Schultz, Mark / Olivetti, Ariel – Superman/Batman vs. Aliens/Predator

_Story_

Ein neuer verheerender Konflikt droht der unwissenden Weltbevölkerung, und dies schon seit mehreren Jahrtausenden. Eine gestrandete Predator-Rasse hat sich in den tiefsten Höhlen im Andengebiet verschanzt und plant von dort aus die Ausbreitung in klimatisch angenehmere Gefilde. Dieser Bund von Jägern ist an einen bestimmten Code gebunden, welcher jede Begegnung direkt zum körperlichen Konflikt avancieren lässt, was auch Batman bei der Analyse hinterhältiger Machenschaften in einem Stahlwerk zu spüren bekommt.

Er folgt der Spur des aggressiven Jägers und trifft im peruanischen Gebirge auf seinen alten Gefährten Clark, der eigentlich als Journalist vor Ort ist, schließlich aber nach einer Attacke der Predators in den Konflikt involviert wird. Mit verbündeten Kräften durchforsten die beiden Helden das Höhlennetzwerk ihrer neuen Kontrahenten und stellen dabei fest, dass diese neue Aliens züchten, um ihren Erhalt zu sichern. Jedoch ist ein neuer Standort für die Predators ungemein wichtig, da das raue Klima der Gebirgskette und der bevorstehende Ausbruch eines Vulkans ihren unnatürlichen Lebensraum bedrohen. Obwohl die außerirdische Rasse den Menschen feindlich gesonnen ist, sieht Superman keine Notwendigkeit in der Vernichtung dieser Lebensformen. Stattdessen plant er, sie von ihrer Gefangenschaft auf der Erde zu befreien und ihnen somit ein sicheres Leben auf einem anderen Planeten zu schenken. Allerdings zeigen sich die fremden Wesen wenig kooperativ, und als schließlich die Regierung Wind von der Sache bekommt und mit einem Atomschlag droht, tickt für das dynamische Duo die Zeit unerbittlich …

_Persönlicher Eindruck_

Die 52. Ausgabe von „DC Premium“ bietet einmal mehr einen regelrechten Overkill an ehrwürdigen Titelträgern. Erneut machen Batman und Superman gemeinsame Sache, jedoch sind ihre Gegner dieses Mal von einem ganz anderen Kaliber. Statt der üblichen schurkischen Charaktere müssen die beiden Superhelden sich mit kampfeslustigen Predators und einer heranwachsenden Alien-Brut auseinandersetzen, die in ihrem blinden Überlebenswahn und dank ihrer Jägerinstinkte zu keiner Friedensverhandlung imstande sind. Die einzige Handlungsstrategie scheint offensichtlich; das außerirdische Leben gehört ausgelöscht, die Bedrohung umgehend vernichtet. Allerdings kehren unsere beiden geliebten Stars dieses Mal nicht ihre rationale Seite heraus, sondern gehen ungewöhnlich emotional an die Sache heran.

Supermans Moral verbietet es ihm, Leben unnötig zu zerstören, ganz gleich, welche bösen Absichten auch noch dahinter stecken mögen. Also sucht er nach Mitteln und Wegen, den eigentlichen Weg der Predators nachzuzeichnen, ihre missliche Lage nachzuempfinden und die nötigen Voraussetzungen zu schaffen, alle Überlebenden der extraterrestrischen Lebensform zurück ins All zu befördern. Natürlich geht dies jedoch nicht reibungslos vonstatten. Die Aliens widersetzen sich jeglicher guter Absicht, und Supermans Plan, die Festung der Einsamkeit zum vorübergehenden Standort seiner eigentlichen Feinde zu machen, entpuppt sich als vorübergehendes Fiasko. Als auch noch die Regierung die Unterstützung versagt und sogar mit dem Einsatz von Atomsprengkörpern droht, wird die Lage ernst. Eine Stunde Zeit bleibt den beiden Köpfen, ihr Problem zu lösen und die Fremdlinge unbeschadet aus der Atmosphäre zu befördern. Eine Stunde, die leider Gottes so vorhersehbar wie nur eben möglich verläuft.

Nun, das Aufeinandertreffen der beiden ungewöhnlich konstituierten Fronten ist bei weitem nicht so spektakulär, wie man es anfangs noch hoffen durfte. Die Geschichte ist recht flach, die zahlreichen Zufälle mitunter bedenklich und das gesamte Geschehen derart durchschaubar, dass man bereits nach der Hälfte der Zeit das vermeintliche Happy-End absehen kann. Statt des erwarteten Showdowns kommt es zu einigen eher verhaltenen Konfrontationen, deren Darstellung ebenso unbefriedigend ist wie die einzelnen Lösungsvorschläge der verschiedenen Konflikte. An Ambitionen mag es zwar insgesamt nicht mangeln, jedoch sind die Ideen ziemlich mäßig und auch in ihrer Umsetzung größtenteils recht dürftig. Dieser Umstand wird schließlich noch von den stimmungsarmen Illustrationen unterlegt, die fast ausschließlich am Computer entstanden sind und dies auch durchweg erkennen lassen. Hier fehlt die Lebendigkeit und Dynamik früherer Publikationen, was jedoch mittlerweile zu einem generellen Problem in den Mini-Serien bei DC geworden ist. Insofern ist die Fehde zwischen Batman und Superman auf der einen und den Aliens und Predators auf der anderen Seite auch ein aktueller Maßstab für den Output der berühmten Comic-Schmiede. Nach den beiden Maga-Crossovers um die „Infinite Crisis“ ist erst einmal die Luft raus, und genau dies bekommt der Leser in dieser neuen Sonderausgabe sehr deutlich zu spüren.

http://www.paninicomics.de