Andy Weir – Der Astronaut

Die Handlung:

Als Ryland Grace erwacht, muss er feststellen, dass er ganz allein ist. Er ist anscheinend der einzige Überlebende einer Raumfahrtmission, Millionen Kilometer von zu Hause entfernt, auf einem Flug ins Tau-Ceti-Sternsystem. Aber was erwartet ihn dort? Und warum sind alle anderen Besatzungsmitglieder tot? Nach und nach dämmert es Grace, dass von seinem Überleben nicht nur die Mission, sondern die Zukunft der gesamten Erdbevölkerung abhängt. (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Dass ein Klappentext mal nicht spoilert und sogar die Sachen, die ich am Ende am Coolsten fand, überhaupt nicht erwähnt … das gibts selten.

Nicht selten aber … und bei mir extrem unbeliebt … sind Geschichten, die an einem Punkt anfangen, der eigentlich schon weit fortgeschritten ist oder zu sein scheint. Also gibts Flashbacks in Reihe und so langsam wird klar, wie es zu dieser Situation kam, in der wir uns zusammen mit dem Protagonisten befinden, als wir das Buch aufgeschlagen haben.

Finde ich pauschal immer unfassbar langweilig, weil mich nur interessiert, wie er da wieder rauskommt, wie ein Problem gelöst wird und wie sich das Ganze weiterentwickelt. Wie es dazu gekommen ist, ist mir relativ egal, weils keinen Unterschied macht, ich weiß ja, wo es endet.

Hier allerdings … ist der Protagonist so sympathisch und nahbar, dass mich der Autor sofort im Griff hatte. Ein auf den ersten Blick so unscheinbarer Kerl wie Ryland Grace … wie zur Hölle kommt er in eine Rakete und was zur Hölle soll er da?

Natürlich werden diese Fragen beantwortet und mit jedem Flashback gibts weitere Infos zum Hergang der Geschichte. Aber alles immer in verträglichen Dosen, die nie langweilig sind oder stören.

Wir treffen die große Antagonistin, die eigentlich nur ihren Job macht … die Erde zu retten. Darüber hinaus … nicht wirklich viele Personen. Das ist das Erstaunlichste an diesem Roman. Er spielt auf sehr begrenztem Raum und eine sehr überschaubare Anzahl an Personen spielt überhaupt eine bedeutende Rolle. Allen voran natürlich „der Astronaut“.

Und wer jetzt denkt, dass der Höhepunkt dieser Geschichte erreicht ist, nachdem wir nun endlich alles über den Protagonisten wissen, warum gerade er da in dem Raumschiff sitzt und was allein er dafür tun kann, dass die Menschheit überlebt (ja, ist nicht übertrieben, sondern hier wirklich so), gehts erst richtig los!

Denn dort angekommen, wohin die Reise gehen sollte, stellt er fest, dass er nicht allein vor Ort ist!

Der Autor:

Andy Weir war bereits im Alter von fünfzehn Jahren als Programmierer und später als Softwareentwickler für diverse Computerfirmen tätig, bevor er mit seinem Roman Der Marsianer einen internationalen Megabestseller landete. Seither widmet er sich ganz dem Schreiben und beschäftigt sich in seiner Freizeit mit Physik, Mechanik und der Geschichte der bemannten Raumfahrt – Themen, die sich auch immer wieder in seinen Romanen finden. Sein Debüt Der Marsianer wurde von Starregisseur Ridley Scott brillant verfilmt.(Verlagsinfo)

Mein Fazit:

So begeistert von einer Geschichte, für die ich offenbar genau die Zielgruppe bin, war ich seit READY PLAYER ONE von Ernest Cline nicht mehr. Und nach dem MARSIANER hätte ich nie erwartet, dass mich das (von außen betrachtet) gleiche Setting, „Ein Mann allein im All“ noch mal genauso packen könnte … um es später sogar noch weiterzutreiben.

Die Charakterzeichnung ließ mich den Protagonisten sofort in mein Herz schließen und ich habe während der gesamten Lesezeit mit ihm gelitten, geweint, gelacht und vieles mehr.

Und den Twist, den der Autor eingebaut hat und wie er das Ganze zu einem wunderschönen Ende bringt, habe ich nicht kommen sehen. Das hat mich absolut überrascht und überwältigt … genau so muss ein Buch für mich sein.

Logisch nachvollziehbar und mit einer Story, die mich berührt, beschäftigt und zum Nachdenken bringt. Und wenn dann am Ende noch was kommt, das ich so gar nicht erwartet hätte, wow.

Wer (emotional) richtig tief in die Geschichte eintauchen möchte, dem empfehle ich das Hörbuch im Original. Ray Porter liest überragend gut und fesselt den Hörer vom ersten Satz an mit tollem Schauspiel vor dem Mikro. Ihm habe ich sofort geglaubt, dass er „der Astronaut“ ist.

Broschiert : 560 Seiten
Originaltitel: Project Hail Mary
Aus dem Amerikanischen von Jürgen Langowski
1. Auflage, Mai 2021
ISBN-13: 978-3453321342

www.randomhouse.de/heyne

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