Karin Slaughter – Schattenblume. Ein Sara-Linton-Thriller

Ironisch: Unser Sheriff, der Schürzenjäger

Ein Geiseldrama hält ganz Heartsdale, Georgia, in Atem. Zwei schwer bewaffnete Männer haben die Polizeistation von Grant County überfallen. Einer der Polizisten dort wurde erschossen, Chief Jeffrey Tolliver schwer verwundet. Ebenfalls im Gebäude ist Sara Linton, die Kinderärztin und Rechtsmedizinerin der Stadt. Sie versucht verzweifelt, ihrem Ex-Mann das Leben zu retten. Aber jeden Moment kann einer der Gangster merken, dass der erschossene Cop gar nicht der Chief ist, auf den sie es offensichtlich abgesehen haben … (Verlagsinfo)

Die Autorin

Karin Slaughter wuchs in einer kleinen Stadt in Georgia auf und lebt heute in Atlanta. Schon mit ihrem Debütroman sicherte sie sich einen Platz unter den wichtigsten Thrillerautorinnen der USA. Heute ist sie laut Verlag einer der Stars dieser Liga. Ihre Bücher sind über 15 Ländern erschienen, und wenn man sich die Geschichten ihrer neuesten Romane anschaut, so stellt man schnell fest, dass es sich die Autorin keineswegs leicht macht, sondern im Gegenteil schwerwiegende und komplex angelegte Themen aufgreift. Sie scheut nicht vor der Behandlung von Tabus wie Homosexualität, Inzest, Sex mit Behinderten, Rassismus, religiöser Wahn, Drogenmissbrauch, Pädophilie und Selbstjustiz zurück.

Ihre Romane:

„Grant-County-Reihe“

Belladonna. Wunderlich, Reinbek bei Hamburg 2003, ISBN 3-8052-0725-5 (Originaltitel: Blindsighted. Übersetzt von Teja Schwaner).
Vergiss mein nicht. Wunderlich, Reinbek bei Hamburg 2004, ISBN 3-8052-0731-X (Originaltitel: Kisscut. Übersetzt von Teja Schwaner).
Dreh dich nicht um. Wunderlich, Reinbek bei Hamburg 2005, ISBN 3-8052-0772-7 (Originaltitel: A Faint Cold Fear. Übersetzt von Sophie Zeitz).
Schattenblume. Wunderlich, Reinbek bei Hamburg 2006, ISBN 3-8052-0804-9 (Originaltitel: Indelible. Übersetzt von Sophie Zeitz).
Gottlos. Wunderlich, Reinbek bei Hamburg 2007, ISBN 3-8052-0805-7 (Originaltitel: Faithless. Übersetzt von Sophie Zeitz).
Zerstört. Blanvalet, München 2009, ISBN 978-3-7645-0265-2 (Originaltitel: Beyond Reach (US)/Skin Privilege (UK). Übersetzt von Klaus Berr).

„Georgia-Reihe“ (im Original: Will-Trent-Reihe)

