Almudena Grandes – Atlas der Liebe. Frauenroman

Der Atlas der Humangeografie (aus weiblicher Sicht)

Sie sind alle um die vierzig und ganz verschieden: Rosa, Ana, Marisa und Fran. Vier spanische Frauen, die der Zufall zusammengeführt hat: In einem großen Verlag geben sie 1998 gemeinsam einen „Atlas der Humangeographie“ heraus. Vor zwanzig Jahren waren sie noch jung gewesen, offen und neugierig auf das Leben und die Liebe, jetzt schauen sie zurück und fragen sich, was denn geblieben ist von den Wünschen und Sehnsüchten von damals.

Die Autorin

Almudena Grandes, geboren 1960, begann nach dem Studium zu schreiben. 1989 wurde sie mit ihrem Roman „Lulù“ über Nacht berühmt. Bisher in zwanzig Sprachen übersetzt, erreichte „Lulù“ eine Gesamtauflage von über einer Million Exemplaren und wurde erfolgreich verfilmt. Auch mit dem Roman „Malena“ rückte Almudena Grandes 1996 an die Spitze der internationalen Bestsellerlisten. Sie zählt zu den großen spanischen Gegenwartsautorinnen und lebt in Madrid. (Verlagsinfo)

Werke (Auswahl der Wikipedia)

1) Las edades de Lulú. Tusquets Editores, Barcelona 1989. Deutsche Ausgabe: Lulú. Die Geschichte einer Frau. Aus dem Spanischen übersetzt von Christiane Rasche. Galgenberg, Hamburg 1990, ISBN 3-925387-73-0.

2) Te llamaré Viernes. Tusquets Editores, Barcelona 1991. Deutsche Ausgabe: Ich werde dich Freitag nennen. Aus dem Spanischen übersetzt von Christiane Rasche und Harald Riemann. Galgenberg, Hamburg 1991, ISBN 3-442-41395-8.

3) Malena es un nombre de tango. Tusquets Editores, Barcelona 1994. Deutsche Ausgabe: Malena. Aus dem Spanischen übersetzt von Christian Rasche und Wanda S. Wild. Goldmann, München 1996, ISBN 3-442-43149-2.

4) Atlas de Geografia Humana. Tusquets Editores, Barcelona 1998. Deutsche Ausgabe: Atlas der Liebe. Aus dem Spanischen übersetzt von Sybille Martin. Scherz, Bern/ München/ Wien 1999, ISBN 3-502-11933-3.

5) Castillos de cartón. Tusquets Editores, Barcelona 2004. Deutsche Ausgabe: Luftschlösser. Aus dem Spanischen übersetzt von Sabine Giersberg. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2005, ISBN 3-498-02498-1.

6) El corazón helado. Tusquets Editores, Barcelona 2007. Deutsche Ausgabe: Das gefrorene Herz. Aus dem Spanischen übersetzt von Roberto de Hollanda. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2009, ISBN 978-3-498-02514-4.

7) El lector de Julio Verne. Tusquets Editores, Barcelona 2012. Deutsche Ausgabe: Der Feind meines Vaters. Aus dem Spanischen übersetzt von Roberto de Hollanda. Hanser, München 2012, ISBN 978-3-446-24125-1.

8) Inés y la alegria. Deutsche Ausgabe: Inés und die Freude. Aus dem Spanischen übersetzt von Roberto de Hollanda. dtv, München 2016, ISBN 978-3-423-14506-0.

Handlung

Sie sind alle um die vierzig und ganz verschieden: Rosa, Ana, Marisa und Fran. Vier spanische Frauen, die der Zufall zusammengeführt hat: In einem großen Verlag geben sie gemeinsam einen „Atlas der Humangeographie“ heraus.

Die vierzigjährige Rosa stellt frustriert fest, dass ihr Mann aufgehört hat, ein „fast perfekter Liebhaber“ zu sein, um sich in den Vater ihrer Kinder zu verwandeln.

Fran lebt als erfolgreiche Karrierefrau in einer kinderlosen Ehe und versucht in einer Psychoanalyse ihrer Unzufriedenheit auf den Grund zu gehen.

Marisa, das Mauerblümchen unter den vier Frauen, stottert, wenn sie unsicher ist, und wartet immer noch auf ihren Traummann.

Und Ana, die vor langem Mann und Tochter in Paris zurückgelassen hat und meint, mit den Männern abgeschlossen zu haben, verliebt sich unsterblich in einen verheirateten Mann.

Während der drei Jahre, in denen die Frauen zusammen an ihrem Atlas arbeiten, verändert sich ihr Leben. Illusionen werden begraben, Lebenslügen fallen in sich zusammen, Fehler werden erkannt. Aber es eröffnen sich auch neue Perspektiven, bahnen sich neue Beziehungen und Hoffnungen an…

Mein Eindruck

Almudena Grandes zeigt sich mit „Atlas der Liebe“ als literarische Kartographin des Lebens, der Liebe und der Weiblichkeit: Vier Frauen im Madrid des Jahres 1998 an einem Wendepunkt ihres Lebens – ihre Sehnsüchte, ihre Enttäuschungen, ihre Hoffnungen. Die Autorin zeichnet nicht nur ein präzises Bild der Frau im damaligen Spanien, sie schreibt auch mit außergewöhnlicher poetischer Kraft.

„Veränderung, erfährt die Leserin, ist nicht immer einfach und benötigt Zeit“, heißt es dazu im „BuchJournal“. „Mehr Zeit jedenfalls, als es braucht, dieses spannend geschriebene Buch zu lesen, das schon zu Ende ist, wenn irgendwann der Morgen graut.“

„Ein sehr schönes, nachdenklich-amüsantes Spiegelbild weiblicher Selbstverwirklichungsphantasien und -realitäten, ein Sittengemälde der spanischen Gesellschaft“, meint Radio Bremen. Diesen Urteilen kann ich nur beipflichten.

Taschenbuch: 640 Seiten
Originaltitel: Atlas de Geografia Humana, 1998
Aus dem Spanischen von Sybille Martin
ISBN-13: 978-3442448470

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