae-Roman

_|Felidae|:_

Band 1: „Felidae“
Band 2: „Francis“
Band 3: „Cave Canem“
Band 4: „Das Duell“
Band 5: „Salve Roma!“
Band 6: „Schandtat“
Band 7: _“Felipolis“_

_Inhalt_

Kater Francis hat eigentlich mit persönlichen Problemen zu kämpfen, als sein alter Freund Blaubart ihn auf eine Artgenossin aufmerksam macht, die in einer prekären Situation steckt: Die reiche und offenbar etwas schrullige alte Besitzerin eines Weltkonzerns hat ihre Katze Domino als Alleinerbin eingesetzt und ist dann gestorben. Das ganze riesige Anwesen wimmelt nun von wütenden Familienmitgliedern und wichtig wirkenden Anwälten, und Francis macht sich ein wenig Sorgen um die Erbin: Wie leicht ist so ein kleiner Katzenhals doch umgedreht, wenn das Tier das einzige Hindernis auf dem Weg zu Milliarden ist?

Er ist allerdings nicht die einzige Samtpfote, die sich auf den Weg zu der über Nacht reich gewordenen Katze macht: Zahlreiche Artgenossen tummeln sich bereits vor der großen Villa – aus deren drittem Stock plötzlich ein Zweibeiner stürzt und sehr tot auf einer Luxuslimousine liegen bleibt. Nun gibt es für Francis kein Halten mehr: Die Erbin muss beschützt werden! Doch er scheint der Einzige zu sein, der sich tatsächlich Sorgen macht: Der Großteil der anderen Katzen weiß offensichtlich sehr genau, wofür das Geld verwendet werden sollte. Und wo so große Summen im Spiel sind, lassen natürlich auch die Dosenöffner (= Menschen) nicht lange auf sich warten. Es entbrennt ein Streit unter militanten Tierrechtlern und Anwälten der Gegenseite, und darüber hinaus sieht Francis sich plötzlich von allen Seiten angegriffen. Was soll das, warum möchte man ihn so dringend tot sehen? Und was zur Hölle ist dieses „Felipolis“, von dem man miauend munkeln hört?

Dieser Fall für Francis hat es tatsächlich in sich; diesmal geht es um Weltpolitik und eiskalte Killer, die auf dem Weg zu ihrem Traumziel auf gar nichts mehr Rücksicht nehmen. Wenn das dem alternden Katerdetektiv mal nicht über den plüschigen Kopf wächst …

_Kritik_

Wer sich damals in „Felidae“ verliebt hat und seitdem die Abenteuer des naseweisen Kater (von Freunden wie Feinden treffend „Klugscheißer“ genannt) mit Spannung verfolgt hat, wird sich freuen, dass es endlich weitergeht. Wie gehabt sind Akif Pirinçcis Katzen sehr anthropomorphe Wesen, aber das tut dem Vergnügen keinen Abbruch. Der leicht angeberische, clevere Held wächst dem Leser mit seinen Schwächen und seinen Stärken schnell ans Herz, und dass ihn nun langsam einige Alterserscheinungen beuteln, macht ihn umso sympathischer. Der fluchende, kaputte Blaubart mit dem Herz aus Gold ist ein weiteres Highlight dieser Reihe.

Der Fall ist diesmal extrem verwickelt und reicht über Staatsgrenzen hinaus, bis in wissenschaftliche Grenzgebiete hinein und spielt mit archaischen Wünschen, die zwar insgesamt eher in der Welt der Homo sapiens sapiens auftreten dürften, aber nahtlos in die der Felidae übertragen werden können. Es ist ein schon fast weimarerisch anmutendes Politkuddelmuddel, das Pirinçci hier heraufbeschwört – aber was davon nun Schein und was Sein ist, wird erst nach und nach geklärt. Zwar gibt es schon früh deutliche Hinweise darauf, wie das eine oder andere Verbrechen zu erklären ist, aber die letztendlichen Zusammenhänge begreift man dann doch erst, wenn sie restlos aufgeklärt werden.

Der Stil ist natürlich der flapsigen Sprache Francis‘ angepasst und somit eine unterhaltsame Mischung aus Bildung und Gossensprache. Im Großen und Ganzen haben wir hier einen ausgefallenen, spannenden Krimi voller Schnurrhaare, Krallen und extraordinären Einfällen, bei dem sich der Leser schmunzelnd fragt, wie um alles in der Welt man bloß auf so etwas kommt.

_Fazit_

Wie schon mehrfach zuvor liefert Pirinçci wunderbare Unterhaltung: abwegig, manchmal düster, immer spannend und sehr, sehr interessant. Natürlich ist es hilfreich, wenn man den kleinen Samtpfoten auch im wirklichen Leben verfallen ist, Notwendigkeit dafür besteht aber nicht, da die vierbeinigen Protagonisten allesamt eine sehr menschliche Denkweise an den Tag legen.

„Felipolis“ ist wie seine Vorgänger sehr empfehlenswert, eine vergnügliche Lektüre wie ein beunruhigendes Zukunftsbild gleichermaßen. Gönnt euch den Spaß und lest es!

|Gebundene Ausgabe: 352 Seiten
ISBN-13: 978-3453290976|
[www.randomhouse.de/diana]http://www.randomhouse.de/diana
[de.wikipedia.org/wiki/Akif_Pirinçci]http://de.wikipedia.org/wiki/Akif_Pirin%C3%A7ci

_Von Akif Pirinçci auf |Buchwurm.info|:_
[„Yin“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=1112

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