Verstummt. Band 1. Blanvalet, München 2008, ISBN 978-3-7645-0266-9 (Originaltitel: Triptych. Übersetzt von Klaus Berr).
Entsetzen. Band 2. Blanvalet, München 2011, ISBN 978-3-442-37477-9 (Originaltitel: Fractured. Übersetzt von Klaus Berr).
Tote Augen. Band 3. Blanvalet, München 2011, ISBN 978-3-7645-0343-7 (Originaltitel: Undone (US)/Genesis (UK). Übersetzt von Klaus Berr).
Letzte Worte. Band 4. Blanvalet, München 2012, ISBN 978-3-7645-0414-4 (Originaltitel: Broken. Übersetzt von Klaus Berr).
Harter Schnitt. Band 5. Blanvalet, München 2013, ISBN 978-3-7645-0415-1 (Originaltitel: Fallen. Übersetzt von Klaus Berr).
Bittere Wunden. Band 6. Blanvalet, München 2013, ISBN 978-3-7645-0517-2 (Originaltitel: Criminal. Übersetzt von Klaus Berr).
Stiller Schmerz (Bonus-Story zu »Bittere Wunden« – Kurze Vorgeschichte). Blanvalet, München 2014, ISBN 978-3-641-14737-2 (Originaltitel: Snatched. nur als E-Book).
Kalte Narben (Bonus-Story zu »Bittere Wunden« – Kurze Nachgeschichte). Blanvalet, München 2014, ISBN 978-3-641-14736-5 (Originaltitel: Busted. nur als E-Book).
Schwarze Wut. Band 7. Blanvalet, München 2016, ISBN 978-3-641-16937-4 (Originaltitel: Unseen. Übersetzt von Klaus Berr).
Blutige Fesseln. Band 8. HarperCollins, Hamburg 2016, ISBN 978-3-95967-051-7 (Originaltitel: The Kept Women. Übersetzt von Fred Kinzel).
Goldwäsche. (Kurzgeschichte zusammen mit Lee Child HarperCollins), Hamburg 2019, ISBN 978-3-95967-374-7 (Originaltitel: Cleaning the Gold.)
Die letzte Witwe. Band 9. HarperCollins, Hamburg 2019, ISBN 978-3-95967-351-8 (Originaltitel: The Last Widow. Übersetzt von Fred Kinzel).
Die verstummte Frau. Band 10. HarperCollins, Hamburg 2020, ISBN 978-3-95967-533-8 (Originaltitel: The Silent Wife. Übersetzt von Fred Kinzel).
Die letzte Nacht. Band 11. HarperCollins, Hamburg 2023, ISBN 978-3-365-00370-1 (Originaltitel: After That Night. Übersetzt von Fred Kinzel).

Einzelromane

Cop Town.Stadt der Angst. Blanvalet, München 2013, ISBN 978-0-345-54749-1 (Originaltitel: Cop Town. Übersetzt von Klaus Berr).
Pretty Girls. HarperCollins, Hamburg 2015, ISBN 978-3-95967-007-4 (Originaltitel: Pretty Girls. Übersetzt von Fred Kinzel).
Die gute Tochter. HarperCollins, Hamburg 2017, ISBN 978-3-95967-110-1 (Originaltitel: The Good Daughter. Übersetzt von Fred Kinzel).
Ein Teil von ihr. HarperCollins, Hamburg 2018, ISBN 978-3-95967-214-6 (Originaltitel: Pieces of Her. Übersetzt von Fred Kinzel).
Die falsche Zeugin. HarperCollins, Hamburg 2021, ISBN 978-3-7499-0219-4 (Originaltitel: False Witness. Übersetzt von Fred Kinzel).
Die Vergessene. HarperCollins, Hamburg 2022, ISBN 978-3-365-00113-4 (Originaltitel: Girl, Forgotten. Übersetzt von Fred Kinzel).

Mehr Infos unter http://www.karinslaughter.com.

Handlung

Gegenwart, Georgia, Grant County, Heartsdale

Lena Adams’ Geburtstag soll eigentlich ein besonderer Tag werden. Ihre Regel ist überfällig und sie hofft bzw. fürchtet, dass sie von ihrem Lover Ethan schwanger sein könnte. Was diesen Tag besonders macht, ist zudem der Umstand, dass Chief Jeffrey Tolliver sie wieder zum Polizeidienst in Grant County, Georgia, zugelassen hat. Sie wirft sich in Schale. Doch sie hätte sich die Mühe sparen können, denn sie kommt überhaupt nicht durch zur Polizeistation von Heartsdale …

Sara Linton, Kinderärztin und Gerichtsmedizinerin der Stadt, besucht gerade ihren Ex-Mann Tolliver, als die Katastrophe beginnt. Zu allem Überfluss führt Polizist Brad Stephens gerade eine Schulklasse von Zehnjährigen durch die Büroräume. Als Sara die beiden Männer sieht, die Jeffrey sehen wollen, hat sie ein ungutes Gefühl. Doch als einer der beiden eine Schrotflinte unter seinem Mantel hervorzieht, schreit sie auf: „Jeffrey!“ In diesem Moment betritt der Polizist Matt Hogan die Station. Sofort wird ihm der Kopf weggeschossen, und die Station verwandelt sich in ein Tollhaus.

