Zeimet, Jacques – Sprache des Manitu, Die

_Gedächtnistraining mit Witz_

Mit „Die Sprache des Manitu“ hat der Schmidt-Subverlag |Drei Magier Spiele| jüngst ein prinzipiell superleichtes, für jedermann meisterbares und dennoch unglaublich unterhaltsames Spiel veröffentlicht, bei dem man anhand von konfusen Silbenzusammenstellungen sein Gedächtnis trainieren kann und muss. Verpackt in ein indianisches Setting, gilt es für zwei bis sechs Spieler(innen), den jeweils anderen bei der Zusammenstellung eines kunterbunten Wortes zu übertreffen und seine Merkfähigkeit gegenüber den Kontrahenten unter Beweis zu stellen. Der Clou an der Sache: Die Wortkombinationen sind teilweise derartige Zungenbrecher, dass die Lachmuskeln oft noch mehr als das Gedächtnis selber strapaziert werden. Keine Frage, hier naht nicht bloß der nächste Klassiker auf dem Kinderspielmarkt, sondern auch der kommende Geheimtipp unter den Partyspielen.

_Spielidee_

Im Grunde genommen basiert das gesamte spiel auf lediglich einer Frage: Wer kann sich das längste Wort in der Sprache des Manitu merken? Dies gilt es nun reihum zu ermitteln, indem sich die Mitspieler jeweils zu übertrumpfen versuchen und nach demjenigen suchen, der das Wort mit den meisten Silben bilden kann. Hierzu werden die 54 Silbenkarten zunächst gut durchgemischt und vom vorab bestimmten Spielleiter, dem Häuptling, an sich genommen. Jeder Spieler wird einmal der Häuptling sein und überprüfen, ob seine Indianer das zusammengesetzte Wort auch richtig nachsprechen können.

Das Spiel beginnt, indem der Spielleiter nun die erste Silbenkarte aufdeckt. Sein linker Nachbar spricht die Silbe nun nach und übergibt den Part an seinen nächsten linken Mitspieler. Wieder wird eine neue Silbe aufgedeckt, während die erste bereits im Kartenhalter des Häuptlings und nur für ihn ersichtlich verschwunden ist. Der zweite Spieler muss nun bereits beide Silben kombiniert aufsagen, bevor der Spielleiter auch die neue Silbe in den Kartenhalter befördert. Im Uhrzeigersinn wird das Wort nun stetig verlängert, jedoch ohne dass den Spielern noch einmal ein Einblick in die vorher gezogenen Silben gewährt wird. Gelingt es einem Spieler irgendwann nicht mehr, es korrekt nachzusprechen, scheidet er in dieser Runde aus. Die Partie wird nun so lange fortgesetzt, bis niemand mehr die Wortkombination bilden kann. Derjenige, der das längste bisherige Wort fehlerfrei aufsagen konnte, gewinnt die Runde und erhält als Lohn die Karten des Häuptlings auf die Hand.

Anschließend wechselt die Rolle des Häuptlings, bis schließlich jeder Spieler einmal diesen Part übernehmen durfte. In der finalen Schlusswertung werden schließlich die errungenen Karten miteinander verglichen. Der Spieler, der dann die meisten Karten besitzt, gewinnt das Spiel.

„Die Sprache des Manitu“ kann auch zu zweit gespielt werden. In diesem Fall spielen zwei Indianer abwechselnd und ermitteln individuell, wie lang das Wort ist, das sie aus den vorgegebenen Silben konstruieren können. Der jeweils andere prüft derweil, ob sein Gegenüber auch fehlerfrei bleibt. Nachher wird erneut die Menge der Karten verglichen und somit der Sieger bestimmt.

_Persönlicher Eindruck_

„Die Sprache des Manitu“ ist ein simpel strukturiertes, aber gleichermaßen begeisterndes Gedächtnisspiel, welches einerseits eine Menge Spaß bringt, andererseits aber auch als wirklich gutes Training für die grauen Zellen betrachtet werden darf. Man mag gar nicht glauben, welchen Ehrgeiz man entwickelt, wenn es darum geht, die sich ständig erweiternden Silbenkombinationen tadellos nachzusprechen und sich nicht vor den Mitspielern die Blöße zu geben. Man neigt tendenziell dazu, die Aufgabe zu unterschätzen, ertappt sich dann aber dabei, wie eine unharmonische Zusammenstellung einen völlig aus dem Konzept bringt und man ggf. sogar schon nach fünf oder sechs Silben kapitulieren muss. Ri-Ra-Re-Ro-Si-Se oder Po-Pi-Pu-Pe-Sch-Sch können einen aber auch wahrhaftig zur Verzweiflung bringen …

Erstaunlich ist in diesem Zusammenhang weiterhin, dass es gar nicht vieler Spielmaterialien bedarf, um einen solch großen Spielspaß zu vermitteln. Es sind lediglich 54 Karten sowie der Kartenhalter in der Schachtel enthalten, die jedoch für unentwegte Freude an diesem vertrackten Silbenspiel sorgen und einen regelrecht an das schmucke Kleinod fesseln. Lange Reden sind daher an dieser Stelle auch nicht angebracht. Stattdessen schließe ich mit der Überzeugung, eines der schönsten, einfachsten und empfehlenswertesten Spiele für Jung und Alt kennen gelernt zu haben, dessen langfristiges Potenzial es garantiert noch häufig auf den Spieltisch bringen wird.

http://www.schmidtspiele.de/
http://www.dreimagier.de/

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