Straczynski, J. Michael / Kirkman, T. / Garney, R. – Spider-Man 27

_Story_

Tony Stark hat in mühevoller Kleinarbeit eine gänzlich neue Uniform für Peter Parker entworfen, die dieser bereits in seinem nächsten Kampf als Spider-Man erfolgreich zur Schau stellt. Doch Parker weiß genau, dass sein Freund und Chef bei solchen Aktionen meist einen Hintergedanken hat. Tatsächlich offenbart Stark ihm ein neues Geheimnis, das Peter noch vorm Rest der Crew verheimlichen soll.

Es handelt sich um eine wichtige Debatte in Washington, zu der Stark vorgeladen wurde und zu der er sich Spider-Mans Begleitung wünscht. Es geht darum, dass sich die Armada der Superhelden ebenfalls offiziell registrieren lassen soll, damit sie bei einem Missbrauch ihrer Fähigkeiten ebenso zur Rechenschaft gezogen werden kann wie die vermeintlichen Schurken. Stark möchte dies aber nicht akzeptieren und wehrt sich vehement gegen die Forderungen des Senats. Als dann nach einer weiteren Vertagung Titanium Man auftaucht, um Stark zu vernichten, werten die Richter dies als Angriff auf den Staat – und finden somit ein gefundenes Fressen für ihre weitere Argumentation …

_Meine Meinung_

Nach der mehrteiligen Serie „Das Andere“ bekommt Spider-Man keine Ruhe. Herrscht zuerst noch die Freude über seine neue Uniform vor, tun sich schon bald neue Konflikte auf, doch dieses Mal sind die Gegner keine Mutanten oder bösartigen Schurken. Vor dem Senat müssen Tony Stark und Peter Parker ihre Rechte als Superhelden vertreten und für ihre eigene Intimsphäre sorgen. Während Starl als Iron-Man bereits entlarvt ist, sieht die Sache bei Parker noch ganz anders aus. Er tritt quasi inkognito für den Schutz des privaten Heldentums ein, verrät dabei aber schon mehr, als er sollte. Durch seine Worte gibt er der fordernden Fraktion gänzlich neue Angriffspunkte, die Stark wiederum in seiner Argumentation gegen den so genannten „Registration Act“ arg zurückwirft. Und dies scheint erst der Anfang eines großen Staatsakts zu sein, der hier mit einem finalen Militärstreich eröffnet wird.

Bereits die Überschrift der hier neu beginnenden Mini-Serie verrät, dass sich mal wieder Großes im Marvel-Universum anbahnt. „Auf dem Weg zum Bürgerkrieg“ lautet der Titel, und nach dem Verlauf des ersten Bandes, der mit zwei Dritteln des amerikanischen Originals „Amazing Spider-Man – Mr. Parker goes to Washington“ gefüllt ist, bekommt man auch schon eine etwaige Vorstellung vom großen Chaos, das unseren Helden hier bevorsteht. Und überhaupt werden die Ereignisse hier wieder rege Diskussionen hervorrufen.

Das Für und Wider der Anonymität der meisten Superhelden wurde ja schon oft zur Rede gestellt und bekommt auch in „Spiderman 27“ wieder eine verstärkte Brisanz. Natürlich will die konservative Fraktion des Leserstamms auch weiterhin die Geheimidentität der Lieblinge wahren, doch würde eine erste Auflockerung den Serien mit all ihren Tie-ins nicht wieder komplett neue Perspektiven eröffnen? Oder wäre es im Falle solch großer Namen wie Batman, Superman und in diesem Falle Spider-Man der Anfang vom Ende eines Mysteriums, das die verschiedenen Reihen jahrelang nährte und oftmals die Basis für die einzelnen Geschichten lieferte? Gute Frage, nächste Frage.

Die Entscheidung liegt letztendlich sowieso bei den Autoren, die vertreten durch J. Michael Straczynski, dem Schöpfer von „Babylon 5“, aber auch sehr interessante Ansätze verfolgen, deren abschließender Auflösung man sich allerdings keinesfalls sicher sein kann. Happy-Ends scheinen einigen Leuten ja in letzter Zeit eh ein Greuel zu sein, und deswegen sollte man sich vor Prognosen, was den Verlauf der neuen Serie angeht, auch vornehm zurückhalten. Feststeht lediglich, dass die Protagonisten auf einen jetzt schon unausweichlichen Bürgerkrieg zusteuern, dessen Ausmaße jedoch noch nicht ersichtlich sind. Spannung pur ist also weiterhin in der „Spider-Man“-Reihe von Marvel Deutschland angesagt, die hier durch einen weiteren fabelhaften Handlungsabschnitt bereichert wird. Und sei es auch nur wegen der neuen Kostümvarianten des Hauptdarstellers, die sowohl optisch als auch vor allem technisch einiges hergeben.

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