In der nachfolgenden Schießerei sind auf Seiten der Polizei mehrere Opfer zu beklagen, auch Jeffrey Tolliver ist verletzt und droht zu verbluten. Zwei Kindern und einem Polizisten gelingt im Durcheinander die Flucht, doch Sara Linton bleibt nur eines übrig: sich zu verstecken. Leider haben die beiden Killer die Lage schon bald unter Kontrolle. Es scheinen richtige militärische Profis zu sein. Einer hat ein Armee-MG und der andere eine AK-47 Kalaschnikoff. Außerdem haben sie haufenweise Munition dabei, können also einer Belagerung standhalten.

Sara fragt sich, warum sie Matt erschossen haben. Da fällt ihr ein, dass sie Jeffreys Namen gerufen hatte. Sie hielten Matt für Jeffrey. Doch wenn sie nun die Personalien Jeffreys durchsuchen, könnten sie die Wahrheit entdecken und Jeffrey doch noch abknallen. Einer der beiden kommt ihr vage bekannt vor. Und er kennt sie offensichtlich als „Dr. Sara Linton“. Doch woher? Sara muss sich etwas einfallen lassen, und zwar schnell, bevor Jeffrey den Geist aufgibt.

1991, Alabama, Sylacauga

Auf dem Weg in den gemeinsamen Florida-Urlaub macht Jeffrey einen folgenreichen Fehler: Er nimmt Sara, die er erst wenige Wochen kennt, mit in seine Heimatstadt, das 12.000-Seelen-Kaff Sylacauga. Es müssen wohl sentimentale oder nostalgische Gefühle sein, die ihn dazu bringen, bei seinem Freund Possum vorbeizuschauen und danach in seinem alten Jugendzimmer zu übernachten. Doch nach einer großartigen Runde Sex kommt es zu einem Streit, denn Sara ist ganz schön stur und lässt sich von Frauenheld Jeffrey nichts bieten.

Im Schlafanzug läuft sie barfuß hinaus in die Nacht. Auf einmal hört sie Schüsse und einen Schrei aus einem der anderen Häuser in der Straße. Mit Jeffrey dringt sie in das Haus ein, um Hilfe zu leisten. Sie platzen in die Szene eines blutigen Verbrechens. Dies ist das Haus von Robert, dem besten Freund Jeffreys, und dessen Frau Jeannie. Ein Mann liegt auf dem Boden – ihm wurde der halbe Kopf weggeschossen.

Und Robert wankt ebenfalls getroffen zu Boden: Er hat eine Schusswunde im Bauch. Sara versorgt ihn als Ärztin sofort. Aber etwas an seiner Wunde kommt ihr seltsam vor: Solche Schmauchspuren entstehen nur, wenn die Waffe aus nächster Nähe abgefeuert wurde. Wie soll das zugegangen sein? Doch da sie neu hier ist, hält sie erstmal die Klappe.

Unterdessen hat Jeffrey die Polizei geholt und versucht, den Tathergang zu rekonstruieren, auch anhand von Roberts Aussage. Jeannie steht unter Schock und kann praktisch nichts aussagen. Offenbar hat Robert, als er vom Einkaufen zurückkehrte, den Einbrecher dabei überrascht, wie er sich über seine Frau hermachte. Robert holte seine Waffe aus dem Schrank, wurde beschossen, feuerte zurück, wobei er eine Ladehemmung hatte – daher die vielen Patronenhülsen.

Für den Sheriff, „Hoss“ Hollister, ist der Fall glasklar – es war Nothilfe. Der Tote, Luke Swan, war ein stadtbekannter Dieb und Einbrecher. Er lässt Sara, da sie Rechtsmedizinerin ist, die Autopsie des Toten vornehmen. Sie hat jede Menge Einwände gegen die Art, wie man hier die Rechtsmedizin handhabt: Es gibt keine Röntgenaufnahmen, und wenn sie jetzt den Schädel öffnet, könnte sie Spuren vernichten. Seltsamerweise scheint dies dem Sheriff nichts auszumachen.

