Turner, Michael / Loeb, Jeph – Soulfire 0

Bei „Soulfire“ haben sich zwei der bekanntesten amerikanischen Comic-Autoren, nämlich Jeph Loeb und Michel Turner, zusammengetan. Die Serie ist eine der ersten Projekte auf Turners hauseigenem Verlang |Aspen MLT Inc.|, den er einige Zeit nach seiner schweren Erkrankung zur Jahrtausendwende gegründet hat. In Deutschland erscheint die Reihe nun über den |Infinity|-Verlag. Und dort scheint sie auch sehr gut aufgehoben, denn in Sachen Hochglanz-Comics ist man von diesem Hause ja schon Herausragendes gewöhnt, so zum Beispiel die legendäre „Spawn“-Serie. Ob „Soulfire“ jedoch auch diesen Stellenwert erreichen wrd, bleibt abzuwarten. Das Potenzial ist jedenfalls schonmal vorhanden.

_Story_

Einst war die Welt ein gewaltiges Paradies, in dem Menschen und Drachen zusammenlebten. Es herrschte Friede zwischen den Völkern, und die Magie ruhte in Harmonie. Dann jedoch trat der machtbesessene Rainier auf den Plan, korrumpierte die Drachen, zerstörte den Frieden und leitete durch seine bösartigen Eingriffe das Ende der paradiesischen Welt ein. Gut und Böse existierten wieder, und in einer großen Schlacht wurde all das zerstört, wofür Menschen und Drachen jahrhundertelang gekämpft hatten. Nur wegen eines Mannes …

Das erste Heft der Reihe ist, wie eigentlich üblich, nur eine kurze Einleitung zur später folgenden Story und bekommt innerhalb der knappen 28 Seiten auch nicht viel Freiräume zur Entwicklung. Es ist die Ausgabe 0 und somit auch ein knapper Abriss der Vorgeschichte, deren Konsequenzen die Hauptakteure in den folgenden Magazinen noch zu spüren bekommen werden.

Beschrieben werden das Ende des Friedens und der Aufstieg des kompromisslosen Schwertkämpfers Rainier, der sich aus reiner Gier gegen die alten Gefährten auflehnt und selbst Instanzen besiegt, die noch nie jemand vor ihm im Kampf überlebt hat. Es ist die Stunde des Bösen und der Anbeginn einer düsteren Zeit, jedoch auch nur eine leise Andeutung dessen, was möglicherweise noch folgen wird. Denn so schnell man in die Story hineingefunden hat, wird man auch wieder abrupt mit der letzten Seite konfrontiert und somit mit dem vorläufigen Abschluss. Und dabei hat die Geschichte noch nicht einmal richtig begonnen …

Es sieht schon sehr viel versprechend aus, was Michael Turner und Jeph Loeb hier kreiert haben, auch wenn ich noch keine Bewertung für die gesamte Serie abgeben will. Dafür bewegt sich in diesem ersten Comic nämlich noch zu wenig. Lediglich zu den gigantischen Zeichnungen möchte ich mich äußern, denn diese haben einen sehr starken Eindruck hinterlassen. Turner selber hat zum Pinsel gegriffen und vor allem die tollen, seitengroßen Riesenausschnitte, von denen Band 0 beherrscht wird, mit herrlichen Illustrationen gefüllt.

Sprechblasen sind daher auch erstmal Mangelware; Tuner lässt die Kraft der Bilder sprechen und füllt die Texte nur selten mit viel Inhalt. Persönlich finde ich das auch eine gute Idee, denn wo die tollen Hochglanzzeichnungen an anderer Stelle schon mal gerne von überdimensionalen Sprechblasen verdeckt werden, sind in „Soulfire“ alle Details erkennbar und der Wert der Zeichnungen auch so hoch, wie es eigentlich in jedem Comic sein sollte. Sehr schön!

Warten wir also ab, wie sich die Geschichte weiterentwickelt; nach den tollen Zeichnungen im einleitenden Heft freue ich mich schon auf eine Menge Action und weitere starke Helden wie den hier eingeführten Rainier. Fantasy-Freunde sollten sich auf jeden Fall mal mit dieser andernorts ebenfalls hochgepriesenen Serie beschäftigen.

http://www.infinity-verlag.de/

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