Winter, Cay – Hexenwut (Babel 1)

_|Babel|:_

Band 1: _“Hexenwut“_
Band 2: – angekündigt für Frühjahr 2011 –

_Schon früh ist klar,_ dass Babel eine sehr mächtige Hexe werden kann. Schon als Kind hat sie Verbindungen zur Dämonenebene und auch zur Totenebene. Wo andere Hexen Hilfsmittel wie Runen und Zaubersprüche benötigen, hext Babel rein intuitiv. Babels Familie ist darüber nicht besonders glücklich, birgt Babels Talent doch viele Gefahren und kann schnell in die falsche Richtung gehen.

Mit 17 Jahren muss Babel diese Erfahrung auch machen, als ihr Freund Sam, ein Dämonenkind/Mischling, sie zu einer Beschwörung überredet, die dann gründlich schiefgeht. Leider lernt Babel nicht aus diesem Fehler und verfällt Sam immer mehr. Sam überredet Babel immer öfter zu den blutigen Beschwörungen. Die Narben dieser Zeit wird Babel ihr Leben lang tragen müssen.

Gegenwärtig ist Babel 30 Jahre alt und steht mit beiden Beinen fest im Leben. Die Sucht nach der Dämonenebene versucht sie mit Hilfe der Anonymen Alkoholiker in den Griff zu bekommen. Beruflich hat Babel sich mit Karl, den sie einst von einem Fluch befreit hat, zusammengetan. Ihr Klientel benötigt magische Hilfe bei untreuen Lebenspartnern und Ähnlichem. Da kommt Babels Talent gerade recht.

Als dann eines Tages der Plag Mo in der Kanzlei von Karl und Babel auftaucht und Babel um Hilfe bittet, gerät ihr Leben wieder aus den Fugen. Bei den Plags/Alben kommt es gerade zu einer Mordserie, bei der Plags auf geheimnisvolle Weise getötet werden. Die Polizei steht vor einem Rätsel, und da die Plags davon ausgehen, dass Magie im Spiel ist, haben sie widerwillig dem Vorschlag ihres Sprechers Tom zugestimmt, eine Hexe zu Rate zu ziehen.

Da das Verhältnis zwischen den Plags und den Hexen mehr als nur schwierig ist, stimmt Babel nur widerwillig zu, bei der Aufklärung zu helfen. Als sie sich dann auch noch in den Anführer Tom verliebt, wird es für sie nicht einfacher, und eines Tages steht auch noch Sam vor der Tür …

_Kritik_

Die deutsche Autorin Cay Winter hat mit „Babel – Hexenwut“ den Auftakt zu einer neuen Serie um magische Wesen geschrieben.

Die Autorin bedient sich eines flüssigen Schreibstils, dem leicht zu folgen ist. Interessant beschreibt Cay Winter die Verschmelzungen der magischen und nicht-magischen Welt. Nur magische Wesen sind in der Lage, die Magie wahrzunehmen, die sich ihnen als magisches Netz offenbart. Nicht-magische Menschen nehmen dies kaum wahr, nur anhand eines merkwürdigen Gefühls, eines Prickelns, einer plötzlich auftauchenden Gänsehaut, dem Gefühl, jemandem wehtun zu müssen, oder auch depressiver Gefühle zeigt sich ihnen, dass sie zum Beispiel gerade von deinem Dämon gestreift werden.

Selbstverständlich wird das Vorhandensein nicht als solches erkannt. So lernt der Leser zwar keine neue, aber eine anders dargestellte Welt kennen. Schade ist nur, dass die Autorin die übernatürlichen Wesen und Hexen ihres Romans als an der Grenze zur Legalität lebend darstellt. Als hätten Hexen und Co. nicht die Möglichkeit, gut und integriert zu sein. Dazu hat die Autorin einige sarkastisch-lustige Szenen untergebracht, die den Leser des Öfteren schmunzeln lassen dürften. Auch auf die Erotik wird hier nicht verzichtet, die sehr geschmackvoll untergebracht ist.

Der Spannungsbogen baut sich konstant auf, beruht dabei auch darauf, dass der Leser wissen will, was in Babels Vergangenheit geschehen ist. In mehreren Rückblicken sowie der Stimme ihres Gewissens, das oftmals vor den Folgen ihres Tuns warnt und dabei auf Erlebnisse in der Vergangenheit hinweist, werden dem Leser Rätsel aufgegeben. Dazu kommt natürlich die Suche nach dem Mörder der Plags, die sich als ziemlich verzwickt darstellt. Lediglich das Ende war recht überstürzt und hätte gerne mehr Ausführlichkeit vertragen können.

Erzählt wird der Roman aus der Sicht eines Beobachters, der sich auf Babel konzentriert. So weiß der Erzähler auch nie mehr als die Protagonistin selbst. Die Protagonisten sind logisch und lebendig konzipiert, der Leser hat die Möglichkeit, diese in vielen Facetten kennenzulernen. Besonders charmant waren da Babel und Tom, aber auch der dämonische Papagei Xotl kann definitiv punkten.

Das Cover ist passend zum Plot sehr düster gehalten. Auf schwarzem Hintergrund sieht man eine Skyline einer Stadt und das Gesicht einer Frau, das mit der Umgebung verschmilzt. Auf der Innenseite des Covers findet sich die Skyline wieder.

_Fazit_

Cay Winter hat mit „Babel – Hexenwut“ einen sehr interessanten Auftakt zu dieser neuen Reihe geschrieben. Sehr düster und geheimnisvoll kommt ihre Protagonistin Babel beim Leser an, wirkt aber durch ihre Reife und die Fähigkeit, aus Fehlern zu lernen, sympathisch. Ein paar Schwächen hat dieser Roman zwar, ist aber trotzdem lesenswert. Auf weitere Abenteuer mit Babel bin ich schon sehr gespannt.

_Autorin_

Cay Winter ist eine junge deutsche Autorin. Sie lebt in einer Stadt, deren Name sich auf das slawische Wort „Linde“ bezieht, und hat eine Schwäche für die Filme aus der Zeit des Film Noir – weil Frauen die besseren Bösewichte sind.

|Broschiert: 399 Seiten
ISBN-13: 978-3802582950|
[www.egmont-lyx.de]http://www.egmont-lyx.de
[www.caywinter.com]http://www.caywinter.com

_Nadine Warnke_

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