_“Die Legende von Malemort“:_
1 [„Unter dem Mondlicht“ 5823
2 [„Das Tor des Vergessens“ 5824
3 „Das Blutopfer“
4 _“Sobald die Nacht anbricht“_
5 „Die Ankunft des Teufels“
6 „In alle Ewigkeit“
_Story:_
Der Kampf gegen die Inquisition ist vorerst beendet, und nach dem Tod von Galart und Montgarac fehlen der Bewegung auch jegliche Mittel, um Colbus, dem Grafen von Malemort, nachzustellen. Dieser wiederum verbündet sich nach einer heftigen Auseinandersetzung mit Anthea erneut mit der Dame, die kürzlich ihr Blut für ihn hingegeben hat und begibt sich auf die Suche nach Joachim de Peyrac, der womöglich einen Weg kennt, Colbus endlich auch wieder das Tageslicht zu zeigen.
Unterdessen reisen die Gefährten zunächst alleine durch die Wälder und treffen dort mehrfach auf unliebsame Kumpanen, die nach ihrem Besitz und ihrem Leben trachten. Doch der Fährmann ist noch nicht bereit, den Kopf der beiden Ritter und ihrer schönen Begleiterin zu holen, bringt sie aber gleich wieder in neue Gefahren. Und während Colbus dessen Spur verfolgt und schließlich an Payracs Anwesen strandet, wartet bereits die nächste Intrige auf den gebeutelten Grafen …
_Persönlicher Eindruck:_
Es ist schon ziemlich eigenartig, dass Eric Stalner im vierten Band seiner sechsteiligen Fantasy-Reihe „Die Legende von Malemort“ plötzlich wieder ganz neue Wege einschlägt und das bestehende Konstrukt völlig aus den Fugen hebt. Dass nach den Ereignissen auf dem Hochsitz von Montgarac eine erhebliche Wendung durch den Plot schleichen würde, konnte man erwarten. Dass dabei aber direkt ein komplett neues Fass aufgemacht wird und Elemente in die Story einziehen, von denen bis dato nicht einmal der Ansatz einer Spur vorhanden war, bringt einige unverhoffte Zweifel an der Entwicklung der kompletten Serie zutage.
Der Autor wagt jedenfalls eine ganze Menge, schafft es in diesem Zusammenhang aber auch nicht ganz so elegant, den Cliffhanger des vorherigen Bandes aufzufangen und konsequent zu verwerten. Lediglich in den ersten Skizzen erfährt man noch ein bisschen über die Verbindung von Anthea und Colbus, doch welche Bedeutung der ‚blutige‘ Übergriff nach der Folterung durch Galart für die weitere Handlung hat, wird ausschließlich in der dritten Person des Erzählers angedeutet, aber eben nicht weiter verfolgt – noch nicht, soviel steht schließlich auch fest.
Nichtsdestotrotz scheint die Ausflucht in jenes seltsame Dorf, die Anthea und ihre beiden älteren Gefährten wagen, nicht ganz auf den Fokus der Story zugeschnitten, sondern eher schmückendes Beiwerk, um die Figuren bei Laune zu halten. Die Action rückt hierbei stellenweise zu stark in den Vordergrund und untergräbt zum Teil die eigentliche Story. Figuren wie den Fährmann einzufügen, sind in diesen Phasen aber gekonnte Schachzüge, die das Mysterium, ddss diese Serie umgibt, weiter zu füttern und die dichte Atmosphäre auch außerhalb der Tätigkeiten des Grafen von Malemort zu wahren. Dies ist letztendlich auch eine von Stalners großen Stärken: Er gestaltet jeden Charakter mit Hingabe und weckt daraufhin eine anhaltende Faszination, die auch die größtenteils konventionellen Gedankenzüge der vielen Figuren nicht mehr abschütteln können.
Somit gelingt es auch, die eigentlich nicht ganz so relevanten Parts zu umschiffen und im Finale von Episode 4 wieder jenen Spannungsbogen aufzugreifen, der in den letzten beiden Ausgaben eine immer steilere Kurve nehmen konnte. „Sobald die Nacht anbricht“ ist insofern sicherlich ein ungewöhnlicher Einschnitt in das Gesamtkonstrukt, aber definitiv eine gelungene Fortsetzung einer peu à peu stärker werdenden Comic-Reihe!
|Graphic Novel: 48 Seiten
Originaltitel: Le Roman de Malemort – Lorsque vient la nuit
ISBN-13: 978-3-86869-024-8|
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