_“Die Legende von Malemort“:_
1 [„Unter dem Mondlicht“ 5823
2 [„Das Tor des Vergessens“ 5824
3 „Das Blutopfer“
4 „Sobald die Nacht anbricht“
5 _“Die Ankunft des Teufels“_
6 „In alle Ewigkeit“
_Story:_
Colbus von Malemort scheint endlich am Ziel seiner Reise angekommen: Joachim de Peyrac empfängt ihn mit offenen Armen und stellt ihm auch Anthea zur Seite, die ihm nun endgültig verfallen zu sein scheint. Doch kurze Zeit später taucht eine weitere junge Frau auf, die ebenfalls behauptet, Anthea zu sein – und erst jetzt begreift der Graf, dass er das Opfer eines weiteren intriganten Spiels geworden ist. Die falsche und die echte Anthea kämpfen um ihr Recht und zahlen dabei einen hohen Preis: Das Ende ihres menschlichen Daseins.
Unterdessen haben Malpethuis und Arnulf alle Hände voll zu tun, die Fährmänner in Schach zu halten und ihre fehlenden Emotionen für ihre Zwecke zu nutzen. Dennoch scheinen die grobschlächtigen Riesen überlegen. Bis es zu einer überraschenden Wende kommt …
_Persönlicher Eindruck:_
Mit „Die Ankunft des Teufels“ könnte sich der Kreis innerhalb der „Legende von Malemort“ grundsätzlich schließen. Die Geschichte steuert nach dem etwas verhaltenen Intermezzo, welches im letzten Band geboten war, schnurstracks auf die Ziellinie zu, bindet die zuletzt noch vermissten Querverweise auf die Beziehung zwischen Colbus und Anthea wieder ein und reißt auf den letzten Seiten ein Fass auf, welches als Open End ein kleiner Geniestreich für Herrn Stalner hätte werden können. Doch die Gewissheit, dass es noch ein sechstes Kapitel geben wird, nimmt ihm diesen stillen Triumph.
„Die Ankunft des Teufels“ ist indes der überzeugende Konter, der nach dem kleinen Einbruch in der vorherigen Ausgabe dringend nötig war, um „Die Legende von Malemort“ ein zweites Mal zu rehabilitieren. Die Spannungskurve nimmt mit einem Mal wieder einen steileren Verlauf an, obschon die Geschichte in ihrer Inszenierung immer schlichtere Züge annimmt und in ihrer Entwicklung immer besser durchschaubar wird. Dass der Graf von Malemort einem Ränkespiel zum Opfer fällt, ist die wohl offensichtlichste Methode, die Spannung anzukurbeln und die Dramaturgie, von der die Beziehung zu Anthea gezeichnet ist, noch ein wenig zu vertiefen. Und auch die kleinen Opfer, die die Handlung bringt, konnte man vorhersehen, da diverse Persönlichkeitsentwicklungen gar nichts anderes zuließen als das, was nun in der Nr. 5 geschieht.
Insofern ist die Berechenbarkeit des Inhalts nicht die Geheimwaffe, mit der der Autor hier zum Erfolg kommt. Stattdessen kann er auf seine Kompromisslosigkeit, die er während der einzelnen Tempoverschärfungen an den Tag legt, zählen und diese auch effizient einsetzen. Die Story wird immer strikter und straighter, die Nebenspielwiesen werden einem sehr fokussierten Strang geopfert, und da der Komplex nun auch im Hinblick auf die seinerzeit noch ungeklärten Hintergründe vollends nachvollziehbar ist, kann Stalner sich in seiner letzten, noch kommenden Geschichte jetzt voll und ganz darauf konzentrieren, dass hier wieder angeschnittene Verhältnis zwischen dem Blutsauger Colbus und der womöglich ebenfalls zum Vampir mutierenden Athena in einem würdigen Schlussakkord auszukosten.
Trotzdem hat man auf den letzten Seiten irgendwie das Gefühl, dass die Story eigentlich schon am Ende ist, weil sowohl Peyrac geschlagen scheint, als auch die unvermeidliche Transformation von Anthea ihren Vollzug erlebt. Es kann daher auch fast gar nicht anders weitergeführt werden, ohne noch einmal einen weiteren Strang einzuführen und das Ganze kurz vor Schluss noch einmal auf den Kopf zu stellen. Aber dieser Umstand beschreibt insgeheim das Potenzial dieses vorletzten Bandes. Die Spekulationen werden angeheizt, die Spannung wächst und damit auch die wiederhergestellte Begeisterung für eine sehr stimmungsvolle, nach wie vor atmosphärisch dichte, abwechslungsreiche Fantasy-Reihe. Wir freuen uns daher auch riesig auf das Finale!
|Graphic Novel: 48 Seiten
ISBN-13: 978-3-86869-025-5|
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