Mike Resnick – Jäger des verlorenen Einhorns. Fantasy-Krimi

Unter Elfen & Dämonen: Detektiv auf Einhornsuche

Dringend gesucht: ein Einhorn. Just am Silvesterabend erhält Privatdetektiv John Justin Mallory den merkwürdigsten Auftrag seines Lebens – von einem Elf. Er soll in New York City nach einem entführten Einhorn suchen. Die Elfengilde hatte es ihrem Mitglied Mürgenstürm anvertraut, und nun fürchtet der Elf die Rache seiner Auftraggeber, wenn er es nicht bis Mitternacht zurückbringt.

Mallory braucht nicht lange, um sich in diesem New York der Gnome, Geister, Katzenmenschen und Elefanten-Taxis zurechtzufinden. Doch auch der schrecklichste Dämon aller Zeiten, der Grundy, ist hinter dem Einhorn her, um ihm den begehrten Rubin zu entreißen, mit dessen Hilfe man zwischen den Welten wandeln kann. Zu spät erkennt Schlapphut Mallory, dass dieser Auftrag eine Nummer zu groß für ihn ist.

Die vorliegende Ausgabe enthält nicht nur eine vollständig neue Übersetzung, sondern auch die komplette Anzahl der Anhänge des Originals. Sie ist daher fast 50 Seiten länger als die Heyne-Ausgabe, über die ich mal berichtet habe.

Der Autor

Mike Resnick wurde am 5. März 1942 in Chicago geboren. Bereits mit 15 veröffentlichte er seinen ersten Artikel, mit 17 seine erste Kurzgeschichte und mit 20 seinen ersten Roman. Inzwischen hat er mehr als 250 Bücher veröffentlicht. Er zählt zum Urgestein der SF und Fantasy und hat im Lauf seiner Schriftstellerkarriere alle international begehrten Genre-Preise gewonnen, darunter seit 1989 allein fünfmal den HUGO Award (für den er weitere 27-mal nominiert war). Er gilt als einer der fleißigsten Autoren der Szene und ist auch als Herausgeber sehr aktiv. Seine Werke wurden bisher in 20 Sprachen übersetzt. Da sich bei ihm alles ums Buch dreht, verwundert es nicht, dass auch seine Frau Carol Schriftstellerin ist – wie auch seine Tochter Laura, die bereits ihre ersten SF/Fantasy-Preise gewonnen hat.

In mehreren Anhängen beschreibt der Autor sein Privat-Universum, das er im „Birthright“-Zyklus geschaffen hat. Dieser Zyklus umfasst nicht nur den fünfteiligen „Starship“- bzw. „Wilson Cole“-Zyklus, sondern auch viele Einzelromane wie etwa „Elfenbein“, „Santiago“ und „Kirinyaga“ (den meistdekorierten SF-Roman aller Zeiten). Alle dazugehörigen Werke, egal ob Roman oder Story, werden in eine zusammenhängende Chronologie gestellt. „Die Meuterer“ etwa spielt im Jahr 1967 GE, was dem Jahr 2908+1967 = 4875 entspricht.

Das „Birthright“-Universum lässt sich mit Alan Dean Fosters Homanx Commonwealth Universum vergleichen, für das immerhin schon ein kleines Lexikon gibt. Dieses findet sich in einem der Bände des deutschen Heyne SF Magazins. Für das „Birthright“-Universum existiert bislang nur eine amerikanische Bibliografie, und von einer Übersetzung dieses Werkverzeichnisses ist mir nichts bekannt.

Auf Deutsch erschienen unter anderem:

– [„Elfenbein“ (1988; ersch. bei Heyne, 1995)
– „Einhornpirsch“ (1987; ersch. bei Heyne 1997)
– „Santiago“ (1987, bei Heyne 1993)
– „Walpurgis III“ (Knaur, 1986)
– „Das Zeitalter der Sterne“ (Knaur, 1985)
– „Die größte Show im ganzen Show 1-4“ (Goldmann 1984/85)
– „Herr der bösen Wünsche“ (Bastei Lübbe, 1984)
– [„Kyrinyaga“

Der |Starship|-Zyklus:

– [„Die Meuterer“ (Starship: Mutiny)
– [„Die Piraten“ (Starship: Pirate)
– [„Die Söldner“ (Starship: Mercenary)
– [„Die Rebellen“ (Starship: Rebel)
– [„Flaggschiff“ (Starship: Flagship)

Handlung

Privatdetektiv John Justin Mallory ist am Boden. Sein Partner Nick hat ihm nicht nur die Braut ausgespannt und ist mit ihr auf und davon, sondern hat auch noch etliche „Altlasten“ hinterlassen. Als er in der Silvesternacht eine Whiskyflasche leert und einen grünen Elf vor sich auftauchen sieht, erwartet er daher, als Nächstes rosa Elefanten erscheinen zu sehen. Das kann man verstehen. Er selbst versteht nicht, warum es wehtut, als ihn dieser grüne Wicht ins Bein zwickt.

