Jack Vance – Das Buch der Träume (Die Dämonenprinzen 5)

Am Ende des Rachefeldzugs: der König der Übermenschen

Mit „Das Buch der Träume“ wird eine fünfteilige SF-Romanserie abgeschlossen, die heute noch zu den Klassikern in der Science-Fiction zählt. Kirth Gersen ist an der letzten Station seines Rachezugs angelangt. Vier der fünf „Dämonenprinzen“, die seine Eltern und seine Freunde vor 20 Jahren getötet hatten, hat er bei seinen Streifzügen durch die Galaxis aufgespürt, gestellt und getötet – nicht immer von eigener Hand. Ein Name steht noch auf seiner Liste: Howard Alan Treesong, der sich selbst als „König der Übermenschen“ bezeichnet.

Die Dämonenprinz-Serie

Diese Abenteuerserie besteht aus folgenden fünf Bänden, die alle bei |Heyne| erschienen sind:

1) Jäger im All bzw. Der Sternenkönig (1963/64, The Star King; Heyne Nr. 06/3139)
2) Die Mordmaschine (1964, The Killing Machine; Heyne Nr. 06/3141)
3) Der Dämonenprinz bzw. Palast der Liebe (1967, The Palace of Love, Heyne Nr. 06/3143, 1969)
4) Das Gesicht (1979/80, The Face, Heyne Nr. 06/4013, illustriert)
5) Das Buch der Träume (1981, The Book of Dreams; Heyne Nr. 06/4014, illustriert)

Handlung

Kirth Gersen ist an der letzten Station seines Rachefeldzugs angelangt. Vier der fünf „Dämonenprinzen“, die seine Eltern und seine Freunde vor 20 Jahren getötet hatten, hat er bei seinen Streifzügen durch die Galaxis aufgespürt, gestellt und getötet – nicht immer von eigener Hand. Ein Name steht noch auf seiner Liste: Howard Alan Treesong.

Doch Treesong ist der gerissenste und kaltblütigste unter den fünf Verbrechern. Er hat sogar einmal den Versuch unternommen, die galaxisweit als Polizeimacht auftretende IPKG (Interwelt Polizei Koordinierungs Gesellschaft) zu unterwandern und seinen Zwecken dienlich zu machen. Lange Zeit weiß Gersen nicht einmal, wie Treesong aussieht. Da fällt ihm per Zufall ein Foto in die Hände, das seine Redaktion bei „Cosmopolis“ gekauft hat. Es ist das Foto einer Party, auf der alle Gäste den Tod fanden – durch Treesong, dessen Gesicht mit auf dem Foto sein muss.

Sofort fliegt Gersen zu dem Verlagsagenten, der das Foto gekauft hat. Dieser beschreibt die Verkäuferin als eine gehetzt wirkenden Frau, deren Mann getötet wurde, weil er bei diesem Abendessen das Foto gemacht hatte. Sie verschwand sofort wieder, allerdings in Begleitung eines Unterweltgangsters, was doch etwas merkwürdig ist.

Gersen versucht, zunächst einmal die anderen neun Personen auf dem Foto zu eliminieren und auf diese Weise Treesong zu identifizieren. Dies erfolgt durch ein fingiertes Preisausschreiben seiner Zeitschrift, die er kostenlos in der Galaxis verteilen lässt. Durch das Einstellen von Sortierern, um der Einsendungen Herr zu werden, lockt er Agenten Treesongs an, um über diese mehr über seine Beute zu erfahren. Eine bildhübsche junge Frau namens Alice Wroke lässt sich bei ihm einstellen, doch ihm fällt schon beim Einstellungstest auf, dass sie lügt.

Indem er Alices Hotelzimmer abhört, erkennt er, dass sie im Auftrag Treesongs arbeitet, aber weder seinen richtigen Namen kennt, noch aus freien Stücken für ihn arbeitet: Er erpresst sie, indem er ihr vorspiegelt, wenn sie nicht gehorche, werde er ihren Vater, Bejamin Wroke, töten. Er nötigt sie sogar dazu, Gersen, den sie nur als Henry Lucas kennen lernt, auf ihr Zimmer einzuladen und Sex mit ihm zu haben. Sie nimmt den stutzerhaften Narren nicht für voll und glaubt, sie könne ihn leicht aushorchen. Doch zu ihrer Überraschung nimmt ihr Gersen diese Mühe ab, sobald er weiß, in welcher Zwangslage sie sich befindet. Und Sex muss ja nun wirklich nicht sein, oder?

