Poe, Edgar Allan / Hala, Melchior / Sieper, Marc / Hank, Dickky / Weigelt, Thomas – Flaschenpost, Die (Poe #26)

Edgar Allan Poe weiß nun um seine wahre Identität. Er ist selbst der große Dichter, den alle Welt für tot hält. Und gerade das ist das Problem. Sollte er damit an die Öffentlichkeit gehen, würde man ihn wieder für verrückt erklären und einsperren. Poe beschließt, mit Leonie ein neues Leben zu beginnen und hält um ihre Hand an.

Gemeinsam suchen sie eine Überfahrt nach England, doch eine grauenhafte Seuche an Bord zwingt sie dazu, vom Schiff zurück an Land zu fliehen. Poe versucht sich indes an neuen Kurzgeschichten und Gedichten, doch das Schicksal holt ihn abermals ein, als ein Leser seines Werkes den gebeutelten Mann beschuldigt, billige Plagiate des großen Dichters Edgar Allan Poe zu fabrizieren. Gerade erst dem teuflischen Dr. Baker entronnen und sich seiner eigenen Identität bewusst, muss Poe erkennen, dass er trotz allem lebendig begraben ist in seinem neuen Leben …

_Meine Meinung:_

Ruhig und besonnen beginnt die neue Staffel der Erfolgsserie „Edgar Allan Poe“, die mit dieser Folge den zweiten großen Handlungsstrang beginnt. Damit, dass Poe in Episode 25 seine wahre Identität erfährt und die Gefahr durch Dr. Baker gebannt wurde, ist der erste große Handlungsbogen abgeschlossen, der stark komprimiert auch als |Bastei Lübbe|-Taschenbuch unter dem Titel „Lebendig begraben“ erhältlich ist. Daher bildet „Die Flaschenpost“ für Neueinsteiger die ideale Startfolge.

Die vorliegende Episode beginnt also sehr ruhig und verhalten; die neuen Abenteuer kommen erst langsam in Fahrt und düstere Andeutungen sprechen dafür, dass Poe auch in Zukunft keinen Frieden finden wird. Exzellent ist einmal mehr die schauspielerische Leistung von Ulrich Pleitgen und Iris Berben, die in ihren Rollen hörbar aufgehen. Sehr eindringlich gestaltet sich vor allem die Szene, in der Poe und Leonie vor dem missgestalteten Dr. Baker stehen. Darüber hinaus bietet das Hörspiel wenig Dramatik und beschäftigt sich zum größten Teil mit den Selbstzweifeln des Protagonisten.

Atmosphäre und Effekte sind von gewohnt hoher Qualität, nur in Sachen Musik gibt es leider nichts Neues zu vermelden – weiterhin werden die bekannten Stücke verwendet. Hier sollte man ein wenig Abwechslung walten lassen, um einem Gewöhnungseffekt vorzubeugen. Mit einer Spielzeit von 74 Minuten, unterteilt in 18 Tracks, werden die Möglichkeiten des Mediums ausreichend genutzt. Als Bonus gibt es den klangvollen Song „Elenore“, gesungen von Christopher Lee!

Booklet und Covergrafik bieten dem Hörer den gewohnten Anblick eines edlen Gothic-Dramas. Inhaltlich hat das Begleitheftchen immer noch wenig zu bieten, außer einer Vorstellung der Hauptdarsteller sowie der üblichen Besetzungsliste und einer Aufstellung der bislang erhältlichen Hörspiele.

_Fazit:_
„Die Flaschenpost“ ist ein verhaltener Beginn der siebten Staffel und des neuen Handlungsstranges um Edgar Allan Poe. Produktionstechnisch und sprachlich bewegt sich die Folge auf dem üblichen hohen Niveau. Lediglich die Musikstücke sind dem Kenner der Folgen bereits bekannt und bieten nichts Neues.

|74 Minuten auf 1 CD|
http://www.poe.phantastische-hoerspiele.de
http://www.luebbe-audio.de

_Florian Hilleberg_

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