Sullivan, James A. – letzte Steinmagier, Der

Die Steinmagier sind die mächtigsten Zauberer in China und der Kaiserin treu ergeben. Doch auch unter den Steinmagiern gibt es Neid und Missgunst. Einem von ihnen, She-Bi, gelingt es, die Kaiserin zu versteinern. Das Kaiserreich zerfällt in viele kleine, rivalisierende Fürstentümer.

Der Fürst Dayku Quan schickt sich an, die versteinerte Kaiserin endgültig zu vernichten und in die Stadt der Erhabenen einzudringen, um sich selbst zum Kaiser zu krönen. Doch die Kaiserstadt wird von einer Armee von Steinkriegern bewacht, die jeden Eindringling gnadenlos töten. Bei der großen Schlacht von Wuchao, wo Dayku Quan seine Macht festigt, werden jedoch alle Steinmagier getötet. Alle bis auf einen: Wurishi Yu, überlebt als Einziger, weil sein Meister ihn in der Halle der Steinmagier zurückließ.

Nun soll Yu das Erbe der Steinmagier bewachen und dafür Sorge tragen, dass es nicht in falsche Hände gerät. Gemeinsam mit seinen treuen Gefährten – dem Dieb Sankou Yan, den Adligen Okalang Shi und Jhutsun Li, welche beide zu den Unsterblichen gehören, sowie der kaiserlichen Leibwächterin Ruwae – macht sich Wurishi Yu, der letzte Steinmagier, auf den Weg nach Irishien, um die Kaiserin zu befreien. Doch der machthungrige Fürst Dayku Quan ist den Gefährten bereits dicht auf den Fersen …

_Meine Meinung:_

Bereits mit seinem ersten eigenen Roman landet Bernhard Hennens Co-Autor des Romans [„Die Elfen“, 2169 James A. Sullivan, einen Volltreffer: „Der letzte Steinmagier“ ist ein äußerst spannendes und rasant zu lesendes Fantasy-Epos. Dabei bleibt Sullivan erstaunlich bodenständig. Die Ereignisse spielen in einer alternativen Fantasy-Welt, angelehnt an das alte China. Darüber hinaus muss sich der Leser nicht mit den üblichen Fantasy-Gestalten wie Elfen, Goblins, Orks oder Riesen auseinandersetzen. Sullivans Protagonisten sind allesamt Menschen, wenngleich mit unterschiedlichen Fähigkeiten, und einige der Charaktere besitzen darüber hinaus das Privileg der Unsterblichkeit.

Überhaupt bezieht sich das Prädikat „Fantasy“ auf die Nutzung von Magie, welche in Sullivans Roman zum Leben dazugehört wie die Luft zum Atmen. Die Figuren, die der Schriftsteller auf gut 600 Seiten zum Leben erweckt, sind allesamt sehr dicht und realistisch dargestellt worden. Gerade Yu und seine Gefährten werden derart sympathisch und vertraulich beschrieben, dass man wirklich und wahrhaftig um das Leben der Freunde bangt und im Kampf mit ihnen mitfiebert. Doch auch die Nebenpersonen oder Widersacher wurden nicht minder lebensnah dargestellt. Die Handlung indes wird geradlinig erzählt, manchmal unterbrochen von Anekdoten der Unsterblichen Jhutsun Li und Okalang Shi oder des Diebes Sankou Yan.

Der in Chicago geborene, aber in Deutschland aufgewachsene Autor verfügt über eine klare, schnörkellose Schreibe, die angenehm zu lesen ist. Das Buch entwickelt sehr schnell eine eigene Dynamik, die den Leser mit sich reißt und die Seiten nur so vorüberfliegen lässt. Ein absoluter Pageturner! Das Ende lässt die Hoffnung wachsen, dass vielleicht noch eine Fortsetzung der Abenteuer von Wurishi Yu folgen wird.

Das Cover zeigt eine chinesische Maske und passt gut zu Titel und Inhalt. Das Buch fasst sich sehr gut an und die Seiten bestehen aus einem hochwertigen, stabilen Papier. Die Schrift hat eine angenehme Größe, so dass die Augen auch nach 50 Seiten Lektüre nicht schmerzen.

_Fazit:_ Ein rasanter Fantasy-Roman mit sympathischen, glaubwürdigen Charakteren und einer fesselnden und dramatischen Handlung. Sullivan schuf mit „Der letzte Steinmagier“ einen Debütroman der Superlative.

http://www.jamessullivan.de
MIRA Taschenbuch

_Florian Hilleberg_

Schreibe einen Kommentar