„Mürgenstürm“, stellt sich der Elf vor. Er hat einen Auftrag für Mallory: Er soll sein entführtes Einhorn wiederfinden. Ah ja, denkt Mallory und süffelt an der Flasche. Sobald sie jedoch geleert ist, beginnt der Ernst des Lebens. Der wird wesentlich durch die Tatsache erleichtert, dass Mürgenstürm aus der Luft die scherzhaft geforderte Summe von zehntausend Dollar (plus Spesen) pro Tag auf den Tisch zaubert. Damit lässt sich einiges anfangen: Miete zahlen, beispielsweise.

Der Elf erweist sich auch als hilfreich, um eine von Nicks „Altlasten“ zu bewältigen: Er verpasst den beiden schwerbewaffneten Gorillas einen Zeitstopp. Keine Magie, beteuert der Elf, sondern angewandte Psychologie. Mallory ist trotzdem dankbar. Dann jedoch fährt er mit Mürgenstürm Aufzug. Ein Fehler, erkennt er bald, denn der Aufzug hält nicht im Erdgeschoss und auch nicht im nicht existenten Keller, sondern in einem New York, das einem Paralleluniversum anzugehören scheint. Mürgenstürm nennt es die „Stadt im Augenwinkel“ und sie sei für jeden, der sehen will, sichtbar. Okay, damit kann Mallory leben, genau wie mit den zehn Riesen in seiner Hosentasche.

Zum Tatort sind es nur einige Blocks. Die Luft findet er bemerkenswert sauber und klar, denn es fahren weit und breit keine Autos. Stattdessen gibt es Elefanten-Taxis: leider äußerst unzuverlässig. Der Tatort ist ein grasbewachsener Hinterhof. Hier hat Mürgenstürm das ihm anvertraute Einhorn „verloren“. Die Gilde der Elfen werde ihn umbringen lassen, wenn er es bis Sonnenaufgang nicht wiederbeschaffe, jammert der Elf. Aber wie konnte er das Tier unbeaufsichtigt lassen, fragt der Privatdetektiv und tut was für sein Geld. Mürgenstürm rückt widerwillig mit der Sprache heraus: Er war siebenmal bei seiner Freundin. Rein platonisch, beteuert er. Der Schnüffler seufzt. Wahrscheinlich trifft das Gegenteil zu.

Mallory merkt, dass sie beobachtet werden. Er schnappt sich den Lauscher: es ist eine Sie. Felina ist eine jener Katzenmenschen, die es süß finden, wenn anderen Grauenhaftes widerfährt. So wie Mürgenstürm jetzt. Sie hat nämlich gesehen, wie das Einhorn verschwand. Es wurde entführt – von dem Kobold Flypaper (= Fliegenpapier) Gillespie. Und der handelte im Auftrag eines gewissen Gentleman, den keiner in New York City jemals als Feind haben möchte. Es geht um keinen Geringeren als Grundy, den Dämon, der in jedes Lebewesen fahren kann, um seinen Feind zu belauschen oder zu bekämpfen. Mürgenstürm sinkt entmutigt in sich zusammen, als habe er bereits mit dem Leben abgeschlossen.

Jetzt ist guter Rat teuer, aber mit 31.000 weiteren Dollars, die ihm der Elf versprochen hat, sagt Mallory, er sei willens, wenn auch nicht begierig, es mit diesem Oberdämon aufzunehmen. Das erweist sich indes als viel schwieriger und gefährlicher als erwartet. Zum Glück kann er sich die Hilfe einer couragierten Großwildjägerin und des Großen Mephisto sichern, dem „besten Magier der Welt“. Hoffentlich ist Mephisto gut genug, um gegen den Grundy bestehen zu können. Denn gewinnt der Dämon, würde Mallory für immer in der Welt der Elfen und Dämonen stranden …

Mein Eindruck

Noir-Detektivroman, Fantasy und Satire reichen sich in diesem witzigen und spannenden Roman die Hand. Das Ergebnis dieser kuriosen Mischung hat mich auf weite Strecken sehr gut unterhalten. Weil der Text fast nur aus Dialogen besteht, liest sich das Buch auch sehr flott und vergnüglich. Diese Dialoge muss man sich als die eines supercoolen Philip Marlowe im Fantasy-Manhattan vorstellen.

|Ein Detektiv, wie er im Buch steht|

Wie es dem Klischee entspricht, ist Mallory abgebrannt und so auf den Hund gekommen, dass er sogar den Auftrag eines kleinen grünen Elfen annimmt. Und wie es dem Klischee seit Chandlers „The big sleep“ (Tote schlafen fest) und „Der Malteser Falke“ entspricht, legt ihn sein Auftraggeber von Anfang an aufs Kreuz. Mallory merkt spätestens dann, dass etwas an diesem Fall oberfaul ist, als er sich die Frage stellt, wieso ausgerechnet der unfähigste Elf mit der Aufgabe betraut wurde, das wertvollste und wichtigste Einhorn seit tausend Jahren zu bewachen, von dem jeder weiß, dass es der böse Dämon Grundy in die Finger kriegen will.