Dass es besser gewesen wäre, die Spuren ganz genau aufzunehmen und den Tathergang zu rekonstruieren, erkennt Sara in den nächsten beiden Tagen. Auf einmal bekennt sich Robert zu einem kaltblütigen Mord an Luke Swan schuldig, zur größten Bestürzung Jeffreys. Als Sara auch noch das Skelett einer vor drei Jahren verschollenen jungen Frau in Jeffreys Jugendhöhle findet, bekennt sich Robert auch noch zu diesem Verbrechen. Offenbar hat er es sehr eilig, auf den elektrischen Stuhl oder in die Gaskammer zu kommen. Aber warum nur? Und wenn Robert das Mädchen nicht getötet hat, wer dann?

Mein Eindruck

Ich habe den Roman in zwei Tagen ausgelesen. Denn erstens ist der Aufbau abwechslungsreich, indem die Story zwischen den beiden Schauplätzen hin und wieder wechselt. Nicht von Kapitel zu Kapitel, sondern erst nach einer gewissen Strecke, die der Story jeweils Zeit gibt sich zu entwickeln. Und zweitens ergibt sich dadurch auch eine Spannung, allein schon durch die Kardinalfrage, was denn, bitte schön, das olle Sylacauga mit der Geiselnahme in der Polizeistation von Heartsdale verbindet.

Selbstverständlich sind es die Geiselnehmer selbst. Sie wollten von vornherein Chief Tolliver kaltmachen, mussten ihn also gekannt haben. Aber sie kannten ihn nicht so gut, dass sie wussten, wie er heute aussieht. Ergo: Die Zeit der gemeinsamen Bekanntschaft muss schon ziemlich lange zurückliegen – im Jahr 1991. Uns interessiert natürlich nun die Frage, welche Jungs das damals gewesen sein könnten. Und warum hegen sie plötzlich solchen Hass auf Tolliver?

Den Schlüssel zu diesem Rätsel liefern zwei Zeitebenen: der Besuch im Jahr 1991 und die Jugendzeit, die Tolliver dort bis zu seinem Weggang verbracht hatte. Man kann nicht gerade sagen, dass Jeffrey ein Engel war – „Bengel“ trifft es schon eher. Er legte die Mädchen seiner Schule reihenweise flach, mit wenigen Ausnahmen. Sara bekommt es von ihm und seinen Freunden und Bekannten nur allzu gerne verklickert. Statt jedoch angewidert zu sein – sie hat ja auch ihre Erfahrungen – versucht sie, den Menschen Jeffrey Tolliver zu verstehen. Kann sie ihm vertrauen?

Seine Promiskuität hatte zur Folge, dass er einen Sohn namens Jared hat, von dem er im Jahr 1991 noch nichts ahnte. Er dachte damals, Jared sei der Sohn seines besten Freundes Possum und dessen Frau Nell (mit der er natürlich auch etwas hatte). Sara erfährt davon, darf es ihm aber auf Bitten Nells nicht sagen. Und er muss sich fragen lassen, ob er vielleicht uneheliche Kinder gezeugt hat. Er kann es nicht ausschließen. Zum Glück hat er die in medizinischen und genetischen Dingen beschlagene Dr. Sara Linton dabei. Sie klärt ihn darüber auf, wie er ausschließen kann, von irgendwelchen Jungs der Vater zu sein, einfach anhand bestimmter Merkmale.

Ihre Kenntnisse und hartnäckige Neugier führen zur Aufklärung von zwei Mordfällen: dem in Roberts Haus und dem an der Frau, deren Skelett Sara 1991 entdeckte. Ihre Entdeckungen bringen sie selbst in Lebensgefahr und kosten einen weiteren Menschen das Leben. Und aufgrund dieses Wissens kann sie den beiden Geiselnehmern in Heartsdale mit Gewissheit sagen, dass sie schwer auf dem Holzweg sind. Sie suchen nach dem falschen Schuldigen.

