_|Oksa Pollock|:_
Band 1: [„Die Unverhoffte“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7073
Band 2: _“Die Entschwundenen“_
Band 3 – 6: -geplant-
_Klappentext_
Wenn dein bester Freund in Gefahr ist, wirst du dein Leben aufs Spiel setzen, um ihn zu retten. Die zweite große Prüfung für Oksa Pollock beginnt …
Kaum sind Oksa und Gus gemeinsam aus Orthons Fängen entkommen, da verschwindet Gus plötzlich auf seltsame Weise. Bald wird klar, dass er in einem Gemälde gefangen wurde – und dass eigentlich Oksa hätte, das Opfer sein sollen. Gemeinsam mit den „Rette-sich-wer-kann“, ihrem Vater und dem Jungen Tugdual folgt Oksa Gus in das Gemälde, um ihn zu retten. Dort warten nicht nur gefährliche Abenteuer auf sie. Oksa merkt, dass sie sich nicht nur zu Gus, sondern auch zu Tugdual hingezogen fühlt.
Für wen soll sie sich entscheiden?
_Kritik_
Mit „Die Entschwundenen“ gehen die Abenteuer von Oksa Pollock und den „Rette-sich-wer-kann“ in die zweite Runde. Die Autorinnen Anne Plichota und Cendrine Wolf lassen ihrer Fantasie wieder freien Lauf und so dürfen die Hörer sich erneut auf die unterhaltsamen Erlebnisse der „Rette-sich-wer-kann“ und deren Gegenspieler freuen.
Die Autorinnen bedienen sich einem, auch schon für junge Zuhörer geeignetem, klarem Erzählstil, dem spielend gefolgt werden kann. Unterstützt wird dies durch kurze Kapitel die höchstens zehn Minuten lang sind.
Anne Plichota und Cendrine Wolf hauchen ihren sympathischen Figuren und der hier ungewöhnlichen Umgebung, in der die fantasievolle Geschichte spielt, so viel Leben ein, dass der Hörer sich diese schnell bildlich vor Augen führen kann. Auch die Handlung an sich zeigt das sich hier zwei kreative und vor allem einfallsreiche Köpfe zusammengetan haben. Gemeinsam wurde hier ein origineller Plot entwickelt der mit viel Charme besticht.
Im Rückblick auf die Ereignisse wird uns Hörern die Geschichte aus der Perspektive eines Beobachters erzählt. Da sich die Ereignisse zeitgleich in zwei verschiedenen Ebenen abspielen, wechselt diese Person immer mal wieder von den Erlebnissen der „Eingemäldeten“ zu den „Rette-sich-wer-kann“, die sich im realen London aufhalten. So kann der Hörer beide Gruppen gut im Auge behalten.
Da sich die Perspektivwechsel immer an besonders spannenden Stellen ereignen, wird der sowieso schon fesselnde Spannungsbogen noch zusätzlich erhöht. Die verschiedenen Handlungsstränge fügen sich in ein stimmiges Gesamtbild zusammen und harmonieren sehr gut miteinander. Mit einem neugierig machenden Cliffhanger endet dann auch der zweite Teil um Oksa Pollock viel zu schnell. Auch wenn die Abenteuer zufriedenstellend bewältigt wurden, möchte man doch zu gerne am besten sofort wissen, wie die Geschichte weitergeht.
Oksa und ihre Familie lernt der Leser in „Die Entschwundenen“ noch besser kennen, Gleiches gilt auch für die Mitstreiter auf dem Weg zurück nach Edefia. Oksa findet sich mittlerweile mit ihrer Bestimmung besser ab und kann ihre Gaben sehr gut annehmen. Mit ihrer ehrlichen und charmanten Art wickelt sie die Leser schnell um den Finger. Glaubwürdig entwickelt sich die junge Protagonistin weiter und zeigt sich dabei auch etwas als Vorbild für die Zielgruppe. Mit Werten wie Respekt, Charakterstärke, Aufrichtigkeit und Zuverlässigkeit ausgestattet ist sie keinesfalls eine unsympathische Überfliegerin, sondern aufgrund ihrer auch mal explosiven Art sehr menschlich.
Ebenfalls lernt der Hörer Oksas Vater Pavel Pollock besser kennen, auch er hütet eine besondere Gabe, die sich als lebensrettend zeigen dürfte. Auch wenn Pavel sich so manches Mal gegen eine Rückkehr nach Edefia ausspricht, steht er doch mit seinen geballten Kräften hinter der gemeinsamen Sache.
Tugdual, ebenfalls ein junger und im „Da-Draußen“ geborener „Rette-sich-wer-kann“ bleibt düster und geheimnisvoll, scheint aber eine ehrliche Haut zu sein der unbedingt hinter der jungen Huldvollen und der „Rette-sich-wer-kann“ steht. Nur Gus scheint ihm ein Dorn im Auge und nicht nur einmal kommt es zwischen den beiden zu vernichtenden Auseinandersetzungen. Zudem bringt Tugdual Oksas Gefühle ordentlich durcheinander.