Nach ein paar Wochen sind alle Teilnehmer des tödlichen Banketts identifiziert, alle bis auf Treesong, der als Mr. Sparkhammer geführt wird. Doch was verbindet diese zehn Personen? Ein Informant klärt Gersen auf: Es handelte sich um die Führungsriege des sogenannten „Instituts“. Das „Institut“ ist eine streng hierarchisch aufgebaute Organisation, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, gegen bestimmte Interessen der Menschheit zu handeln und zu diesem Zweck über Truppen und ein Waffenarsenal verfügt.

Als Treesong die neun Topleute eliminierte, wollte er offenbar sich selbst an die Spitze dieser schlagkräftigen Organisation stellen, um auf diese Weise seinen Verbrechen größere Durchschlagskraft zu verleihen. Doch eines der Führungsmitglieder nahm an dem Bankett nicht teil, erfährt Gersen: der als „Triun“ bezeichnete Kopf der Organisation. Gersen wird klar, dass sich dieser Mann in höchster Lebensgefahr befindet und eilt, um ihn vor Treesongs Mordattacke zu schützen …

Tage später meldet sich ein Verwandter von Treesong und enthüllt dessen wahren Namen: Howard Alan Arblezanger Hadouah. Er wurde auf dem Hinterwäldlerplaneten Moudervelt geboren, zu dem sich Gersen umgehend begibt. Dort fällt ihm das „Buch der Träume“ in die Hände, das Tagebuch des jungen Treesong. (Diverse Auszüge daraus sind den Kapiteln vorangestellt.) Doch auch Treesong taucht auf einem Klassentreffen auf und gibt Gersen Gelegenheit, auf ihn zu feuern …

Doch auch diesmal entkommt Treesong. Nun aber weiß Gersen, dass er einen unwiderstehlichen Köder in Händen hält: „Das Buch der Träume“, das dem jungen Rebellen abhanden kam, bevor er von seinem Heimatplaneten floh.

Aber er muss am eigenen Leib erfahren, wie skrupellos und gefährlich sein Gegner ist: Sein Wahnsinn ist von ganz besonderer Art. Um ihn zu verstehen, hilft das „Buch der Träume“…

Mein Eindruck

„Das Buch der Träume“ ähnelt dem dritten Band in der fünfteiligen Serie mit dem Titel [„Der Palast der Liebe“. 2181 In beiden Romanen nimmt ein Mann, dessen Träume von Größe und Ruhm zunichte gemacht wurden, furchtbare Rache an jenen, die dazu beigetragen haben. Wie diese in kleinem Maßstab aussieht, stellt er auf dem Klassentreffen unter Beweis, das auf seinem Heimatplaneten Moudervelt stattfindet. Er ist mit einer bewaffneten Truppe eingetroffen, um die feiernde Gesellschaft etwas aufzumischen. Gersen sitzt als Flötist im Schulorchester und wird Zeuge und Mitleidender des Ganzen.

Die Doktrin des kosmischen Gleichgewichts

Großspurig verkündet er dem versammelten Publikum, dass er gemäß der „Doktrin des kosmischen Gleichgewichts“ handle (S. 192): „Ich sorge dafür, dass nichts mir Angetanes ungesühnt bleibt.“ Dann stellt er ihnen in Aussicht, wie er sich das konkret vorstellt. „Und nun zum Programm des heutigen Abends. Ich dachte an eine Aufführung des kleinen Stückes: Eines edlen Schuljungen Traum von der Gerechtigkeit. Und welch ein glücklicher Umstand, dass so viele der Mitwirkenden dafür verfügbar sind.“