Okay, na und? Die Elfen meinen es also nicht ehrlich mit Mallory, aber das kann ja nicht so schlimm sein, sagt sich der Leser. Ist es aber. Und zwar wegen des Todes des Einhorns. Dieser führt dazu, dass der Durchgang zwischen unserer und Mürgenstürms Welt immer weniger durchlässig wird. Daher wird Mallory nicht mehr in unsere Welt zurückkehren können, wenn er sich nicht beeilt. Und Mürgenstürms Tod bei Sonnenuntergang ist ihm inzwischen herzlich egal.

Durch seine klassische Kombinationsgabe ist es Mallory gelungen herauszufinden, was ihm Mürgenstürm und Flypaper Gillespie verschwiegen, und nun ist es an ihm, Bedingungen zu stellen. Beim Showdown mit dem Grundy zeigt sich, dass Mallory alle Trümpfe in der Hand hat. Er hat den Rubin des Einhorns, nach dem Grundy giert, weil damit die Macht verbunden ist, beliebig zwischen den Welten zu wandeln.


|Worum es geht|

Der Showdown offenbart uns endlich, worum es in diesem Roman überhaupt geht: um den ewigen Kampf zwischen Gut und Böse. Das Böse ist in Grundy verkörpert – rote Haut, Hörner auf dem Kopf, gelbe Augen, eben das volle Programm, und natürlich genügt ihm ein Fingerschnippen, um Zerstörung zu verbreiten. Doch wo ist sein Gegenspieler, der Gute? Er taucht nie selbst auf, sondern nur in Stellvertretern, solchen wie Mallory. Wer die Oberhand behält, entscheidet also auch über das Wohl und Wehe unserer Realität. Und natürlich tickt die Uhr: Jedes Kapitel hat einen eng begrenzten Zeitraum zum Titel. Das letzte Kapitel schreibt die Morgendämmerung.


|Humor und Satire|

So weit, so gut, aber es gibt auch jede Menge zu lachen. Denn wie gesagt, handelt es sich auch um eine Satire. Ich habe mich schiefgelacht über den Offiziersklub, in den Mallory kurz vorm Ende hineinstolpert. Dies ist die beste Pastiche auf „Catch-22“, die ich je gelesen habe, Statt eines Major Major kommt diesmal ein Captain Captain vor. Und seine bevorzugte Foltermethode ist der „Papierkrieg“. In Anhang D wird veranschaulicht, was darunter zu verstehen ist. Man lässt den Delinquenten – hier einen unfähigen und wütenden Magier namens der Große Mephisto – so lange Formulare ausfüllen (monatelang!), bis dieser reif für die Klapse ist.

Diverse andere, ziemlich schräge Etablissements (alle jugendfrei, keine Sorge) werden geschildert, doch die bemerkenswerteste Location ist sicherlich das Naturkundemuseum. Wie in Ben Stillers Film „Night at the Museum“ werden hier die ausgestellten Tiere dadurch zum Leben erweckt, dass der Grundy in sie fährt, um mit Gorilla, Elefant oder Brontosaurus Mallory und seine Gefährten zu bedrohen. Aber warum tötet er sie nicht? Wie Mallory später richtig kombiniert, hat der Grundy dafür einen guten Grund.


|Die Sache mit Eohippus|

Ein bewegender, aber weniger satirischer als makabrer Einfall ist Eohippus. Dieses kleine Frühzeit-Pferd ist deswegen nur zwei, drei Hand groß, weil jeder Schlag, den es selbst oder seine Artgenossen erhält, es auf magische Weise schrumpfen lässt. Die Symbolik ist klar und dennoch umwerfend, sie ist an den Pferdenarren Mallory auch nicht verschwendet.

Wo immer Pferde bei Rennen gequält und geschlagen werden, lässt sich die Wirkung direkt an Eohippus ablesen, als wäre es ein biblischer Sündenbock. Am Ende passt das Tierchen in eine Schreibtischschublade. Wie viel Leid dafür nötig gewesen sein muss, kann sich der fantasiebegabte Leser hoffentlich ausmalen. Er kann sie sich anhand von Anhang A sogar AUSRECHNEN: Es handelt sich um Eohippus‘ vollständige Renngeschichte aus sechs Jahren. Null Siege, aber immerhin 2760 Dollar Preisgeld an Einnahmen. Respekt.