Leider hilft dies weder Jeffrey, der zu verbluten droht, noch den anderen Geiseln noch Lena Adams, die sich mutig in die Schusslinie begibt, um Tolliver, der ihr immer wieder eine Chance gibt, das Leben zu retten. Doch auch wenn sie zur Heldin wird, so wartet doch am Abend ihres Geburtstags nicht eine liebevolle Umarmung auf sie, sondern ein Schlag in die Magengrube, schwanger oder nicht. Sie ist und bleibt die Märtyrerin von Grant County.

Die Übersetzung

Ich habe selten ein gebundenes Buch mit so vielen Druckfehlern gesehen. Diese sind auf den Seiten 43, 63, 69, 109, 192 und anderen Seiten zu finden. Dabei handelt es sich unter anderem um simple Verdopplungen von Wörtern, wie etwa „mich mich“ oder „leichte leichte“ (63), oder um fehlende Endungen (43). Dass Dativ und Genitiv miteinander im Clinch liegen, ist ja bekannt. Dass die Übersetzerin beide auseinander halten können sollte, kann man aber auch erwarten. „Zu einer Art Heiligen machen“ (69) ist meiner Ansicht nach falsch bzw. umgangssprachlich, weil es statt „Heiligen“ (Dativ) „Heiliger“ (Genitiv) heißen müsste, denn „Heiligen“ ist von „Art“ abhängig und nicht von „zu einer“. Auch darüber ließe sich trefflich streiten.

Anders verhält es sich mit Streitfällen des Sprachstils. Die Frage ist auf Seite 40, ob Licht „schwummerig“ sein kann. Kann es nicht, denn „schwummerig“ ist ein Zustand des mangelnden persönlichen Wohlbefinden – vulgo: „Schwindel“ genannt. Aber was beim Licht zutrifft, ist der Begriff „schummrig“, und das dürfte aus dem Rotlichtmilieu allgemein bekannt sein. Manchmal liegt es nur an einem einzigen Buchstaben, ob guter Stil oder Unsinn herauskommt. Dies zu korrigieren, wäre Sache des Lektorats. Das hat offensichtlich gepennt oder ist unfähig.

Es steht zu hoffen, dass diese peinlichen Fehler der zweiten gebundenen Auflage spätestens in der Taschenbuch-Ausgabe bereinigt worden sind.

Unterm Strich

Endlich hat die Autorin mal auf die üblichen Splattereffekte verzichtet: Hier wird niemand gekreuzigt, vergewaltigt oder durchsiebt. Na ja, einige Leute müssen schon dran glauben, aber das geschieht auf eher dezente Art und Weise. Schön fand ich nicht nur den interessanten Aufbau des Krimis, sondern auch, dass Lena Adams hier endlich ihren großen Tag hat.

Von Interesse ist auch das Auftreten des Georgia Bureau of Investigations (GBI) und seiner Geiselbefreiungstruppe. Diese untersteht einer gar strengen Frau Wagner, die von ihrem Kollegen Nick Shelton zunächst als gefühllose „Maschine“ bezeichnet wird, sich dann aber doch als die Person herausstellt, die den größten Überblick bewahrt. Auf diese Weise berücksichtigt sie Aspekte, die anderen wie etwa Lena nicht im Traum eingefallen wären, weil sie sich nämlich von den blutigen Ereignissen haben traumatisieren lassen. Nach Hinweisen von Wagner fragt sich Lena, warum sie nicht selbst auf das Offensichtliche gekommen ist. Zu Lenas Freude bietet Wagner ihr einen Platz in ihrer Truppe an: der Ritterschlag. Aber Lena will lieber in ihrem Städtchen bleiben. Recht so, Lee! Wir brauchen dich!

Alles in allem ist dies der bislang gelungenste Thriller von Karin Slaughter. Spannung, Abwechslung und jede Menge ironischer Humor (in den Sylacauga-Kapiteln) bildet eine unterhaltsame Mischung, die Leser wie mich mühelos bei der Stange hält – siehe oben. Hoffentlich ist das Hörbuch, das in Kürze beim |Argon|-Verlag erscheinen soll, ebenso gut.

Gebunden: 480 Seiten
Originaltitel: Indelible, 2004
Aus dem US-Englischen von Sophie Zeitz.
ISBN-13: 9783805208048

www.rowohlt.de

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