S.H.A. Parzzival – Fledermaus (Titan-Sternenabenteuer 26)

_Story_

Es sind gerade einmal drei Tage vergangen, seit Shalyn Shan wieder aus ihrem künstlichen Koma erwacht ist, da befindet sich die Kommandantin der „Titan“ auch schon wieder mitten im Chaos. Gerade erst hat sie dank der Hilfe von Sir Klakkerakk den Kamikaze-Anschlag eines Gleiter-Piloten überlebt, da bringt ihr neuer ungeliebter Begleiter Wernher von Witzleben sie und ihre Freunde auch schon wieder in neue Gefahren. Die ganze Zeit über rückt der Mann im Fledermauskostüm aus heiterem Himmel und in völlig unangebrachten Situationen mit neuen Informationen heraus, die sich schließlich auch immer als wahr entpuppen. Warum kann dieser Mann immer wieder zukünftige Ereignisse vorhersagen? Ist es wirklich nur Zufall? Als Shalyn dann auch noch bezeugen muss, wie der Mann in Begleitung klassischer Rockmusik einen Trupp der Gefühlsjäger in der zerstörten Stadt Germania aufspürt und diese tanzend auslöscht, hält Shalyn den Mann für vollkommen verrückt. Dabei zeigt von Witzleben überraschenderweise aber auch sehr menschliche Seiten, die sein Auftreten plötzlich in ein gänzlich anderes Licht rücken …

Währenddessen ereignen sich in Yellowstone seltsame Dinge. In der direkten Umgebung von ex-World-Police-Cop Benyam Eriksson kommen mehrere Menschen auf grausame Art und Weise ums Leben und behalten als Hinterlassenschaft ein schwarzes Loch in der Halsgegend. Bevor sich Benyam, der inzwischen alkoholabhängig und bei der Müllabfuhr tätig ist, jedoch näher um die Sachen kümmern kann, befindet er sich auch schon mitten auf der Flucht vor seinen ehemaligen Kollegen, obwohl er nicht an der Mordserie beteiligt war. Zumindest spielt ihm sein Bewusstsein dies vor …

_Meine Meinung_

Endlich sind die „Titan-Sternenabenteuer“ wieder auf dem hohen Niveau angelangt, welches die Serie vorm Einstieg ins Social-Fiction-Genre noch innehatte. „Fledermaus“, mittlerweile schon der 26. Roman aus dieser Reihe, kann in Sachen Spannung von keinem der vier vorherigen Bücher dieses Zyklus‘ übertroffen werden und ist gleichzeitig auch das beste Werk des unter dem Pseudonym S.H.A. Parzzival firmierenden Autors innerhalb dieser Weltraumsaga. Doch wir wollen nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen …

Nach dem nervenaufreibenden Cliffhanger des letzten Bandes „Himbeertod“ startet man in „Fledermaus“ sofort voll durch. Bevor die Auflösung der jüngsten Ereignisse in Kraft tritt, wird auch schon wieder ein neuer Protagonist vorgestellt, um den der Autor eine ebenso mysteriöse Aura webt wie um den Namensgeber dieses Buches, Wernher von Witzleben. Und dies gelingt diesmal auch wirklich vorzüglich. Parzzival offenbart dem Leser gleich eine ganze Palette an Möglichkeiten, wer oder was sich genau hinter Benyam Eriksson verbirgt, und bestärkt mehrere Vermutungen auch noch mit entsprechenden Andeutungen. Bis zum Schluss bleibt das Mysterium um diese neue unscheinbare Person erhalten, auch wenn langsam Licht in seine düstere Vergangenheit kommt. Der Weg dorthin ist jedoch eine der Sternstunden der Sternenabenteuer und sorgt auch über diesen Band hinaus für enorm hohe Spannung. Genau das haben wir lange vermisst!

Nicht anders laufen die Dinge im Umfeld von Shalyn Shan, die im neuen Band mal wieder einige erhebliche Rückschläge hinnehmen muss. Erst einmal empfindet sie ihren Beschützer von Witzleben eher als Plage denn als Hilfe. Seine arrogante Art, sein zweifelhaftes Wissen und sein undurchschaubares Auftreten machen die Suuranerin immer nervöser und bringen sie mehr als einmal aus ihrer bisherigen souveränen Ruhe. Hinzu kommt, dass sie nun von einer weiteren Person begleitet wird, über deren Lebensgeschichte sie sich genauso im Unklaren ist wie über die Vergangenheit ihrer Lebensgefährtin Monja. Allerdings scheint von Witzleben so einiges über Miss Anjetta zu wissen, weshalb in Shalyn Shan immer noch die Hoffnung ruht, dass der Mann im Fledermauskostüm sich letztendlich als Gewinn für ihre Mannschaft herausstellen wird. Und spätestens als er sie in der Wüste nahe der Ruinen von Germania vor den angreifenden Cadschiden beschützt, weiß Shalyn, dass sich dieses anstrengende Opfer für sie ausgezahlt hat.

Parzzival hat in diesem Band so ziemlich alles richtig gemacht, was man richtig machen konnte. Es gibt neue skurille Figuren, noch skurilleren Humor, zwei spannende, aber noch lose zusammenhängende Handlungseinheiten, einige sehr unerwartete Überraschungen und eine Shalyn Shan in Topform – trotz der eingesteckten Tiefschläge. Nach all den zwiespältig aufgenommenen Romanen des neuen „Titan“-Zyklus feiert die Serie hier ein eindrucksvolles und endgültiges Comeback, welches mit der spannenden Endsequenz bereits jetzt wieder genügend Futter für den Folgeroman „Krakentanz“ bereithält. Gott sei Dank!

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