Treesong, der hier unter seinem ursprünglichen Namen Howard Hardoah auftritt, macht den Leiter des Orchesters betrunken, weil dieser ihm vor 25 Jahren gesagt hatte, er, Howard, spiele wie ein „betrunkenes Eichhörnchen“. Und weil ihm ein Schulkamerad einst sagte, er solle „seinen Hintern kühlen“, sich also abregen, lässt er ihm nun die Hosen abschneiden und ihm den Hintern an einen Eisblock fesseln. Bei einem dritten kommt das berühmte Zitat des Götz von Berlichingen ins Spiel, wobei ein paar Schweine ebenfalls unter den Leidtragenden sind …

Weil Gersen so schrecklich falsch auf der Flöte spielt – denn er ist völlig unmusikalisch und hatte erst drei Stunden Unterricht –, pickt Treesong auch ihn heraus und will ihn gehörig bestrafen. Zum Glück interveniert ein weiterer erboster Schulkamerad von früher und Gersen entschlüpft ins Gebüsch. Von dort kann er ausgezeichnet auf Treesong feuern, doch auch diesmal bedeutet dies nicht den Tod des Königs der Verbrecher.

Das „Buch der Träume“

Wie man sieht, ist Treesong ein großer Romantiker und Kindskopf. Wie es dazu kommen konnte, erfährt Gersen zum Teil aus dem „Buch der Träume“, das Treesong im stillen Kämmerlein unter höchster Geheimhaltung schrieb. Darin finden sich nicht nur schwärmerische Lebensmaximen und Schilderungen von begehrenswerten Schulkameradinnen (besonders eine „Zada“ hat es ihm angetan), sondern auch die detaillierte Beschreibung von Paladinen, die in ihrer verschiedenartigen Eigenart völlig vom jungen Dichter und Träumer verinnerlicht wurden.

Es war Gersen schon bei der ersten Konfrontation mit Treesong aufgefallen, dass dieser Mann seine Schmerzen in völlig verschiedenen Stimmen und Sprechweisen verfluchte. Wie konnte das sein? Nun findet Gersen die Andeutung einer Erklärung. Hat Treesong eine multiple Persönlichkeit? Dass dem so ist, zeigt sich im Finale, als der Gefesselte sich mit seinen Paladinen und seinem höheren Ideal-Ich unterhält, um herauszufinden, was er tun kann. Es hat einen Hauch von Tragik, als sich ein Paladin nach dem anderen von Treesong abwendet und selbst das Ideal-Ich keinen Ausweg mehr sieht. Es bleibt Treesong nur noch eines zu tun …

Nach dem Ende

Gersen müsste eigentlich ziemlich unbefriedigt sein. Sein Rachefeldzug durch den Kosmos ist an seinem Höhepunkt und Ende angelangt. Doch er kann nicht einmal selbst Hand an seinen Widersacher legen. Das wird ihm von den Eltern des ersten Opfers des Verbrechers verwehrt und vorenthalten. Nymphotis war der beste Freund Howard Hardoahs, doch er ertränkte ihn, weil er glaubte, dass „Nimpy“ ihm sein kostbares „Buch der Träume“ gestohlen habe (der Dieb war ein anderer). Gersen kommt der Verdacht, dass auch die im See gefundene Zada ein Opfer Howards gewesen ist.

Gersen fühlt sich „deflated“ – als hätte man ihm die Luft rausgelassen – und „meine Feinde haben mich verlassen“. Im Original steht „deserted“: nicht nur verlassen, sondern auch desertiert. Die Angelegenheit ist zu Ende, die Arbeit ist getan. Es bleibt ihm nichts mehr, als seine Milliarden in der angenehmen Gesellschaft von Alice Wroke auszugeben. Sicherlich gibt es schlimmere Schicksale.

Welten und Ironie

In diesem Band düst Kirth Gersen, der hartnäckige Rächer, nicht mehr von Welt zu Welt, wie er das noch in „Der Palast der Liebe“ tut, sondern konzentriert sich auf nur zwei, drei Welten. Da wäre einmal seine Wahlheimat Alphanor, wo auch seine Zeitschrift „Sein!“ als Neukreation produziert und veröffentlicht wird. Der Hauptort Pontefract bietet ein nobles Hotel, wo sich Gersen gezwungen sieht, in immer stutzerhafteres Outfit zu schlüpfen, um dem Schönheitsideal des Hotels zu genügen. Aber einen Hut mit Federn lehnt er mit Bestimmtheit ab. Wie stets bieten die Welten, die der Autor beschreibt, Aspekte, die höchst ironisch sind.