Selbstverständlich dürfen auch die nicht menschlichen Wesen aus Edefia hier nicht fehlen, ob Plemplem und Plempline, Sensybille, Kapirnix oder auch die empfindliche Goranov, gerade diese Geschöpfe machen die Geschichte unverwechselbar und bezaubernd charmant.
Die sechs CDs sind in einer Jewel-Case-Box untergebracht. Alle sechs sind im gleichen Grün wie das Cover gehalten, zusätzlich ist noch der Titel sowie Oksa selbst abgebildet. Weiterhin befindet sich eine Doppelseite in der Hülle, auf dieser ist die Vorgeschichte kurz angerissen und eine Kapitelübersicht und Infos zu der Sprecherin abgedruckt.
_Das Hörerlebnis_
Auch für den zweiten Teil der Geschichte um Oksa Pollock und die die Flüchtlinge Edefias konnte der Oetinger-Verlag Cathlen Gawlich als Sprecherin gewinnen. So leiht sie Oksa und den „Rette-sich-wer-kann“ wieder ihre wundervolle Stimme und macht dieses Hörbuch zu etwas ganz Besonderem. Die Sprecherin gestaltet mit ihrer Stimme, die anscheinend spielend zwischen den Höhen und Betonungen wechselt, jeden Charakter ganz individuell. Jeder menschlichen Figur und auch den außergewöhnlichen Wesen Edefias wird so Leben einhaucht und durch Klangfarbe und origineller Betonung gibt sie jedem Charakter eine authentische Stimme. Selbst wenn es zu längeren Hörpausen kommt, ist durch die verschiedenen Betonungen ein hoher Wiedererkennungswert vorhanden, schnell findet der Hörer sich so wieder in der Geschichte zurecht. Durch die erzählerische Begabung der Sprecherin wird der Hörer abwechslungsreich durch die atemberaubende Geschichte Oksas geführt.
Das Hörbuch „Die Entschwundenen“ ist gekürzt, dies fällt aber nicht so sehr ins Gewicht, da dennoch der rote Faden des Plots wiedergegeben wird. Sicherlich gibt es das eine oder andere, was jemand, der neben dem Hörbuch auch das Buch genossen hat, vermissen wird, alles für die Handlung Ausschlaggebende ist hier allerdings erzählt worden.
_Die Autorinnen_
|Anne Plichota|
Geboren in Dijon, ist Bibliothekarin in Straßburg, studierte Chinesisch und Kulturwissenschaften, lebte einige Zeit in Korea und arbeitete in China. Sie hat eine elfjährige Tochter, ist ein Fan von angelsächsischer Literatur und interessiert sich für Geschichten und Sehnsüchte anderer Menschen.
|Cendrine Wolf|
Geboren in Colmar, studierte Sport und arbeitete viele Jahre mit Kindern, bevor sie Bibliothekarin in Straßburg wurde. Sie liebt alles, was schnell ist, fantastische Literatur und malt sehr gerne.
_Die Sprecherin_
Cathlen Gawlich wurde an der Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam ausgebildet und spielte später in verschiedenen Theatern in Berlin und Potsdam. Sie war in den Serien „Doppelter Einsatz“, „Polizeiruf 110“, „Tatort“ (Fernsehreihe), „Gefährliche Wahrheit“, „Die Wache“, „Die Cleveren“ zu sehen, außerdem spielte sie in den Kinofilmen „Nachtgestalten“ und „Emil und die Detektive“ mit. In der Serie „Die Sitte“ spielte sie eine der Hauptrollen.
Sie ist die Synchronstimme von Sandy, dem Eichhörnchen, in „SpongeBob Schwammkopf“, spricht den Kakadu im gleichnamigen Kinderprogramm von Deutschlandradio Kultur und gibt Rose in der Fernsehserie „Two and a Half Men“ ebenfalls ihre Stimme. In der Serie „Supernatural“ spricht sie die Rolle der Dämonin Ruby. Cathlen Gawlich lebt mit ihrem Mann in Berlin. (Quelle Wikipedia)
_Fazit_
Auch der zweite Band um Oksa Pollock „Die Entschwundenen“ besticht wieder durch einen kreativen Plot und liebenswerte Charaktere. Neben der hervorragenden Leistung der Autorinnen ist hier auch die vielstimmige Cathlen Gawlich hervorzuheben. Sie schafft es, eine einzigartige Stimmung beim Hören zu erzeugen, und die Zeit mit dem Hörbuch „Die Entschwundenen“ vergeht viel zu schnell. Cathlen Gawlich liest die Geschichte so wunderbar vor, dass man am liebsten noch stundenlang weitergelauscht hätte.
|6 Audio CDs / 412 Minuten
ISBN-13: 978-3837305647
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 10 – 15 Jahre
Originaltitel: La Forêt des égarés
Text von Anne Plichota / Cendrine Wolf
Bearbeitung von Antje Seibel
Einbandillustration von Anike Hage
Gesprochen von Cathlen Gawlich
Produziert von: Benjamin Dittrich
Regie: Frank Gustavus
Aus dem Französischen von Bettina Bach / Lisa Maria Rust|
[www.oetinger.de]http://www.oetinger.de