Die Anhänge

Der Roman weist fünf Anhänge auf – einen mehr als in der Heyne-Ausgabe. Vier davon beenden lose Fäden, doch der Zweite in dieser Reihe besteht in einer wunderbaren Beschreibung der Großwildjagd auf das Südliche Savannen-Einhorn: „Die Pirsch nach dem Einhorn: Mit Gewehr und Kamera. Monografie von Oberst Winnifred Carruthers, publiziert vom Klub für Blutigen Sport GmbH „. Ein Riesenspaß!

Dieser Text, der angeblich von der im Roman erwähnten Großwildjägerin Winnifred Carruthers stammt, ahmt auf köstliche Weise das bekannte Großwildjägerlatein nach. Zunächst macht der Autor drei Dummköpfe nieder, die einen Fehler nach dem anderen machen. Nach diesen abschreckenden Gegenbeispielen legt Carruthers dar, wie man es RICHTIG anstellt, ein Südliches Savannen-Einhorn (im Unterschied zum Nördlichen Wilden Einhorn) waidgerecht zur Strecke zu bringen.

Wie blutig dieser Job ist, steht natürlich nur zwischen den Zeilen. Und dass man sich vor Antritt der Jagd zunächst an Schamanen und Hexendoktoren wenden sollte, versteht sich eigentlich nach Lektüre dieses Jägerlateins von selbst. Wo diese zu finden sind, wird als bekannt vorausgesetzt: in der Welt der Elfen und Kobolde.

Nach den offiziellen Anhängen folgt in dieser Lübbe-Ausgabe noch die Biografie des Autors. Dieses Loblied listet zahlreiche seiner Veröffentlichungen und fast alle seiner Auszeichnungen auf – er ist wohl der meistdekorierte SF-Autor überhaupt, so mein Eindruck.

Die Übersetzung

Die Heyne-Übersetzung durch Alfons Winckelmann war ja, wie ich schon berichtet habe, ein Graus. Ich wurde mehrfach verwirrt und konnte mich an dem Text nicht erfreuen.

Diesmal hat jedoch Thomas Schichtel übersetzt. Dieser Text ist frei von entstellenden „Dreckfuhlern“ und „Fipptehlern“. Außerdem bringt er durch sein Sprachgefühl die leise Ironie der ganzen Detektivermittlung zum Ausdruck. Ich konnte mich von Anfang an eines permanenten Schmunzelns und Grinsens nicht enthalten.

Unterm Strich

Die Kombination aus Detektivroman, Fantasy und Satire hat mir sehr gut gefallen. Die Detektivstory ist spannend, mit Überraschungen gespickt und führt zu einem fesselnden Showdown mit dem Oberbösewicht Grundy. Mallory ist ein würdiger Vertreter seines Standes und könnte Philip Marlowe jederzeit das Wasser reichen.

Zum Glück kommt er mit Gestalten wie Katzenmenschen (ständig hungrig, aber eitel), Elfen (hinterlistig und ständig geil), Kobolden (fiese kleine Mistkerle) und Dämonen (na, was wohl?) hervorragend zurecht. Schwieriger sind da schon die menschlicheren Vertreter wie etwa der feige und wütende Große Mephisto sowie die aufrechte, aber leider schon betagte Großwildjägerin Winnifred Carruthers, die ihren Lebensabend im „Morbidium“ fristet, wo die Senioren bereits im Sarg nächtigen.

Auch hier ist der auf den ersten Blick schräge Humor doppelbödig. Denkt man ein wenig darüber nach, zeigt die Szene ein düsteres und weitaus kritischeres Gesicht. Genau wie mit Eohippus, dem putzigen Minipferdchen, das nur deswegen schrumpft, weil es und seine Artgenossen von Menschen geschlagen werden. Eine Szene hat mit an „Catch-22“ erinnert, die beste Antikriegssatire, und eine andere an den Film „Night at the Museum“.

Die Lektüre bereitet einem Zwölfjährigen keinerlei Schwierigkeiten, ist jugendfrei (sofern man die Anspielungen übersieht) und außerdem spannend und witzig. Resnicks ironischer Sprachwitz, der mir schon in der „Wilson Cole“-Reihe so angenehm auffiel, kommt hier noch viel deutlicher zum Tragen und verschafft dem dafür empfänglichen Leser ein durchweg positives Lesevergnügen. Etwas Grips und Krimikenntnis sollte man durchaus mitbringen.

Taschenbuch: 382 Seiten (fast 50 Seiten mehr als die Heyne-Ausgabe!)
Originaltitel: Stalking the Unicorn: A Fable of Tonight (1987)
Aus dem US-Englischen von Thomas Schichtel
ISBN-13: 978-3404200085

www.luebbe.de

Der Autor vergibt: (4.5/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (No Ratings Yet)