Das trifft auch auf Moudervelt zu. Der Planet besteht aus nicht weniger als 1652 Freistaaten, die alle ihre eigene strenge Ordnung besitzen. Jeder Bürger sitzt auf einem hohen Ross und schaut auf die Bewohner der anderen 1651 Freistaaten mit Misstrauen und Geringschätzung herab. Gersen selbst enthält sich jeden Kommentars, aber der Autor lässt jede Menge Ironie durchblitzen. Im Ort Gladbetook, wo Howard Hardoah aufwuchs, gibt es einen Mann, der einem höchst seltsamen Beruf nachgeht: Er ist Marmolisierer. Will heißen: Er mumifiziert die Verstorbenen und stellt die Mumien aus. (So habe ich es mir zumindest zusammengereimt.) Dass man Gersen auf jeder Welt übers Ohr hauen will, erwartet er bereits gewohnheitsmäßig. Hier spricht wohl auch die Seemannserfahrung aus dem Autor.

Unterm Strich

„Das Buch der Träume“ ist eine recht zufrieden stellende Lektüre, die bis zum Schluss spannend bleibt. Wer allerdings bereits „Der Palast der Liebe“ (Band 3) gelesen hat, wird ein paar Ähnlichkeiten feststellen. Aber immerhin gilt es nun, nicht nur einen Mann zu finden, der tausend Namen hat, sondern der gerade im Begriff steht, die Oberherrschaft in einer Organisation zu übernehmen, die die gesamte Ökumene – so heißt der besiedelte Menschenraum – in Krieg und Chaos stürzen könnte.

Die alte Unzulänglichkeit des Autors, nämlich keine Handlung von Romanlänge schreiben zu können (über die er sich selbst am meisten ärgerte), hat er insofern kompensiert, als er fast jedem Kapitel Auszüge aus erfundenen fremden Werken voranstellt und obendrein auch aus dem „Buch der Träume“ seitenlang zitiert. So wurden aus 240 Seiten Handlung 280 Seiten, und die restlichen acht Seiten sind durch Illustrationen ausgefüllt.

Der abschließende Band ist eine angenehm unterhaltende Lektüre, was nicht nur an der Spannung liegt, sondern vor allem auch an dem ironischen Humor in der Weltenbeschreibung und in der Romanze, die Gersen mit Alice Wroke anfängt (allerdings zunächst sehr unterkühlt, denn schließlich taucht sie als Spionin auf). Wie viele Männer seiner Generation – z.B. Asimov, vier Jahre nach Vance geboren – hat Vance kein Händchen für die Beschreibung glaubwürdiger Frauenfiguren. Und so bleibt auch Alice Wroke ein recht blasses Wesen, das zu keiner Zeit eine bedeutende Rolle spielen darf.

Von allen fünf Dämonenprinz-Romanen sind die Bände 4 und 5 am ehesten zu empfehlen, denn sie überwinden durch dramaturgische Finesse und Humor die Pulp-Magazin-Klischees, denen die drei ersten Romane folgen. Außerdem gibt es diese beiden Romane in einer illustrierten Taschenbuchausgabe noch gebraucht zu kaufen (bei Ebay, Amazon & Co.), so dass man nicht zu Andreas Irles 50-Euro-Ausgabe zu greifen braucht.

Der Autor

Jack Holbrook Vance wurde 1916 in San Francisco geboren und wuchs im idyllischen San Joaquin Valley auf. Das prägte seine Liebe für das Land, die selbst in abgewandelten Polizeithrillern wie der „Dämonenprinz“-Serie immer wieder aufscheint.

Vance studierte Bergbau, Physik und schließlich Journalismus. Im 2. Weltkrieg war er Matrose bei der Handelsmarine und befuhr den Pazifik. Er wurde auf zwei Schiffen Opfer von Torpedoangriffen. Ansonsten weiß man wenig über ihn: Er lebt in Oakland, liebt alten Jazz, spielt Banjo und bereist unermüdlich die Welt.

