Shocker, Dan – Totenacker, Der (Macabros, Band 4)

In diesem Band wurden die Heftromane „Totenacker der Dämonen“ und „Die Geister-Höhlen“ aus dem Jahr 1974 nachgedruckt.

Im ersten Roman verfolgen Björn Hellmark und Rani Mahay eine Teufelssekte in New York, welche von einem Schwarzen Priester geleitet wird. Dieser hat Zugang zu einer fremden Dimension, dem Totenacker der Dämonen, wo Opfer und Abtrünnige lebendig verscharrt werden, um als dämonische Vögel wiedergeboren zu werden. Als Björn und Rani eine Messe der Teufelsanbeter sprengen, geraten sie selbst ins Visier des Schwarzen Priesters, der längst erkannt hat, wer sein Todfeind ist. Er entführt Björns Freundin Carminia, um sie auf dem Totenacker der Dämonen lebendig zu begraben …

In der zweiten Geschichte erhält Björn Hinweise darauf, dass Marlos, die unsichtbare Insel, im Meer erschienen ist. Laut den Prophezeiungen aus dem „Buch der Gesetze“ ist Björn, alias Kaphoon, der Alleinerbe des Eilandes. In den Geister-Höhlen auf Marlos warten die Geister der Weisen von Xantilon, um ihr Wissen dem Millionärssohn zu vermitteln, damit er gerüstet ist für den Kampf gegen die Dämonen und Schwarzen Priester. Doch Molochos, der oberste Dämonenfürst und Björn Hellmarks Erzfeind, setzt alles daran, um zu verhindern, dass Kaphoon einen Fuß auf Marlos setzen kann …

Beide Geschichten stehen für sich allein und bieten jede auf ihre Art und Weise spannende, abwechslungsreiche Unterhaltung. Selbst dem klischeebehafteten Thema der Teufelsanbetung gewinnt der Autor neue Aspekte ab, indem die Opfer nicht einfach getötet werden, um den Satan zu beschwören. Die Bedauernswerten werden auf dem titelgebenden Totenacker lebendig verscharrt, und zwar senkrecht, so dass die Beine als bizarre Grabsteine gen Himmel zeigen. Solch grotesken Ideen waren schon immer das Markenzeichen der Dan-Shocker-Romane und trugen zu einem großen Teil zu ihrer Popularität bei. Dass der Totenacker in einer anderen Dimension liegt, verleiht der Geschichte den nötigen Schuss Fantasy, der maßgebend für die Macabros-Serie ist. Davon abgesehen bleibt der erste Roman noch recht bodenständig. Die Charaktere sind lebensecht und entwickeln rasch eine Eigendynamik. Insbesondere Rani Mahay, der hier zum ersten Mal an Björns Seite kämpft, wirkt auf Anhieb sympathisch und beweist damit, dass er das Zeug zum perfekten „Sidekick“ hat.

Der zweite Roman legt den Schwerpunkt eindeutig auf die Phantastik und spielt innerhalb der Serienrelevanz eine bedeutende Rolle. Björn erfährt nicht nur, wer sein Erzfeind ist, sondern erhält auch einen wichtigen Stützpunkt gegen seine übermächtigen Feinde. Eindringlich beschreibt der Autor, wie der Protagonist scheinbar willenlos nur noch ein Ziel verfolgt, nämlich Marlos zu finden. Selbst die erneute Entführung Carminias lässt Björn dieses Mal völlig kalt. Der Wettlauf, der sich zwischen dem Helden und seinen Feinden entwickelt, ist voller Action und Dramatik, so dass der Leser gebannt bis zum Schluss an den Seiten klebt.

Die Illustrationen von Pat Hachfeld lockern das Gesamtbild angenehm auf, auch wenn sie diese Mal „nur“ zum guten Durchschnitt gehören. Das Cover gehörte ursprünglich zum Heftroman „Totenacker der Dämonen“ und zeigt die verscharrten Opfer der Sekte und im Hintergrund den Schwarzen Priester als dunkle Bedrohung.

Beide Geschichten sind kleine Perlen aus den Anfangszeiten dieser fantastischen und komplexen Serie.

http://www.blitz-verlag.de/

_Florian Hilleberg_

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