Seine Karriere begann 1945 mit der Story „The World Thinker“ in dem Magazin „Thrilling Wonder Stories“. Bis 1955 schrieb er abenteuerliche Science-Fiction, die bereits durch farbig geschilderte Schauplätze und spannende Handlungsbögen auffiel. Es war das Goldene Zeitalter der Magazin-Science-Fiction. 1950 wurde sein erstes und berühmtestes Buch publiziert, der Episodenroman „The Dying Earth“. Die Episoden spielen in einer fernen Zukunft, in der die Wissenschaft durch Magie abgelöst wurde. Dadurch spannt sich die Handlung zwischen reiner Science-Fiction und einer Spielart der Fantasy, die nicht ganz von der Logik aufzulösen ist. Hervorstechende Stilmerkmale sind bereits die Ironie in Sprache, Handlungsverlauf und Figurenbeschreibung, aber auch schon der Detailreichtum darin. In der Science-Fiction wurde Vance selbst zu einem „world thinker“, der exotische Kulturen mit ulkigen Bräuchen und Sitten erfand, so etwa in der wunderbaren Novelle „Die Mondmotte“ (Musik als eine Form der Kommunikation).

Vance schrieb ab 1957 etwa ein Dutzend Kriminalromane, darunter auch unter dem bekannten Pseudonym Ellery Queen. Er bekam sogar für einen Roman, „The Man in the Cage“, einen Edgar verliehen. Dieser kriminalistische Einschlag findet sich in mehreren von Vances Hauptfiguren wieder, darunter bei den galaktischen Spürhunden Magnus Ridolph, Miro Hetzel und Kirth Gersen. Gersen ist der Held der Dämonenprinz-Serie, der Rache an fünf grausamen Sternkönig-Aliens nimmt.

Vances Stärke ist sein Prosastil. Er baut in wenigen beschreibenden Details eine Atmosphäre, eine Stimmung auf, die er dann immer wieder mit wenigen Schlüsselwörtern aufrufen kann. Insofern ist Vance, fernab von jeglicher Hard SF, der farbigste und barockeste Autor im Genre, dessen charakteristische Sprache in jedem beliebigen Absatz erkennbar ist. Leider verstand er es in seinen Werken bis in die Achtzigerjahre nicht, eine Geschichte durch eine Konstruktion zu stützen, die wenigstens eine kompletten Roman getragen hätte: Er schrieb meistens Episodenromane oder Fix-up-Novels. In ähnlicher Weise ließ auch sein Interesse an Fortsetzungen nach, so dass spätere Romane in einer Serie in der Regel schwächer ausfielen als der Anfangsband.

Vance hat die Kunst der Namensgebung zu wahrer Meisterschaft getrieben: Seine Namen sind phantasievoll und haben stets den richtigen Klang. Ich weiß nicht, woher er seine Einfälle nimmt: aus dem Mittelalter, aus exotischen Kulturen der Erde oder sonstwo her. Im 1. Band der Dämonenprinz-Serie sind dies beispielsweise die Namen „Attel Malagate“, „Lugo Teehalt“ und „Hildemar Dasce“, im 3. Band „Jheral Tinzy“ und „Viole Falushe“ bzw. „Vogel Filschner“.

Da Vance aber kein einziges Buch geschrieben hat, das ihn durch seine Thematik weltberühmt gemacht hätte – so wie es George Orwell mit „1984“ gelang –, ist er immer ein Geheimtipp, ja ein Kultautor der Science-Fiction-Szene geblieben. Das bedeutet nicht, dass Vance unkritisch oder unaktuell gewesen sei: Er griff Themen wie Religion, Sprachwissenschaft, Social Engineering und Ökologie auf, um nur ein paar zu nennen.

Weitere Jack-Vance-Besprechungen auf Buchwurm.info:
[Grüne Magie 696
[Durdane 740
[Freibeuter des Alls 1369
[Der Palast der Liebe 2181 (Die Dämonenprinzen #3)
[Das Weltraum-Monopol 2188

Taschenbuch: 288 Seiten
Originaltitel: The book of dreams, 1981
Aus dem US-Englischen von Lore Strassl

www.heyne.de

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